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Montag, 30. September 2013

(montag, 3)

schreiben gegen die angst.
keine ahnung was das ist: druck von innen, druck von außen, müde, leer, irgendwas -
allein, kein trost, keine ahnung, was mit mir los ist.

viel zu viel übers sterben nachdenken:
am samstag war es so fern, am samstag war ich die zweitjüngste von 10 leuten - mit abstand, und es erschien so natürlich, weit weg vom tod zu sein, mitten drin im leben und zwischen andren menschen, mit kleinigkeiten, die zählen.

und jetzt bin ich hier, alleine, und wenn ich nicht alleine bin, bin ich die älteste und schwach.
ich habe angst zu ersticken,
ich werde angst vorm schlafen haben,
ich habe kein vertrauen
mein rücken tut weh
(rücken und husten und hals ist keine gute kombination)

ich distanziere mich von diesen älteren menschen, die leben und leben und leben und ein bisserl krank sind und trotzdem leben.

hier bin ich und sterbe wegen jedem scheiß.
oder ich tu halt nur so.

(montag, 2)

montag und die angst ist wieder da; gleich auch die unterdrückte traurigkeit und leere, alles zusammen, ein wilder mix: ich will mich einrollen und weinen und kann es gleichzeitig nicht, weil ich so sehr auf mich selbst gestellt bin.

halsweh und das gefühl, verkühlt zu werden; oder aber: nicht richtig atmen können und sterben.

rausgezwungen hab ich mich am nachmittag, ein stückchen weg, allein, mit viel angst - beim einkaufen hab ich sie vergessen. aber wild, hier bin ich noch, geistesgestört.
und keiner da.

will trost oder einen riesigen stern zum festhalten, zum aufschauen und alles vergessen. (f.)

(montag)

und doch. ich weiß, ich darf mir von den letzten tagen keine heilung versprechen. vor einer woche war ich bereit, medikamente zu nehmen oder sonstige maßnahmen zu setzen: vor zwei wochen konnte ich zwischen den heul- und wutanfällen kaum luft schnappen und hatte angst vor jedem schritt.

das wochenende war viel arbeit, aber auch sehr schön. eigentlich sogar ein traum. (ich bin ein bisschen verrückt) -

am sonntag hab ich den preis für das rumgerenne und getrage gezahlt, die verspannungen haben sich in den kopf hinein gelöst, migräne - und trotzdem bin ich rausgegangen, wählen und später noch um milch zur tankstelle. abends konnte ich relativ einfach einschlafen. keine große angst.

heute piekst sie mich. heute sagt sie so: guck, du hast schleim im hals, du hustest, was ist das bloß, das ist doch sicher was schlimmes? und dein bein, dein bein fühlt sich so komisch an -

überhaupt ist mein rücken noch verdreht und verspannt und je ruhiger es um mich wird, desto mehr spüre ich es.

vielleicht brauche ich diesen rahmen, den ich am wochenende hatte: viele leute, viel stress. nicht nachdenken über das innere.

***

ich will diese chance nicht vergehen lassen.
davor habe ich angst.
es war eine chance.

Sonntag, 29. September 2013

(sonntag)

gestern war ein f.-tag, einer aus einem argen bilderbuch. ein so verrückter tag.

in der früh zum institut, kaffee machen, aufräumen; dann in die vorträge setzen; dann werde ich durch die stadt geschickt (straßenbahn, ubahn, ubahn) um wegen tickets nachzufragen, was ich tue - mit bauchweh. aber für f...

zurück wieder die übliche arbeit, nur in der mittagspause (nach der es aus ist), werde ich gefragt, ob wir nach b. mitwollen und wir sagen nach zögern zu - und dann fahren wir auch gleich schon los.

der restliche tag ist dann so verrückt: der umstand, plötzlich mit chinesen, professoren und der besten freundin (die eine ganz andre welt für mich darstellen durchs ausland zu laufen: die meiste zeit bin ich trotzdem beschäftigt, meistens damit, aufzupassen, dass wir niemanden verlieren. (ein sack flöhe)

spät am abend kommen wir dann in f.s bibliothek und es ist schlimm, weil ich so neugierig drauf war und weil ich sie jetzt sehe und weil ich so verdammt neidisch bin.

---

Freitag, 27. September 2013

(freitag)

- wiederhergestelltes posting -


heute hätte mir niemand meine geisteskrankheit geglaubt.

in der früh aufgestanden, zum institut gefahren, eingekauft, alles zeigen lassen, der sekretärin geholfen, herumgetigert - irgendwann fingen rücken und beine an zu schmerzen und die angst kam - und ging.

bis 6 uhr war ich am herumlaufen und tun und ... nichts großartiges, aber es hat funktioniert. inmitten von menschen. ohne panik. sogar beim stillsitzen und zuhören, im hörsaal, da hab ich mir zwar die arme gehalten und fands nicht bequem zum sitzen, aber ich war da: und still. und ohne panik. (wohl mit angst, die verlässt mich schon nicht.)

ich wurde durch die gegend geschickt: ohne problem. ich bin heimgefahren - erschöpft und mit gemischten gefühlen und allein: ohne problem.

ich bin hier, der neue mitbewohner hat nebenan einen freund eingeladen. mein freund kommt um mitternacht nach haus (ich freue mich auf diese schlafnacht, allerdings kann ich morgen nicht ausschlafen)

morgen geht es um 9 los, ich weiß nicht, ob ich das schaffe, aber ich versuchs.


ich kann sowas. kaffee- und problemchentante einer mini-konferenz sein. (ist auch nix großartiges; aber im kontext dieser geistesgestörtheit sehr wohl. vor ner woche konnte ich gar nichts machen. ich habe geheult und an wände geschlagen.)


der grund ist wohl dennoch f. - wenn f. befiehlt, mache ich es. (und ich mag diese rolle) und wenn f. befiehlt, dann ist dieser befehl wichtiger als die angst. das habe ich vielleicht deswegen gelernt, weil ich in seinen lehrveranstaltungen zuerst gemerkt habe, dass ich sehr wohl von der angst abgelenkt werden kann. (nur leider sind solche gelegenheiten sehr selten)

und ich zerdenke viel, überhaupt: dieses helfen am institut (ich habe im moment sogar einen schlüssel zu räumen!) ist etwas, von dem ich wohl doch in meiner studentenrolle schon länger geträumt habe. allerdings bin ich mittlerweile so alt (und erfahren), dass ich einsehe, dass es ein sklavenröllchen ist.
dass ich nichts zähle, dass es nicht stört, wenn ich nur zuhöre und kein wort sage; dass sich nachher niemand dran erinnern wird, dass ich da war. dass ich nur diese studentin bin, die wasser gekocht hat.

--- aber vielleicht ist das so. vielleicht ist das einfach nur ein level, durch das ich muss.

(immerhin habe ich ja seit donnerstag trotzdem schon 2 verträge von meiner uni: einmal meine normale arbeit, die ich mittlerweile 3 jahre mach - und dort bekomme ich auch anerkennung für das, was ich mache. und einmal das tutorium im kommenden semester: mein erstes mal und ich muss noch viel dafür vorbereiten und ich hab keine ahnung, wie es wird - aber auch dieses tutorium ist ein "nächstes level" - und diese level sollte ich zumindest mal alle ausprobiert haben.)


(ja, an dieser stelle schreib ich es geheim hin: es ist der wunsch, mein leben an der universität zu verbringen. ich liebe diesen geschützten ort. ich hab schon viel gesehen, es ist kein naiver wunsch, wohl aber ein utopischer. - im schlimmsten fall bleibe ich wohl sekretärin.
aber von den schlimmsten fällen, die mir einfallen, hyperventiliere ich ja nur.)
(meine postings sind verrutscht, die titel? seltsam. der heutige ist weg. soll sein. es war ein stressiger zwiespältiger tag, hier bin ich. morgen nochmal dasselbe.)

