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Donnerstag, 31. Oktober 2013

(schaudern, schon allein, weil ich mir vorstellen kann, an seiner stelle zu sein: die geräusche, das beschleunigen, das abheben, dann: 11 kilometer über dem boden)

die realität:
verspannt, einen irrsinnigen haufen an arbeit zu erledigen und der wunsch nach langem, erholsamen schlaf.

und nach ihm.
die letzten tage waren schwach, ich war so mit den mauern beschäftigt, aber jetzt sind die mauern herunten, die hormone kommen durch und ---

(donnerstag, 2)

also: weinen, zur therapeutin, weinen, zur bestattungsversicherung, heimfahren, einkaufen. wäsche waschen und weiter: keine ahnung.

was für ein komischer tag.

bei der bestattungsversicherung war es lustig (ich bin absolut pervers!) und am ende hat mir der junge angestellte noch ein kompliment gemacht, wie ich rieche. oO und ich hatte vorher erst festgestellt, wie verschwitzt ich mittlerweile schon war.

pervers, alles hentai.

und halloween ist, die ersten kinder haben schon an der tür gekratzt... furchtbar.

(donnerstag)

gestern müde, schwindelig, kopfwehig (migräne? pms-migräne?) und überhaupt durch den tag gewackelt, heute nochmal dasselbe, nur verschärft: noch weniger schlaf.

gestern haben mich die 2 seminare gerettet, seminare, in denen ich großteils abgelenkt war und dankbar das viele wissen aufgesaugt habe.
beim heimfahren habe ich die tränen geschluckt, zuhause habe ich eine weile geweint und gestritten und überhaupt, dann war so ein zwischenfriede: ich mein, was soll ich machen. irgendwann ist man leergeheult.

um halb 4 in der nacht ist er dann aufgebrochen mit seinem koffer.
wollte eigentlich weiterschlafen (weil ich weiß, dass ich nicht mehr schlafen kann, wenn er wegfährt und ich das so live mitkriege) - aber die katzen hatten zwischen uns in bett gekotzt, also: bett neu beziehen, kleidung wechseln (nachdem wir beide im halbschlaf hineingetapst sind) .. dann war ich wach --
nach 6 noch mal einen schlafversuch gewagt, immer wieder aufgewacht aber großteils doch entschlafen, bis halb 8 ... dann das übliche: aufstehen, kaffee, duschen, zur arbeit.

jetzt bin ich hier: so wackelig im kopf. (ich wünsche mir schlaf-rahmenbedingungen, die welt ist so gemein. ich wäre auch mit ausreichendem schlaf im moment müde und nicht mal den kriege ich)


Mittwoch, 30. Oktober 2013

(mittwoch, 2)

zwischenbericht. ein seminar entfallen (wusste ich) und deswegen aufs institut gefahren wegen sitz- und arbeitsmöglichkeit: nur, alles voll. deswegen bald geflüchtet. das wissen, dass f. in der gegend ist. sitze jetzt in der bibliothek, mein zweitplatz ist leer.

alles schmerzt, alles zieht und ich korrigiere meine arbeit über die angst.
(ich werde einen teil davon hinschicken müssen, als probe)
ich copy+paste also und schreibe neue absätze, nichts sonderliches, aber vom nichtschreiben kommt ja auch gar nix.

-

will weinen. will schlafen. will winterschlafhöhle, will die bärenfamilie um mich gekuschelt, will nicht allein durch gegen die ganze welt kämpfen müssen.

(mittwoch)

wenig geschlafen.
könnte ununterbrochen weinen anfangen, fange mich aber dauernd. (kann hier ja nicht weinen, bin ja in der öffentlichkeit)

alles tut weh. sogar gesichtsnerven. die augen, wenn ich die blickrichtung ändere. alles tut weh.
kein zuhause, keine sicherheit.

aber eine armee an walen von vorn bis hinten vollgestopft mit selbstmitleid: soviel selbstmitleid.



