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Montag, 28. Februar 2011

erstgespräch bei der verhaltenstherapeutin. eine kluge frau, ich mag sie. ich mag auch die gegend dort.

aber ich hasse es, dass ich immer, wenn ich bei therapeuten sitze und rede dieses elend nicht so hautnah spüre - sondern immer dann, wenn nicht. ich fühl mich, als könnt ich die dinge nur gut beschreiben, wenn ich mittendrin bin.
und das aus-dem-zug-hinausschauen im indienbericht hat mich an die sichuan-bilder von aus-dem-zug erinnert: überall eltern bzw. mütter mit kindern, die gelächelt haben und dem zug beim vorbeifahren zugesehen haben. als wären sie kulisse.
die stunden der unruhe am nachmittag sind überwunden - hat es der kaffee gerichtet? oder der entschluss, sich einigen dingen (der proseminararbeit, der liebe zu den dingen) zu stellen?

jedenfalls - ein paar blogeinträge (auf dem besseren blog) weiter, ein wenig lesen in der fachliteratur, ein wenig lesen im indienreisebericht, ein wenig in den bildern stöbern. ich fühl mich ok.

das schluckproblem scheint gelöst, - wieso, woher? nach diesem ultimativem verschlucken vorher. klar, dass sich das wohlfühlen im hals auch seltsam, suspekt, anfühlt...

wenn die welt nicht so voller mysterien wär, würd mein körper vermutlich schon reichen.

eine halbe stunde hab ich noch zuhause, dann sollte ich aufbrechen zur ersten stunde - naja, erstgespräch - verhaltenstherapie.
fast eine art unbeschwertheit am heimweg zu mittag. musik in den ohren im supermarkt und dann sitzen, eine rauchen, auf den bus warten, in der sonne, fassaden fotografieren: neuer mut.

nur - am nachmittag hab ich mich an einem schluck tee verschluckt. (zuviel menge auf einmal) und seit da bin ich wieder in dieser zittrigen angstlaune. verspannung und kopfweh. trinke jetzt einen kleinen kaffee.
dieses kribbelige, kalte gefühl, das sich von der wirbelsäule in die verästelungen meiner lunge auszubreiten scheint ist schon unterlegt von einer nostalgischen wärme, als wäre das ein alter freund, der wieder vorbei kommt.
mir tut soviel weh. mein nacken. mein hals. innen und außen. es brennt. eine seite des kopfes ist dumpf. rechts zieht ein halsmuskelschmerz über die zähne hinauf ans ohr. meine beine innen, beim gehen und stiegensteigen. meine nase ist trocken und blutet die ganze zeit beim schnäuzen.
ich bin müde.

aber ich hab neue hoffnung. musik im ohr. träume.
ob das reicht?

Sonntag, 27. Februar 2011

das wochenende.

(sonntag)

heute ist der erste tag, der ok ist. der sich anfühlt, als hätte ich ein leben, das ich auch leben kann. mein körper ist zum größten teil ganz entspannt, kleinigkeiten tun weh/stören. (kopfweh, nacken, rücken, schluckprobleme, verstopfung, leichtes bauchweh.)

(samstag)

aufstehen mit diesem gefühl, einen berg erklimmen zu müssen. stundenlanges spazierengehen in der kälte mit ihm und dem gefühl, ich hätte eisenlungen und eine eisenluft/speiseröhre. abends beim sushi entspannter.

mittags auch weinen, richtig schönes depressionsweinen und sich so verloren vorkommen.
antidepressiva richtig richtig in betracht gezogen.

(freitag)

furchtbare rücken-lungen-gefühle. furchtbares psychegefühl. viel weinen.



und ich träume von china, von ratten und kakerlaken und zügen, in die man steigt, ohne fahrkarte. und einem ungarn vor dem ich mit nackten brüsten liege.

Freitag, 25. Februar 2011

das kopfweh ist zurück und es fühlt sich so an, als wäre es das einzige, was mich davon abhält, anfangen zu können, mich wohlzufühlen.

fuck.
ich unter meiner glasglocke.
und wie dieses weinen wegen dem selbstmord angefangen hat und meine zigarette schon über die hälfte war, hatte ich für ca. 3 minuten elende bauchkrämpfe.

das lob ich mir, mehr schmerzen im leib als gefühle!