(freitag)

immer wieder erstaunlich, dieses pendeln von "ich lass mich einweisen" zu "oh, okay, na dann arbeiten, die ganze zeit"

ich hatte gestern einen wüsten tag:
arbeiten, zur uni fahren, am weg mit dem neuen mitbewohner treffen, wohnungsschlüssel (meinen!einzigen!) hergeben, mit prof treffen, zum andren institut gehen, vertrag unterschreiben, bücher zurückgeben, zur therapeutin fahren, in die apotheke gehen, mit dem neuen mitbewohner in den supermarkt und alles erklären, zuhause putzen, ...

schlafen ging so, schlafen selbst wie eine sehr erschöpfte, das aufschrecken war abends da, aber nicht so schlimm - jetzt langsam aufwachen und fertig machen, dann zur uni fahren: kaffeetante spielen. (und ich zerbrech mir schon den kopf und muss mich wohl den ganzen tag dazu anhalten, die dinge nicht zu zerdenken, sondern einfach zu machen... )

trost ist, dass ich dadurch f. die ganze zeit sehe (f. auch gestern: und es hat mich erstaunlicherweise nicht zu sehr aufgewühlt)

Mittwoch, 25. September 2013

(mittwoch)

gestern nacht war wieder die hölle: ewig einschlafen und wieder aufschrecken, stundenlang. irgendwann wieder eingeschlafen, aufgeschreckt: und gesehen, dass es draußen schon hell wurde - ich hatte also geschlafen. (es hat sich nicht so angefühlt) - aber vielleicht grade so 3 stunden.

in der früh in die arbeit gefahren, vergessen gehabt, dass der strom heute abgeschalten wurde. viel telefoniert, das telefon funktionierte noch. dann früh nach hause, kurz umziehen und zur frauenärztin, bei der alles gepasst hat. (nur dass meine eierstöcke jetzt deutlich nach pco aussehen - wie kekse mit schokostückchen)


bin die ganzen letzten tage also viel herumgefahren - die haut- und die frauenärztin waren ja jeweils im nachbarbezirk, eine halbe stunde von zuhause entfernt. es geht, es ist sogar leicht, aber das glaube ich nicht, ich merke es mir nicht. ich steh draußen und halte es aus, aber herinnen glaube ich, ich würde draußen durch die luft torkeln.

und mein bein tut weh. ich bin also ganz gut beschäftigt mit emboliefantasien. zumal der verdacht keimt, die eine gestorbene arbeitskollegin wäre auch daran gestorben (sie ist anscheinend im schlaf gestorben) -

- das hat mich vermutlich auch hineingeritten, kurz, bevor ich heimgegangen bin, habe ich mit einer arbeitskollegin drüber geredet. überhaupt hat im moment jeder in meiner arbeit ein "so schnell kann es gehen" auf den lippen. es ist schwer.


mein bein brennt. mein rücken schmerzt. ich freu mich ein klein wenig auf freitag. und auf morgen, auf die therapeutin.

aber zuerst dieser tag und diese nacht und all die tode, die ich dazwischen sterben kann -

Dienstag, 24. September 2013

(dienstag)

ärztemarathon, somehow.

-

gestern abend zur freundin gefahren, quer durch die stadt; die strecke mittlerweile angstbelegt - ich im dunkeln raus, angstangstangst herzklopfen und so scheiß. habe ihr permanent sms geschrieben und im durchgang von s-bahn und u-bahn (2/3 von der strecke hinter mir), sind mir tränen und glück gekommen, die plakate dort wie freunde: da steht was auf chinesisch, da hängt ein kunstplakat mit dem aufdruck "pavillion der angst". und ich murmle mit mir selbst und bin ganz froh, wie ich da laufe, mit meiner panik, diesen plakaten, meinem murmeln und all den fremden gesichtern, die mir entgegengehen. ich weiß nicht, es liegt magie in sowas. die tage merke ich auch immer mehr, dass ich die angst irgendwie mag. es ist pervers und es ist in etwa die liebe, die abhängigkeit, die man zu einem brutalen mann pflegt, irgendwie, aber ... es ist seltsam.

bei ihr angekommen war ich noch immer ängstlich, aber wollt ein wenig draußen bleiben: weil alles so intensiv war.

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später hab ich meinen rücken stark gemerkt, konnte kaum stehen, sitzen, liegen, war wie überfahren und total angespannt. wir haben film geschaut, ich hab eine mail von f. bekommen und mich ein wenig darüber aufgeregt und spät sind wir schlafen gegangen: ich hatte angst vor der nacht, weil es vorgestern so schlimm war.

ich bin dann aber doch recht schnell eingeschlafen: nach ner halben stunde, in der mich ihre katzen mit ihren geräuschen (herumspringen) immer wieder hochgerissen haben: aber ich mich nicht selbst.

dann habe ich 8 stunden fast durchgeschlafen: bin nur wegen ihrer mutter, die ein paar mal durchs wohnzimmer gegangen ist, aufgewacht.
(ich weiß noch immer nicht, wie komisch ihre mutter das findet, wenn ich dort übernachte... viele menschen verstehen es ja einfach grundsätzlich nicht.)

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heute morgen sind wir dann spät aufgestanden, ich wurde von der freundin geweckt: es war schon 10 uhr und um 12 hatte ich den termin bei der hautärztin... also schnell kaffee, rauchen, duschen, was essen  und los: ich mit angst und herzklopfen und vor allem heute extremen rückenschmerzen, die im hintern extrem waren und ins bein gezogen sind, bei jedem schritt schmerzen, zusätzlich die schwere tasche genau auf der seite.

habe es aber allein durch die stadt (unbekannter weg) zur hautärztin geschafft, dort war ich noch ein bisschen panisch und beim ausziehen habe ich überlegt, wie schlimm es ist... in meiner panik mich ausziehen - das mag ich normalerweise gar nicht, weil ich dann gleich noch mehr missempfindungen bekomme.
es war aber okay... ich lag dort, sie hat alle meine muttermale abgeleuchtet (und sie fand es auch okay, dass ich ohne probleme, einfach zum muttermaluntersuchen zu ihr kam - ein wenig spät sogar, es war ja jetzt mit 27 jahren erst mein "erstes mal" - und ich bin ein heller hauttyp)

alles okay... also diese eine sorge muss ich nicht haben, dass irgendwas böse ist oder weggeschnitten werden muss. ich hab alle möglichen sorten von muttermalen, aber alles normal. einmal im jahr - nach dem sommer - soll ich zur kontrolle kommen.
(und es ist schön, so etwas gesagt zu bekommen: ich bin nicht paranoid, sondern es ist normal und gesund, einmal im jahr zu kontrollieren...)

auch meine orthopädie-akupunkturnadel hat sie mir entfernt, weil ich sie darum gebeten hatte. das war eine dauernadel am ohr, die ich einige zeit drin lassen sollte... aber ich hatte panik davor, sie mir selbst rauszuziehen. sie fand es ein wenig komisch, hat aber einfach das pflaster runtergezogen und die nadel hing da eh drauf.

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später hat der weg von der praxis nach hause ewig gedauert, obwohl es nur 2 busse waren. mein rückenschmerz war etwas besser, meine angst auch, aber genau das hat mich aufgeregt: ich fühle mich unsicher, wenn ich keine panik habe, draußen. und ich habe diesen seltsamen gedanken: "schau, du bist jetzt ruhig, es geht dir fast gut, du bist fast glücklich. das ist sicher so ne hormonwelle, die kurz vor dem tod kommt." absurdes denken, ich weiß, aber ich bin es mittlerweile so ÜBERHAUPT nicht mehr gewohnt, draußen keine panik zu haben - geschweigedenn mich irgendwie gut zu fühlen, dass mich das einfach komplett abfreakt.

angst, weil ich keine angst habe. die gestörteste aller gestörten.

jetzt bin ich zuhause - dienstag ist mein freier tag - und habe eigentlich außer ein paar emails keine großen verpflichtungen. das antidepressivarezept ist angekommen per post (der psychiater hatte mich noch gestern angerufen und von sich aus gesagt, das mirtazapin, dieses sedierende, gäbe es ohnehin nicht mehr am markt, er verschreibt mir eines, das quasi paroxetin ist (es heißt ennos) - und das ist ein SSRI und somit eines der ADs, die ich ohnehin favorisiert hatte.)
ich hatte bedenken, dass er vergessen hat, dass ich ein flüssiges möchte - ich kann ja keine tabletten schlucken, es geht einfach nicht - aber es ist tatsächlich ein flüssiges ennos.

ich werde es also holen und dann auf den moment warten, wo ich mich überwinde: wo ich weiß, dass ich ein paar tage geschützte atmosphäre habe (wochenende, feiertage, urlaub) und jemanden, der die meiste zeit da ist. weil ich mich so enorm vor den nebenwirkungen fürchte, auch davor, dass am anfang die angst gleich viel schlimmer wird.

ich kann natürlich auch warten, bis ich wieder zusammenbreche und dann aus dem leidensdruck raus anfange.