Dienstag, 29. Oktober 2013

(dienstag)

was für ein tag. alle pläne umgeschmissen, neue pläne:

gestern dachte ich noch, der freund würde hier bleiben (hat er gesagt) und ich auch.
heute weiß ich, dass er bald für 2 wochen nach china fährt (ja, das schlimme, was in den letzten wochen als wolke über mir hing: ich ganz allein, er soweit weg, er in diesem land in das ich unbedingt will, nichtaushaltbarer neid)
und seit heute weiß ich auch, dass ich in einer woche zumindest auch ein paar tage verreisen werde. allein. in die schlimmste pampa. ALLEIN! für eine schreibwerkstatt mit einem berühmten autor. (ja, ich zahle mir das.... ist arschteuer... hatte ja im juli ein stipendium bekommen (= das geld, mit dem ich meine psychotherapie finanziere LOLOLOLOL) und wollte mich dort anmelden, kam aber nur auf die warteliste, habe mich geärgert, habe es dann fast vergessen und wurde heute angerufen, dass anscheinend doch jemand ausfalle und ich jetzt eben kommen könnte.

also: seminargebühr überwiesen, gerade eben ein hotelzimmer gebucht. wie ich dorthin komme, muss ich mir noch anschauen, habe nur mal flüchtig geschaut: wahrscheinlich läuft es auf zug + bus + bus raus... furchtbar. sollte wohl nicht zuviel gepäck mitnehmen.

aber.... es geht in die pampa. allein! kein krankenhaus in der nähe, und ich hoffe das zimmerpersonal kommt jeden tag schauen, ob man nicht eh gestorben ist, in der nacht. (ich hasse es: allein schlafen... )

und dann: literatur: fassade wahren. wobei, ich bin dort wohl eh in bester gesellschaft und verrücktheit ist unter schriftstellern ja nicht ganz so ... naja doch. mittlerweile. was solls.
ich bin halt nur ein stadtkind und fürchte mich jetzt schon vor der einöde: kleines dorf, rundherum natur, pfuipfui...

***

nichtsdestotrotz bin ich hier mit meiner geisteskrankheit, mit der angst, mit all den anderen unaushaltbaren zuständen und komme nicht mit meiner arbeit zurecht: überall zuviel.
wünsche mir nur sicherheit: ein haus, dass ich nicht verlassen muss; ein körper, der nicht schmerzt; jemand, der bei mir bleibt.

luxuswünsche...

morgen früh fahr ich auf die uni, dann in die arbeit, dann wieder auf die uni...

(montag/dienstag)

gestern abend noch zur uni gefahren: mit dem notizbuch als medikament, als festhaltedings. angekommen relativ ruhig gewesen, aber dann musste ich diese elendstreppen zur bibliothek hoch (ich mach das jetzt jeden montag, aber ich hasse diese treppen trotzdem); dann die lehrveranstaltung; dann das tutorium, in dem so äußerst wenige sind, aber wenigstens läuft es. der freund hat mich mit dem auto abgeholt, aber geparkt haben wir dann 15 minuten von der wohnung entfernt (wegen parkpickerl, in unsrem bezirk dürfen wir nicht parken, nur im nachbarbezirk) ---

dann habe ich ein bisschen was gegessen und angefangen, das eine buch zu ende zu lesen; war ganz gefangen davon, hab das rauchen sogar für 2 std vergessen. (und das schönste: am ende des buches ist werbung vom verlag drin und werbung für eine anthologie, wo ein text bei mir drin ist: ich hab also total unverhofft am ende des buches meinen namen gelesen. oO irgendwie sehr cool.)

schlafen: mit schmerzen in der hand und im arm (heute sind die schmerzen in der hand fast weg, gestern konnte ich zB nur schwer eine faust ballen), einschlafen - wegsinken, ich musste mich vom hochschrecken/aufspringen richtig abhalten, mir gut zureden, mir scheiß-egal einbläuen; irgendwann war ich weg, aber kein erholsamer schlaf -


Montag, 28. Oktober 2013

(montag)

was wäre ein montag ohne panik?

war müde, die ganze zeit, bis mich die angst erwischt hat:
beim verlassen vom büro plötzlich ein schmerz in der hand: und rot/blau, das sich ausbreitet, unterhalb von einem knöchel. jetzt ein kleiner blauer fleck, der wahnsinnig schmerzt bei bewegungen.

das spannende an der sache: vor 2 wochen hatte ich das auch schon, an derselben hand, aber am kleinen finger: zuerst tat es weh (hatte mir nicht weh getan oder so, fing plötzlich an), schwoll an und färbte sich. und hat dann einen halben tag irre weh getan.