wenn ich christ wäre, würd ich wohl gar nichts anderes mehr tun, als dem chef alle geschlechtskrankheiten der welt an den pimmel zu wünschen.
jetzt ist das kopfweh weg und ich bin traurig.
ich fang an, an der übersetzung weiterzuarbeiten.
was bleibt mir denn?
bin eine rauchen gegangen.
hab unten dieses alte chinesische liebeslied, das er meint auswändig zu können, gehört und angefangen zu heulen und mir dann gedacht: warum bringst dich nicht um?

und dann war da dieser gedanke sehr präsent und hat mich irgendwie erleichtert und mein kinn zum zittern gebracht. ich würd mich nicht vor die schnellbahn werfen, das hat so eine trefferquote. und macht ein gulasch. oder mit pillen. das ist grausig, da hat man zeit zum nachdenken. ich hab gedacht: vielleicht die donau. mit ein bisschen beruhigungspillen vorher. noch dazu hat das ja was romantisches, weil sie ja nach bp fließt.

worauf die gedanken hinausgekommen sind:
ich will mir was endgültiges geben und vielleicht reißt so ein elementarer schritt auch etwas raus. (zumindest das denken daran tuts ja auch schon).
ich glaub, ich will, selbst wenn ich einmal haarscharf an der durchführung bin, nicht sterben.

weil ich aufwachen will und von dem schrecken der anderen hören will. weil ich diese tief hervorgelockten gefühle der anderen fühlen will. aufmerksamkeit, ja. und dann... eine schöne nette klinikerfahrung, die alles wieder gut macht in meinem kopf.
das eklatant schlimme kopfweh ist weg, aber ich fühl jetzt immer nach, ob ich eh nicht fieber hab.
meine stirn ist warm.

ich will trost. und glück.
die kopfschmerzen werden extremer.
ich lese den wikipedia-eintrag zu gehirnhautentzündung.

happy friday.
vorher war der vormittag noch erträglich.
jetzt ist er schwer.

aufstehen: sehr viel überwindung. schlaf scheint die einzig mögliche flucht vor der hölle.
(ich mag den pathos nicht, aber vor ner woche während einer panikattacke hat in der straßenbahn vor mir eine frau ein buch gelesen und als kapitelanfang stand da hell is like this.  und das hat einfach so gepasst. und ja, es ist die hölle.)

die busfahrt: ich analysier mich selbst, spiel zuviel gedanken im kopf durch: jeder tag kommt mir vor wie eine pyramide, die ich mit eigenen wunden händen aufbauen muss, jeden tag aufs neue: klar, dass das weh tut. und dass man nicht mehr kann.

jetzt sitz ich hier und fühl mich scheiße. grundlos.
hätt aber auch keinen grund, mich nicht scheiße zu fühlen.
so!

Donnerstag, 24. Februar 2011

es ist wie teigtäschchen kochen. in dem zeitraum, wo sie schon fast fertig sind. irgendwas schwimmt immer oben.
wenn man umrührt, schwimmen andere täschchen oben. nochmal umrühren, wieder andere. aber immer schwimmt irgendein scheiß im wasser.

jetzt klammert mich das kopfweh fest. fester.

Dinge, die ich tun will, wenn ich nicht mehr so am Arsch bin.

* nach Budapest fahren und Spaß daran haben
* laufen, schwimmen, auf Beton liegen - und vielleicht auf Gras
* reisen: China, Vietnam, Mongolei, Japan, europäische Länder,...
* auf die Kettenbrücke klettern
* übersetzen und schreiben

tbc.
ich bringe die minuten um und versuche nicht auf meine atmung und meinen hals zu achten.
statt dessen rauch ich eine und lad fotos auf facebook hoch.
hurra.

fuck.
ich hab einen klumpen blei in meinem körper, der pathos sagt, das ist mein herz.
ich will sagen: ich kann nicht mehr.
ich will draußen laut schreien: hilft mir bitte wer??!!
und dann hilfe bekommen, hilfe, die hilft.

ich will dann bitteschön morgen früh aufwachen mit einem lächeln im gesicht und mich über alles und jeden freuen. dankbar für die liebe sein. alles genießen. keine schmerzen mehr haben. keine taubheitsgefühle. keinen kloß im hals. keine angst.

bittebittebittebitte.

mit jeder minute, die ich weiter in diesem scheißverdammtenhurenficknebel verbringe, lade ich noch mehr schuld auf mich, weil ich nicht dieses kranke ich sein will aber doch bin -
fuck.
simply.
fuck.

Mittwoch, 23. Februar 2011

ein beginn.
ein tag mit erweitertem schlummern, schlafen, um die 20 minuten um aufzustehen um die breitseite des lebens=angst entgegenzunehmen.

die unsicherheit beginnt.