Montag, 23. September 2013

(montag)

gestern die freundin bei mir, über nacht, film schauen bis spät, dann schlafversuche:

das ekelhafteste aller ekelhaften dinge: nicht einschlafen können, weil sich der körper wehrt. also: immer schwerer und schwerer werden, müde, augen zu, an dinge denken, die immer absurder werden, bis man nicht mehr, weiß man eigentlich denkt, fallen - und aufschrecken. adrenalin durch den körper, schwindel, nicht wissen, ob man wach, im traum oder tot ist.

das hab ich gestern 50 mal durchgespielt und wurde immer gestresster: wenn man ans einschlafen denkt, ist es schwer, einzuschlafen. - hielt es sogar für unmöglich, einzuschlafen, weil ich wirklich permanent weggekippt bin und mein körper jedesmal - ohne mein zutun - einen panikstrom freigesetzt hat.

zwischendurch dachte ich auch, dass das hin- und her meinem körper sicher enorm schadet, dass ich verrückt werde, in katatonie gefangen oder einen herzinfarkt bekomme.

-- nach 2 stunden "spielchen" bin ich aber echt eingeschlafen und heute morgen - äußerst müde - aufgewacht. es geht also.


außerdem: gestern abend absolut unerwartet eine email von f. bekommen.
mitten hinein in meine krise.

ich werde mich wohl zusammenreißen und das machen, von dem ich denke, dass ich es absolut machen will.
auch wenn ich im moment keine einzige stunde am stück ohne durchdrehen hinkriege.

Samstag, 21. September 2013

(samstag, 2)

und doch, den ganzen tag habe ich gewartet, sorgfältig die spannung aufgebaut:
duschen, kleidung ausziehen: die haut fühlt sich so seltsam an, im kontakt mit der welt. meine beine, seltsam.
dann duschen: wasser, empfindungenempfindungenempfindungen. ich glaub, ich weiß, warum ich wasser gerade nicht mag und warum katzen auch wasser nicht mögen: soviele seltsame empfindungen. als würde der körper eingehen.
ich steiger mich, ich steiger mich, bis ich draußen bin, nachdem ich schon überlegt habe, in der dusche einen herzinfarkt zu bekommen, ich steiger mich und draußen stehe ich fest verbunden mit der badematte und glaube, meine beine nicht mehr bewegen zu können, ich dränge mich ins handtuch und rufe hysterisch.

nach und nach traue ich mich erst meine beine zu bewegen: zu groß die angst davor zu sehen, dass ich sie wirklich gar nicht bewegen kann. (vielleicht ist das das einzige wirkliche bild, der wirkliche kern der angststörung: dinge, von denen man panisch denkt, sie nicht machen zu können, sich nicht machen zu trauen, aus angst, man würde herausfinden, man könne sie wirklich nicht. das nehme ich mit zur therapeutin nächste woche - )

dann noch eine ewigkeit, eine halbe stunde, stunde, bis jetzt: kribbeln, taubheit - ich bin so lächerlich und befehle meinem freund, mich in die beine zu zwicken (und wenn ich in 10 stunden dann angst bekomme, woher die blauen flecken sind, erinnert mich daran) - es fühlt sich nicht gleich an, angstangstangst.

vorhin auch noch muskelkrämpfe und ich mache das, was mich am ehesten beruhigt: ich lese im internet und ich lese von calciummangel und pseudocalciummangel durch hyperventilation - und ein bisschen nehme ich es an.

und trinke jetzt meine magnesiumbrausetablette. und sitze ziemlich starr da. schreiben hilft. schreiben hilft.

(samstag)

der tag drinnen. empfindsamkeit. allem nachhängen, eine gewisse langeweile. viel beschäftigung in der küche. den traum doppelt aufschreiben. immer dieser körper, der sich verdreht und nicht zusammenpasst. das klebeband vom rücken gezogen. tote mücken vom fensterbrett gestaubt. bücher sortiert: die selbsthilfebücher (und ähnliches) und die notizbücher. alles andere noch chaos. der neue mitbewohner kommt später. der alte mitbewohner, der freund, geht morgen. die tage, die tage, die noch bleiben bis zum semester. ich weiß nicht, wohin. die fußsohlen. die buchstaben. die welt.

Freitag, 20. September 2013

(freitag, 2)

auf und ab. im büro müde geworden, mein rotes gesicht betrachtet, schmerzen, kurze blockaden. angst bekommen.
vorm heimgehen erst mal eine zigarette am eingang geraucht, überlegt, ob ich das kann - dann losgegangen, mit viel angst.

ein bisschen halbtrocken geschluchzt, verzweiflung.

der bus ist dann gekommen und es ist etwas schönes passiert: eine arbeitskollegin saß drin und fuhr genau zu der station, wo ich auch aussteige. sie hat mir sachen von ihr erzählt, ich saß also nur mit unterdrückter angst da und war froh, dass jemand da war und dass ich mal was von außen höre. ich glaub, ganz smalltalkfähig bin ich nicht, aber ich versuche halt immer aktives zuhören. es interessiert mich auch, praktisch alles was mir andere erzählen - aber dreiviertel meiner aufmerksamkeit sind trotzdem bei "meinen leiden".

bin jetzt zuhause, warte auf den freund, bin nicht ganz ruhig, aber froh, wenigstens die möglichkeit zum schreiben zu haben.

(freitag)

gestern abend einschlafen war ein wenig gruselig: ständig bin ich zusammengezuckt und hab die augen aufgerissen, beim entspannen macht mein körper lustige dinge (er spannt zb den muskel am hals seitlich an, was weh tut) - einschlafen überhaupt ist immer so spannend - das gefühl, zu sterben und es verhindern zu wollen, bis, nach und nach, losgelassen wird - so stell ich mir das vor: ein kampf und dann resignieren.

besser geschlafen - trotz aufwachen in der nacht - als die letzten tage, das seitliche liegen war vor dem einschlafen anstrengend, aber danach nicht mehr. meinem rücken geht es ein bisschen besser.

heute morgen systemcheck: das im rücken ist entspannter (bzw. merk ich es dadurch, dass mirs auf der andren seite genau an der stelle weh tut - wo es eigentlich nicht so verkrampft ist. aber das heißt ja wohl, die beleidigte seite tut nicht weh und ist nicht mehr arg verspannt)
der muskel im hintern, der davor auch so weh getan hat, ist jetzt sensibler, er fühlt sich irgendwie gereizt/entzündet an, aber in etwa nur so, wie es sich kurz nach einer spritze bei einer normalen blockade anfühlt. ich habe die hoffnung, dass er auch entspannt.
gehen geht leichter, ich weiß nicht was das ist: wirklich vom rücken besser oder vom kopf? aber es ist einfacher, mich zu bewegen, auch wenn ich noch immer wegen allem aus der puste bin.

übersensibel bin ich aber noch immer: haare kitzeln extrem. vorhin auch noch ein haar im socken gehabt, ein langes, zusammengewuschelt, das schnürte mir erst den großen zeh ab und dann war es einfach permanent unangenehm zu spüre. (well, das problem habe ich gelöst)

alles im darm spüre ich auch extrem - das war mein zweitproblem beim einschlafen: bauchschmerzen. musste mir sagen, dass es einfach mein darminhalt ist, der wandert, den ich spüre. es tat weh - wie krämpfe.

es wäre gut, eine lösung dafür zu finden... ich achte zumindest auf meine ernährung im moment und versuche, sie möglichst ausgewogen zu halten. magnesium gibt es extra noch. mit andren sachen (vitamine, calcium, eisen) trau ich mich nicht so rumzuexperimentieren.

die nächste zeit wird extrem anstrengend (das hab ich auch schon mal wo gehört^^)
- psychisch geht es mir jetzt ein bisschen besser, diese zusammenbrüche vom letzten wochenende... sind nicht mehr so; ich hab panikattacken und manchmal weine ich aus - aber mehr ein melancholisches weinen, gestern um die schwester.

nächste woche ist die letzte ferienwoche. ich hab mir termine für haut- und frauenarzt ausgemacht: ersteres, weil ich noch nie war und es mir ein paar empfohlen worden ist (auffällige muttermale), zweiteres, weil ich eben sicher gehen will, dass alles im unterleib in ordnung ist (schmerzen, unpünktlicher zyklus).
ein mrt sollte ich mir ausmachen wegen der orthopädin: das wird noch gruselig.
und dann fängt langsam die uni an - ich bin null vorbereitet, ich habe panik, ich weiß nicht, ob ich wieder in meinen arbeitszustand rutschen kann. aber dafür ist meine therapeutin da.

der psychiater hat sich nicht gemeldet (ich 2x angerufen, nicht abgehoben), ich werde wohl also sein rezept bekommen und dann entscheiden, was ich tue. (vielleicht nehme ich es als schlafmittel und versuche mich über schlaf auszukurieren? oO auch wenn die normalen 7-8 stunden eigentlich ja reichen sollten...)


Donnerstag, 19. September 2013

(donnerstag)

ich habe ein neues abenteuer erlebt!

war heute nach der arbeit bei der orthopädin. hat herumgedrückt und dann gemeint, es ist das ileosakralgelenk, sie gibt mir eine spritze. - spritzen vom orthopäden kannte ich ja schon von 2 blockaden. war eigentlich recht in ordnung.

gut, sie beginnt zu spritzen.... und es blitzt schmerz vom rücken runter bis in den großen zeh. als würde ein messer durchwandern. es war so ekelhaft. mein bein/fuß ist taub geworden, dann lange gekribbelt, ich konnte zuerst nicht aufstehen (und sie wollte auch nicht, dass ich aufstehe, weil sie angst hatte, dass ich umfalle) - anscheinend hat sie sehr genau getroffen, aber ich bin mir nicht im klaren, ob das gut war oder nicht. es war übel. ich hab sowas noch nie erlebt - aber ja, so stelle ich mir das vor, wenn man dem nerv zu nahe kommt. war dann sehr aufgelöst (ich glaube, sie auch) und hab mich dauernd rückversichern müssen, was das war, wie es wird... panikattacke halt, aber wohl berechtigt.

bin dann noch sehr lange in der praxis gesessen (und hab vorher eh lange gebraucht, um mich einigermaßen zu beruhigen - und anzuziehen, denn meine hüfte hat sehr weh getan, wohl eine gegenverspannung zum schmerz)

dann bin ich rausgegangen, habe mir eine zigarette angezunden und den freund angerufen - die ganze straßenbahnfahrt habe ich mit ihm telefoniert, dann, bis der bus da war - mit dem versprechen, er holt mich von der station ab, weil ich sonst durchgedreht wäre.

dieses gefühl war so ekelhaft, dass ich einfach angst hatte, es passiert was schlimmes. aber jetzt sind schon viele stunden vergangen und ich lebe noch immer. manchmal kribbelt mein bein etwas (und meine nasenspitze) und meine rechte hand ist empfindlicher -

sie hat mir auch eine kleine akupunkturnadel ins ohr gesteckt, gegen die verspannungen oben. außerdem den rücken, vom gelenk rauf zum bh getapt, das fühlt sich auch oft ungewohnt an. ---


mal sehen was wird.

sie hat mir auch eine mrt-zuweisung geschrieben, weil sie die hüfte nicht in ordnung findet (das röntgenbild hat sie gesehen)

überlege die ganze zeit, ob ich übertrieben habe... aber wenn sie sachen findet? nicht ich? die spritze war nur wirklich wirklich übel...

aber solche reale angst löst immer ein bisschen das depressionsgefühl bei mir. fühle mich lebendiger. pervers.

Mittwoch, 18. September 2013

(mittwoch, 2)

eine enttäuschung. alles bleibt an mir hängen: diagnose, therapie, heilung. alles meine verantwortung, alles mit einsatz meiner kraft (die ich nicht habe) zu erreichen. haha. psychiatrisch/psychologische unterstützung = ein scherz. im endeffekt wohl so etwas, was der supermarkt für die ernährung ist... alles ist da, aber entscheiden musst du selbst, wählen und zubereiten und überhaupt. und alles kostet geld und manches ist nicht da.

von der arbeit zur therapie:
langsames, unsicheres gehen, rauchen an der haltestelle, kopf schütteln über mich und den gedanken, ich könnte strom abbekommen, weil regentropfen von den leitungen fallen.
in der straßenbahn von minute zu minute hangeln, ein bisschen weinen.
angekommen: in der bank, beim bankomaten die panikattackenspitze erleben: auf der stelle treten, weil die spannung nicht auszuhalten ist, dann schnellen schrittes direkt zur therapeutin, obwohl es viel zu früh ist.
mit angst und tränen bei ihr reingeplatzt, im weiteren verlauf ein paar mal geweint und meistens doch nur punkte massiert und tränen unterdrückt. ich zahl ja nicht für mein weinen.
(und über f. geredet und das ist schön. auch wenn sie nur ganz langsam checkt, welche rolle er spielt. ich kann es nicht so richtig aussprechen.)

heimgehen noch immer mit angst, aber gefasster. am weg noch einen neuen kalender und kaffee gekauft, beim warten auf den bus überlegt, ob ich nicht doch gerne rausgehe, weil ich diese spannung mag: dieses seltsame fokussieren, das man unter angst hat, so, als würde man einen science-fiction-film ansehen.
auf den letzten 100 metern nach hause beruhigt und musik gehört, ein wenig geträumt (mir ging es in letzter zeit so schlecht, dass ich nicht mal tagträumen wagte - schlechtes zeichen)

zuhause essen, kaffee, extrem müde werden.

später mit freund + auto zum psychiater fahren.
weiß, hohe räume, der psychiater: schwarze kleidung, groß, eine erscheinung. im gespräch aber leider ernüchternd, sehr nachgiebig, sehr passiv - und fragt mich, was ich tun will/soll/muss. rede zögernd von den medikamenten. er fragt mich, welche. meine güte! sind wir schon soweit? ich muss ärzten sagen, welche krankheiten ich habe, wie man diese am besten behandelt und mit welcher sorte der medikamente??????? verfluchte kacke. echt.
(dann in seinem bücherregal einen haufen unausgepackter bücher gesehen - da wurde mir ein wenig schlecht und sein eindruck noch mal übler... aber ich bin mal nicht so. es ist nicht ganz schlecht. aber meine hoffnung ist weg.)

das AD, das er als ersten versuch probieren würde (meine güte, ich, kaninchen, müsste es ja probieren), hab ich jetzt recherchiert - es ist mehr als alle anderen sedierend. ich brauch nix sedierendes!!!!! ich hab einen guten schlaf und in der früh MUSS ich aufstehen und arbeiten gehen. ich kann keine 15 stunden am tag schlafen.

muss ihn also morgen anrufen. sagen, dass das sicher nicht geht, - warum zum teufel will er mir ein sedierendes geben, wenn es 10 andre nicht sedierende gibt? (es wäre ein nassa - und kein ssri und ich denke eben schon, dass ein ssri besser wäre.... und da sind wir wieder bei dem thema, das mich fuchst: bin ich der verdammte psychiater oder er???)

(öfter der gedanke: wenn es so weitergeht, studier ich es und behandel mich wirklich ausschließlich selbst. )

genervt, sehr.
klar, mit dieser wut, dass mir nicht wirklich geholfen wird, dass alles nur auf meinen schultern lastet, obwohl ich KRANK bin, mit dieser wut bin ich schon öfters über krisen gekommen.
aber ich habe das gefühl, dass ich das nicht für immer kann: irgendwann ist diese energie aufgebraucht ----


am heimweg geweint, dann lange im internet über ADs gelesen, dann allein zu hause gewesen und abgewaschen - rücken/hüfte/beine haben sich gerührt und ich ein wenig panik geschoben.

jetzt das blöde gefühl, ich dürfte keine panik mehr haben, weil ich ja scheinbar mich selbst heilen muss.

oh mann.

ich will hilfe, unterstützung, wärme.
jemand der mir sagt, was ich machen soll und mir hoffnung gibt, dass es besser wird.

(mittwoch)

heute ist der psychotag: 14:00 therapeutin, 19:30 psychiater. alle hoffnung. (gut ein bisschen hoffnung hebe ich mir für morgen für den orthopädentermin auf - vielleicht kann sie schnell etwas reparieren)

montag war noch die hölle, das kribbeln blieb, wurde schlimmer, der freund ging bier trinken weg - ich, abends, allein zu haus, mit einem verrückten körper.
habe den notdienst angerufen, es war wieder der kerl dran, der nicht redet; das gespräch unterhaltsam zu gestalten hat mich abgelenkt (und ist eine herausforderung - warum reden die leute beim notdienst nicht?? wie soll das helfen? was machen die, wenn da wirklich suizidale anrufen? auch schweigen und mhmhm sagen?)
das kribbeln wieder auf erträglichem maß danach, nur verspannt, alles.
mit kribbeln eingeschlafen, wild geträumt.

gestern zuhause verbracht: vormittags herumtelefoniert, wegen heilgymnastik (keine chance vor oktober) und orthopäde (keine chance vor nächster woche) - habe mir dann eine wahlärztin gesucht, in der nähe der arbeit, für morgen. onlineterminvereinbarung, mein freund.

gestern war das kribbeln nur schwach da, aber die verspannungen - und die angst. und extreme magenprobleme, ständig sodbrennen.
kaum gegessen und beim mittagsessen auch noch unabsichtlich ein stückchen kartoffel verschluckt, dann eine stunde durchgedreht, ob ich wohl ersticke etc

am nachmittag kam die freundin, wir haben geredet und geraucht, amélie angesehen (sie kannte den film nicht) und waren dann noch einkaufen und haben pizza gemacht.

war also zweimal kurz draußen gestern,
einmal beim supermarkt - am weg hin dämmerte es schon, der mond, leuchtend, ging auf. die wolken tief. viele autos, viele geräusche und mein körper, der sich gegen bewegung sträubt.
spät am abend ging sie dann zum bus und verpasste ihn; ich hatte ihr gesagt, sie soll anrufen, wenn das passiert, dann komm ich runter und warte mit ihr.
hab das gemacht und dabei panik bekommen; es war kalt und dunkel und seltsame leute und mein müder körper, der die nacht draußen nicht mehr kennt. der mond war fast nicht gewandert. ein hund mit schluckauf.
den weg allein zurück zur tür, vielleicht 150 meter, bin ich fast gerannt, weil ich so angst hatte: vor nichts, vor allem. panik.
zuhause versucht ein wenig zu weinen.
der freund hat davon geredet, wie müde und lustlos es ihm geht. (wegen seiner arbeit und weil er immerzu arbeit hat)

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dann schlafen, vor dem schlafen noch den körper untersuchen: alles kaputt. beim einschlafen angst vor diesem bewusstseinverlieren, ich spüre das extrem: müder und müder werden, weniger wahrnehmen, nach hinten kippen... als würde sich das gehirn einrollen. dann aufschrecken, weil die panik die hand hinhält.
irgendwann sich gut zureden: lass es zu, sterben wirst du so oder so, - dann schlafen.

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heute bin ich schon wieder im büro (wenigstens)
- abwechslung in der aufstehroutine: aus angst, der freund könnte schnell weggehen (er geht immer vor mir raus), gleich vor allem anderen unter die dusche (ich will nicht duschen, wenn ich allein bin, weil ich angst habe, dass etwas passiert), dann ein bisschen pizza von gestern und ein bisschen kaffee - und dann schon raus, den pünktlichen bus nur mit laufen erwischt (ha, ich, laufen) - drinnen lange kein atmen, aber meine arbeitskollegin - gottseidank.

beim raufgehen in den 4. stock vorhin schon wieder gemerkt, wie schwach mein körper ist: atemlosigkeit, zittrige beine. die stufen gehe ich aber immerzu.

Montag, 16. September 2013

(montag, 3)

fragen, auf die ich gerne eine antwort hätte:
"warum spüre ich alles so extrem?"
"was ist das, was ist das, was ist das?"
(...)

also ersteres vor allem. mir kommt vor, ich bin übersensibel - es ist also der blick von der anderen seite. ich kann sagen: ohje, so viele sachen, die immer weh tun, kribbeln, pieksen, etc - oder ich sage: oh mein gott, warum spüre ich jedes eingezwickte härchen wie eine wunde?


ich war vorhin draußen, mit dem rad und dem freund - beim phys. institut, aber das hatte schon geschlossen -.- - jedenfalls sind wir ne gute halbe stunde mit dem rad herumgefahren und jedes mal nach dem absteigen bin ich halb durchgedreht, weil es sich so falsch angefühlt hat, auf den beinen zu stehen.
beim nachhause kommen alle zustände: kribbeln in den füßen, in den beinen, kalte beine, kalte füße, vibrieren in der leiste, usw usf.

vielleicht kribbeln meine füße nicht mehr als normale füße es tun würden? und ich empfinde es nur so extrem?

vorhin dachte ich, es wäre etwas schlimmes, weil alles auf einmal kam - mittlerweile bin ich schon ein bisschen ruhiger.

(montag, 2)

hingeschafft, heimgeschafft.

nur wie: beim hinfahren zu laut der totoro-soundtrack. (studio ghibli als meine trostreligion)
beim heimweg ein am-kies-stolpern bis zum bus, im bus dann weinen, gegenüber den alten damen.

beim einbiegen zuhause schon gemerkt, dass es besser wird, je näher ich der wohnung komm.

weg ist es nicht.
ein großteil der missempfindungen ist auch dem zweitbh geschuldet, er ist eng und ungewohnt und überhaupt.
die oberschenkelmuskeln haben sich beim gehen total verspannt, aber da dachte ich schon: schmerzen, schmerzen, die sind gut, die sind besser als diese ständigen gefühle von schwere, schwäche, anorganischem.
schmerzen = leben.

ich bin also zuhause, ich war heute in der arbeit (und ich war sogar fleißig) und das obwohl ich grad durch die hölle fahre.

(französisch klingt alles schön)

La crise de panique (également appelée « attaque de panique », « crise d'angoisse aiguë ») est une période de peur et d'inconfort intenses, survenant typiquement de façon brutale et durant quelques minutes à plusieurs heures. Les symptômes vont des frissons aux palpitations cardiaques en passant par des sueurs, nausées, souffle court, hyperventilation, des sensations de picotement (paresthésie) et l'impression d'étouffer. Une crise de panique est un cercle vicieux, en ceci que les symptômes mentaux et les symptômes physiques s'aggravent mutuellement.

(von wikipedia)

(montag)

bin in der arbeit. war ein kampf, hierherzukommen, wilde panik, angst, 1001 missempfindungen* (* oder wie man sie nennen mag) - meine beine versteinern, mein brustkorb versteinert. gehen kann ich nicht mehr gescheit, gehen tue ich wie auf zwei holzpflöcken. beim stiegensteigen mehr aus der puste als sonst.
auch jetzt zieht es mir noch alles zusammen, schmerzt, verkrampft.
(und lustig wird es, nachmittags nach hause zu fahren - da ist der weg länger und die angst sowieso da... wie wird es dann an tagen wie heute?)


Sonntag, 15. September 2013

(sonntag)

samstag war ein horrortag:

mit kopfschmerzen und verspannungen, die nach oben gewandert sind aufgewacht (bzw. ohnehin zu lange geschlafen, wollte nicht aufstehen, der durst hat mich aus dem bett getrieben)

vormittag bis drei uhr nachmittag nervenzusammenbruch: extremes heulen, keine impulskontrolle mehr, ein bisschen verrückt werden, verrückte übersprungshandlungen, irgendwann beim psychkrisendienst angerufen, der war sehr lahm am telefon (immerhin, eine erfahrung mehr; im gegenzug zur seelsorge heben die wenigstens ab - reden aber kaum), irgendwann beruhigt, aber den ganzen nachmittag körpersymptome: kopfweh, schwindel, verkrampfungen.
abends besser, vorm einschlafen dann aber der kopfschmerz wieder migränehaft
dabei wars vorher der ganze kopf und später war es dieses ekelhafte pulsieren, das nach bewegung einsetzt - und auf meiner "nicht-migräne-seite", also ungewohnt.

2 stunden geschlafen, dann schwindelig mit kopfweh aufgewacht, durst und ein croissant in der küche habe ich auch inhaliert. dann herzschmerzen und schwindel, schwindel, schwindel, bin aber trotzdem wieder eingeschlafen.

ewig lang geschlafen, wild geträumt, aufgewacht mit einem unterirdischen kreislauf und leichten nach-migräne-kopfschmerzen.

bei der ersten zigarette (und kaffee) wurde mein körper 1000 kilo schwer, seltsames gefühl. verging aber nach 10 minuten.

fühle mich einigermaßen lebendig, bin nur verspannt und habe leichte kopfschmerzen. habe ein klein wenig zuversicht.


Freitag, 13. September 2013

(freitag, 2)

protokoll:
* ellbogenschmerzen, links, die in unter- und oberarm ausstrahlen, vorhin konnte ich keine drehbewegung mit dem arm machen, ohne zu jaulen. oberarm wirkt verspannt, schulter auch.
(ich denke natürlich, huch, arm! links! herzinfarkt!)
* die beine fühlen sich (endlich) ein bisschen normaler an, konnte jetzt auch wieder eine weile stehen und gehen (in der wohnung), ohne durchzudrehen. liegt aber vielleicht daran, dass der arm mehr weh tut

ich bin von der hölle in die hölle gerutscht. fünf minuten verschnaufpausen zwischen den anfällen. und ein körper, der krampft.

ich darf im moment nicht allein gelassen werden.

sodbrennen. mein kopf schwankt, vielleicht sind es die verspannungen, die mich schubsen, ich kann nicht mehr ruhig bleiben und bin doch versteinert.

ich kann nichts anderes, ich muss mich so sehr auf diesen wirbel in meinem körper konzentrieren. keine energie für anderes. tiefpunkt. warte sehnlichst auf den mittwoch (psychiater).

werde aber trotzdem verlangen, dass mir zuerst bestätigt wird, dass ich körperlich "gesund" bin. will ausschließen. will eine blutuntersuchung.

oder soll ich in einen willkürlich krampfenden körper willkürlich medikamente schmeißen?
hach.

ich brauch keine welt, ich brauch kein programm, ich hab meine geisteskrankheit und bin bestens unterhalten.

gegoogelt hab ich heute auch schon 15 verschiedene leiden.

(freitag)

übelst.

mein rücken/meine beine entspannen sich gar nichts mehr. teilweise fühle ich mich gelähmt, auf der straße bleibe ich öfters stehen, weil ich denke, dass ich nicht mehr gehen kann. alles tut weh: unterleib, rücken, hüfte außen, hüfte am oberschenkelansatz, beine. und äußerst viel panik dazu, soviel panik, soviel weinen.

ich habe das gefühl, ich kann bald gar nicht mehr rausgehen.

heute der weg in die arbeit und zurück war sehr grenzwertig.

zuhause geschluchzt, noch keiner da. versucht, bei der telefonseelsorge anzurufen (muss man ja auch mal probieren): da hebt keiner ab. (lol.)


extreme angst. extreme angst vor allem, vor allem vorm sterben.

bei mir in der arbeit wurde heute mitgeteilt, dass eine mitarbeiterin gestorben ist, wurde tot zu hause gefunden. ich kenn sie nicht so gut - nur vom sehen und grüßen, aber trotzdem, es ist schlimm.

in der früh mit der kollegin darüber gesprochen, über dieses: immerzu sterben können.

ich will nicht die nächste sein, wegen der man eine rundmail schickt.
bitte nicht.

Donnerstag, 12. September 2013

(donnerstag)

kreislauf, mit immer schlimmeren wegbegleitern.

bin schon wieder an dem punkt, wo ich sage: AD ja, aber mit guter aufklärung.
nächste woche den termin bei einem frischen psychiater.
will, dass er sich alles anhört, mir dann sagt, was es ist (ich bin es leid, den ärzten die diagnosen zu stellen) und weiß, was zu tun ist und wie.
(traumvorstellung, ja)

langsam kann ich mich aber nicht länger anlügen: 3 jahre angst, 3 jahre nicht besser geworden, ja, eigentlich schlimmer. immer anders schlimm. aber hier bin ich wieder, total verspannt, hypersensibel, das haus nicht verlassend, kann mich auf nix konzentrieren und weine viel zu viel.

heute panik gehabt, meine beine wurden immer schwerer und schwerer, mir kam vor, ich wüsste nicht mehr, wie das mit dem gehen funktioniert. auch stehen war schwierig, in meinem kopf. habe mich angehalten, habe minuten vor mich ins leere gestarrt, war der meinung, ich könnte mich nicht mehr bewegen.

zuhause angekommen ausgezogen und meine beine angestarrt. diese riesigen weißen fremdkörper. kein wunder, dass sie nicht funktionieren. habe mich lange vor ihnen geekelt, misstraut, absolut neben mir gestanden, horror, panik.

mittlerweile bin ich wieder zurück in der realen welt, aber trotzdem tut mir alles weh und kribbelt.

ich brauche einen guten plan. zurück zum leben. zurück zur leistung.
ich will im kommenden studienjahr 2 studien abschließen und 2 arbeiten gut erledigen. und neue chancen finden und nützen.

und im moment bin ich überfordert mit gehen, zähneputzen und reden. ha.


Mittwoch, 11. September 2013

(mittwoch)

natürlich nicht.
keine zahnarztsachen, das habe ich heute beschlossen, kein schwanken, sondern ein klares nein, ein nein-das-pack-ich-jetzt-nicht.

war aber pünktlich dort, hatte alles für den fall vorbereitet. (nur der freund war ohne auto da)

habe dann über eine stunde gewartet, im endeffekt blieben also nur noch 30 minuten, bis das ambulatorium geschlossen hätte. bin also ganz froh, dass es dann nicht unter zeitdruck geschehen ist bzw. vermutlich waren die leute dort auch froh.

hab den chirurg aber ausgefragt und ihm einiges erzählt; er hat am röntgenbild noch was andres schockierendes gesehen, mich dann aber beruhigt.

hab einen neuen termin für november. eine deadline quasi, wo ich aus diesem üblen loch raus muss.


bevor ich in die zahnambulanz gegangen bin, habe ich auch telefoniert und einen neuen psychiatertermin ausgemacht. meine freundin war dort schon mal und meinte, er hätte sich sehr zeit genommen. sowas brauche ich. jemanden, der mir nochmal genau sagt, was alles nicht stimmt und welche möglichkeiten ich habe. - nächste woche mittwoch.


die nächsten tage werde ich weitere termine ausmachen (frauenarzt will ich auf jeden fall. am besten wäre aber, überhaupt nochmal durchgecheckt zu werden - blut, etc. ... das hatte ich jetzt schon 3 jahre nicht mehr)

außerdem muss ich mich in die arbeit stürzen.

ich habe eine deadline.

bis dahin muss ich wieder wissen, wo oben und unten ist, wer ich bin und was ich will.
und dann darf er mich aufschneiden und mir meine weisheit nehmen.

Dienstag, 10. September 2013

(dienstag, 3)

natürlich nicht rausgegangen, außer um zigaretten und supermarkt. und das war schon schlimm, jede minute ein anderer horror. vibrieren, schwindeln.

zuhause, als der freund da war, stundenlanges heulen und ein bisschen schreien. danach war es besser.
erdbeerknödel gegessen.

suhle mich heute in der vorstellung, das morgen durchzuziehen. (morgen = nachmittag zahnarzttermin bzw. im ambulatorium beim chirurgen - weisheitszahn-op. gruselige, komplizierte, geschichte. schlimmer als alles andere an den zähnen zuvor.)

keine ahnung, ob ich morgen nicht wirklich schreiend davonlaufe.

keine ahnung.


(dienstag, 2)

beton, wasser; waten, kaum bewegen können, schwere.

mein kopf sagt, ich solle heute rausgehen, in die bibliotheken, dinge arrangieren, an dingen arbeiten, außerdem am phys.institut vorbei, einen termin für heilgymnastik holen.

mein körper sagt: oh gott warum bin ich heute aufgewacht, warum bin ich aufgestanden, muss ich diesen einen schritt wirklich machen? muss ich den arm heben? mir ist warm, alles ist schwer, alles ist zehntausend tonnen schwer.

ich mittendrin versuche irgendwie alles zu arrangieren. versuche den schreibtisch aufzuräumen, versuche irgendwie mit dem kopf den plan zu klären, versuche vom körper zu erfahren, was ich tun kann, um mich doch zu bewegen. habe zehn minuten abgewaschen, fühle mich erschöpft, fühle mich überfahren. alles ist warm, alles ist so schwer.

ich schreibe das und bekomme panik, weil mein bauch - ich liege im bett am bauch - so extrem heiß wird. ich stehe auf und alles fühlt sich seltsam an, beine, arme. ich habe das gefühl, meinen körper nicht mehr koordinieren zu können. es dauert eine weile und einige panikspitzen - wenn ich die luft anhalte und mein puls noch einmal schneller wird und adrenalinkarussell im körper, spürbar - bis ich mir einen bh angezogen habe. (für den fall, dass ich schnell kreischend rauslaufen muss oder die rettung rufen oder was weiß ich)

es ist seltsam, während einer panikattacke einen bh anzuziehen, wenn man nicht unterscheiden kann, was das fremde ist: die hände, die träger, die arme? es ist eine kiste voller wolle, alles.

heute ist der erste tag, an dem ich nicht aufstehen wollte. schaudern vor dem tag.

abends habe ich ein kleines zeitfenster, in dem ich dinge tun kann.

morgens ist es nur überwindung und ich frage mich echt, wie ich es schaffe, immer in die arbeit zu gehen. irgendwie geht es.
aber sonst schaffe ich kaum noch etwas.
schon gar nicht irgendwas freudiges.

vielleicht werde ich mich später - wenn es schlimmer kommen kann, wird es schlimmer kommen, schlimmer geht immer - zurückerinnern mit einem pseudomelancholischen pseudolächeln, an die zeit, als alles noch harmlos war. als ich mit erschrecken festgestellt habe, dass ich morgens nicht aufstehen wollte, fast nicht aufstehen konnte.


ich rutsche über eine klippe.

(dienstag)

die mit weinen verbrachte zeit steigt täglich.

vorletzter tag, praktisch letzter.

gestern kurz mit der therapeutin geredet, sie sagt, ich soll gehen, es ist nicht schlimm, etc.

alle sagen das. ich soll gehen, es gibt keinen grund nicht zu gehen.

ich glaube dennoch nicht ganz dran.

ich verzweifle grad so an mir.

ich will aus diesem kaputten körper raus.

ich will nicht immer nur schlimme dinge irgendwie überstehen müssen und den rest der zeit mich darüber freuen, wenn ich  mal eine halbe stunde keine angst habe (weil ich erschöpft bin).

esreichtmiresreichtmiresreichtmir.

und es wäre schön, wenn dieses mir-reichen so eines wär, wie mans bei einer dreckigen wohnung hat: es reicht, also wird geputzt. danach ist sauber.

funktioniert ja aber nicht.

Montag, 9. September 2013

(montag)

gestern wieder zu viel gewesen. bis zum schlafen geweint. heute wieder aufgewacht.
die unsicherheit dem körper gegenüber. die überforderung mit allem, noch mehr mit träumen, idealen.
die realität, tag für tag, die verpflichtungen.
und ich kann mich nicht fallen lassen und sagen, das war es jetzt, ich kann nicht mehr, ich mach mal pause, weil es dann noch schlimmer wird.

Sonntag, 8. September 2013

(sonntag)

wochenende wieder allein, zwei abende bei der freundin; auch bei ihr kann ich panikattacken haben, auch bei ihr ist mir schwindelig. gestern nacht konnte ich dann auch erst sehr spät (halb 5) einschlafen: die katzen waren wild, ich hatte angst und fühlte mich auch nicht so ok.

gerade eben habe ich am heimweg wieder einen bus erwischt, der nach chemie gestunken hat. ist mir jetzt schon öfter passiert, manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal so schlimm, dass ich danach noch stunden ans ersticken denke. seltsame gerüche regen mich extrem auf. und dieser geruch im bus ist so eine mischung aus chlor + medizinischer desinfektion - sehr scharf, und nicht einordnenbar und kommt aus der klimaanlage. ich war die einzige im bus, die sich die jacke vors gesicht gehalten hat. der arme busfahrer. aber es scheint ihnen nichts auszumachen... nur ich sitze hier und habe angst -


der heimweg war überhaupt schlimm: immer ein leichter schwindel im kopf, kein richtiger, aber das gefühl, die erde ist zu klein, zu groß, schief, etc - als würde ich die orientierung im raum verlieren.

ich sitze irgendwo und der boden ist im rechten winkel zu mir und es kommt mir falsch vor. ich kann sagen, wo links und rechts sind, wo oben und unten, aber es ist nicht mehr selbstverständlich für mich, es ist ein bisschen, als wäre alles eine kugel oder ein kaleidoskop. obwohl ich es klar sehe.

überhaupt bin ich jetzt gerade extrem geruchsempfindlich und kriege mein eigenes parfum (ein bisschen am handgelenk) nicht mehr aus der nase.

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am mittwoch ist weisheitszahn-op termin und das bringt meinen verstand zur verzweiflung.

momentan hab ich noch immer die schmerzen in bauch/beine/hüften/rücken und mein kopf dreht grad durch - ständig panik, ständig unwohlfühlen, ständig das gefühl, verrückt zu werden, nicht zu der welt zu gehören, die welt nicht mehr richtig sehen zu können. andere menschen kommen mir absurd vor. der himmel eine farce. die sonne sticht mir in die augen, die sonnen-nachbilder, die blendung, hält lange vor.

ich habe angst, meine kleidung auszuziehen, zu duschen, ich fühle mich da so extrem unsicher, dass ich panik bekomme. irgendwann fange ich an zu weinen und kann es wenigstens tun, dann zwinge ich mich dazu, meinen körper zu hassen, ich bin abgelenkt und keine ahnung was das ursprungsproblem ist. ich hasse meinen körper, ja.

ich habe extreme angst aufs klo zu gehen. klingt dämlich, ist so. im internet ist das nicht so leicht googelbar, eigentlich haben nur kleine kinder so eine phase und leute, die verstopfung und hämorrhoiden haben.
und ich hab das nicht, aber angst, am klo zu sterben, mit dieser "erleichterung" meinen körper so sehr zu erleichtern, dass er zusammenfällt. (als würde mich meine kacke zusammenhalten)
dieses kribbeln im darm, all diese kleinen gefühle, die man normalerweise gar nicht wahr nimmt und die aber eigentlich dazu gehören machen mich verrückt, machen mir angst.
wenn ich also am klo sitze, mache ich das schnell und versuche, mich nicht von einer panikattacke erwischen zu lassen.


jede kleine bewegung ist so spürbar. ich bekomme schmerzen von pickeln, ich bekomme missempfindungen, wenn auch nur ein härchen eingeklemmt ist, irgendwo.
vor einer woche hatte ich so ein aha-erlebnis, da hatte ich plötzlich schmerzen am arsch - und im endeffekt saß ich nur auf einem kleinen katzenstreukrümelchen.

überempfindlich also, absolut reizbar, permanent ängstlich, oft panisch.

sowas wie mich sollte man medikamentös niederspritzen, vermute ich. einsperren und mit psychopharmaka abfüllen.

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ich schreibe später weiter.


Donnerstag, 5. September 2013

(donnerstag)

montag:
den ganzen tag fürchte ich mich vor dem abend, weil ich allein durch die stadt muss. es klappt sehr gut. und ich kann mit normalen menschen an einem tisch sitzen und meine fassade halten, ohne innerlich durchzudrehen. nur hungrig war ich dann und die beine taten mir weh.

dienstag:
wollte ursprünglich nachmittags raus, in die bib. habe aber mittags zu menstruieren angefangen - 5 tage zu früh! zu früh passiert nie! - und bekam im laufe des tages ziemlich schmerzen. (mein unterleibszeugs dreht momentan auch komplett durch)

mittwoch:
nachts schon dauernd aufgewacht wegen rückenweh und handkrampf (haha. wie eingeschlafene hand, nur schlimmer.) - in der früh festgestellt, dass ich diese eine komische stelle wieder hab, wo ich nicht bewegen kann, ohne, dass mein rücken zusammenzuckt. das, wofür ich bei orthopäden spritzen krieg. (wirbelblockade, vermutlich)
in der arbeit also krankgemeldet und zur ärztin gegangen. die hat mich nicht untersucht, wozu auch, sie weiß vom kaputten rücken. jetzt hält sie mich für hysterischhypochondrisch. und ich sie für untauglich, immerhin musste ich mir ja das selbst diagnostizieren, mit dem rücken.

danach zuhause rumgelegen und rumgekrochen, schmerzen schmerzen schmerzen. spritze (oder sonst was) bekam ich ja nicht, es ist ja nur der rücken, ich soll mich zusammenreißen.

am abend dann wegen sowieso und überhaupt heulen.

donnerstag:
in die arbeit gegangen. rücken tut weh. die eine stelle ist nicht mehr so schlimm wie gestern, was wohl daran liegt, dass ringsum der rücken versteinert ist. es hält sich also selbst, ich kann mich durch diese heilsame verspannung gar nicht mehr so bewegen, dass es weh tun könnte.
danke liebe frau doktor, dass sie es auf diese unkonventionelle art und weise heilen wollen: schon recht - blockaden löst man dadurch, dass man GAR NICHTS tut, weil sich damit eine wahnsinnsverspannung bildet, die verhindert, dass man sich bewegt und schmerzen hat. ein stein fühlt nichts.

ich hasse mein leben. ich hasse meinen körper. ich hätte sogern einen umschaltknopf. ich hasse, was ich tue, getan habe, tun werde. oder nicht.
ich will hier raus und habe keine kraft, es zu tun. ich kann nur heulen. und mich immer mehr und mehr fürchten.

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die psychotherapie musste ich gestern logischerweise auch absagen. ersatztermin wurde mir keiner geboten.

fickt euch.

Sonntag, 1. September 2013

(sonntag)

bin noch da, lebe noch, noch von angst gebeutelt. anders wird es ja nicht mehr. jeden tag fühle ich, dass es gerade der schlimmste tag ist, aber das ist so nicht wahr: es sind alle tage gleich schlimm - im rückblick. aber das gefühl geht nicht weg. logisch: weil immer die gegenwart das schlimmste ist.

gestern war ich draußen, habe mich mit der freundin getroffen, einkaufen, essen holen, zu ihr. mit meinen beinschmerzen. ging aber. nach dem essen war mir ein bisschen komisch, vor allem, weil ich wusste, ich muss noch allein durch die stadt fahren.

bin dann zur ubahn und dort habe ich eine feine panikattacke bekommen - und zwar so eine, die ich gar nicht mehr kannte: panik durch äußere einflüsse. in den letzten monaten bekam ich praktisch nur panik durch schmerzen oder gehirngespinste. besessen davon, dass mit meinem körper etwas nicht in ordnung war.

mein panikerlebnis gestern abend war folgendes:
ich wartete 4 minuten auf die u-bahn (anzeigetafel), dann kam sie. es war 10 uhr abends, die ubahn kam aus der peripherie und war BUMVOLL. (später herausgefunden, dass ein konzert grad aus war, dass wohl extrem gut besucht war) - so viele menschen habe ich hier in w. noch nie in einer ubahn gesehen, nicht mal zu stoßzeiten. man hätte sich wirklich mit gewalt reindrängen müssen. habe ich natürlich nicht getan, auch wenn die aussicht auf eine ubahn 7 minuten später (erst danach ist mir eingefallen, auch die wäre total überfüllt gewesen) nicht gut war.
aber dann: die ubahn fuhr an, - und fuhr 10 meter weit, dann blieb sie wieder stehen. zwei drittel des wagens standen also noch in der station. und die ansage "zug fährt ab" wiederholte sich ununterbrochen. ein technisches problem also. (ich war so DANKBAR, nicht eingestiegen zu sein, ich hätte da drinnen das tausendfache an panik bekommen) - ich sah zu und die ubahn stand. dazu die stimme aus dem lautsprecher. adrenalin im körper und die gedanken: "das ist nicht richtig, es wird etwas passieren, das ist wie im film, gleich explodiert die ubahn, ..." usw. bin dann schneller und schneller wieder zurück zum ausgang gegangen. dachte wirklich, nicht übertreiben, nicht rennen, aber verschwinde hier, bevor was passiert. absolute surreale situation + meine panik.

war dann draußen und hatte richtige saubere panik: herzklopfen, zittern, hyperventilieren, angst. hab die freundin angerufen, ihr das erzählt, ausgemacht, dass sie mir ein taxi ruft (wäre sowieso nicht anders von dort weggekommen) und ich noch schnell geld abheben geh.
und dann bin ich mit dem taxi heim. (ursprünglich wollte das die angst ja sowieso, aber das kann ich mir ja nicht leisten. - aber gestern... ich wäre wohl erst sehr spät heimgekommen wenn die ubahnen in so einem langen intervall fahren und soviele menschen drin sind)

zuhause war mir noch zittrig, habe mich dann beruhigt und es war nichts bis auf das übliche.

heute war ich den ganzen tag zuhause (die freundin war jetzt am abend da) und horch die ganze zeit in mir rein, vormittags habe ich gelesen, zu mittag versucht, meine hüfte einzurenken (oder so) -
jetzt abends habe ich -einfach so- irre verspannungen bekommen, leichte kopfschmerzen, leichte muskelkrämpfe.
meine muskeln scheinen sowieso grade durchzudrehen; der verstand sagt ja, dass all diese hüftsachen und das taub werden von händen und füßen (das habe ich in den letzten wochen andauernd*) nur von den muskeln und verspannungen kommen - bzw. von einem ein bisschen kaputten rücken. (röntgen letzte woche hat ergeben: leichte fehlhaltung und leichte bandscheibenabnützung)

*in den nächten ist es grade so extrem, dass ich aufwache, weil mir die hände einschlafen - obwohl ich nicht darauf liege/ auf der anderen seite liege. es ist total verrückt. bin nachts aber gottseidank zu müde, um durchzudrehen, ich schüttle dann nur die hand und schlafe irgendwann wieder ein.

und jetzt: september.
gruselig!

den ganzen sommer hatte ich angst davor:
* unizeug vorbereiten
* unizeug
* zahnarztsachen (!!!) - am 11. soll die weisheitszahn-op sein und wenn ich daran denke.... omg. die zähne sind ja komplett unterm zahnfleisch, dh. es wird blutig, brutal - und noch dazu findet es in einer klinik statt, weil der eine weisheitszahn so verdammt nah am nerv ist. (wenn ich dran denke, was passieren kann...) - dh. meiner zahnärztin ist das sogar zu heikel. ohgottohgottohgott.
muss davor viele sachen klären. ganz viel mit der therapeutin darüber sprechen. den zahnärzten im vorhinein klar machen, dass ich keine tabletten schlucken kann. (und diesmal will ich antibiotika flüssig!!! das muss doch irgendwie gehen. - zerbröseln ist ja keine gute idee, dann kommen am ende brösel in die wunde (und entzünden sich, haha.) -

morgen fängt es schon an.
in der früh geh ich arbeiten, nachmittag weiß ich noch nicht und abends muss ich in die stadt fahren (ich! jetzt! mit der panik! allein! fuck!) zu einem vorbereitungstreffen von der uni aus. (und dort am besten noch einen guten eindruck machen.)

herrje herrje.