gute voraussetzungen um sich verrückt zu machen. kann mich von solchen sachen nicht distanzieren. glaube sofort dran sterben zu müssen: immerhin: was, wenn es noch viel mehr solche flecken gibt, aber tief drinnen? in meinem gehirn, sonstwo? wenn das die ganze zeit auf meiner hand passiert, wer sagt, dass es nicht auch irgendwo im dunkeln passiert?

fragiler hurenscheiß, dieser körper.

musste dann erst mal vor der tür der arbeit 2 zigaretten rauchen und googeln und ein bisschen weinen, dann hatte ich den mut, nach hause zu fahren - bzw. ich hab mich geschleppt, wie meistens, mit dem gedanken, gleich umzufallen: schwindlig war mir auch, meine beine haben sich verkrampft...

leben ist das keines mehr.

aber was soll ich denn tun?
jeden tag ein andres (eigentlich besser: 5 andere) wehwehchen nimmt kein arzt ernst.
psychiatrie geht nicht, vor allem aus kostengründen.
mich mit medikamenten wegballern geht auch nicht, weil ich keine tabletten schlucken kann. (lange mit dem psychiater drüber kommuniziert: scheinbar gibt es hier in diesem land keine flüssigen ADs!!!)
normal weitermachen geht auch nicht, ...
oh mann....

eine halbe stunde früher und eine halbe stunde später mein fassadenlächeln und ich funktioniere: dazwischen der totale wahnsinn, nervenzusammenbrüche (immerzu) und nur die frage, ob ich von selbst sterbe, ob ich mich dazu durchringen kann, zu sterben, ob ich nicht doch in eine psychiatrie soll, ob ich nicht im bus aufstehen soll und den alten frauen zuschreien: kennt hier jemand das? stirbt man daran? rettet mich!

(text/bild-empfehlung)

lest das: das ist so gut: http://hyperboleandahalf.blogspot.de/2013/05/depression-part-two.html

Sonntag, 27. Oktober 2013

(sonntag)

soviel zu den montagen, wo sich die meisten umbringen. (montage sind nur weintage, aber ok)
sonntagabende sind die zeiten, wo ich am knappesten dran bin, mich einweisen zu lassen: weg.

die straße überqueren mit "überfahr mich, überfahr mich, überfahr mich", weil ich das gefühl habe, das leben keine minute länger aushalten zu können.

ein monster auf mich zurennen sehen, mein herz setzt aus: es sind bäume und laternenpfähle und dunkelheit.
(prima, jetzt fangen halluzinationen auch schon an.)

die leute, die mich retten könnten, sind selbst alle so kaputt, in den wachen momenten tut es mir so unendlich leid, dass ich sie mit mir belaste.
(und retten können sie mich ja eben sowieso auch nicht, auch wenn ich es mir wünsche - wenn ich mir wünsche, dass mein freund mal die augen aufmacht und sieht, wie ich vegetiere und so entfernt von normal bin, wo er mal was tut, wo er sagt, das geht so nicht weiter.
ich sage es ja immer und dann schluchze ich und dann geht es weiter, denn natürlich, was sonst? ich bin hier alleine und wenn man alleine ist, dann wird man nicht aufgehoben und in sicherheit getragen: dann liegt man und wird gefressen (von den kopfmonstern geht das aber schwer) und irgendwann hat es sich ausgeheult und ausgehysterisiert und dann muss man aufstehen und weitermachen....)


die leute, die mich retten könnten....
keiner rettet mich.

in mir drin ist noch ein kleinkind das schreit, seit monaten kann ich nur noch weinen/brüllen wie ein baby und ich weiß nicht, was das ist, aber es macht mir zusätzlich angst. (und im internet findet man nichts dazu: was bitte ist das, wenn ein erwachsener wie ein 1,5jähriges kind heult? brüllt? dazwischen kaum luft kriegt?)


Freitag, 25. Oktober 2013

(freitag, 4)

für alle suchenden:

was passiert, wenn ein ohr heiß und rot wird - ohne direkten auslöser. das andere ohr war und bleibt kalt.
es passiert: nichts. außer ein leicht fiebriges gefühl. das halbe gesicht in fieber. wenn man sich anstrengt, bekommt man eine panikattacke.
ansonsten vergeht es nach einer stunde: dann sind beide ohren gleich heiß, vielleicht wird das andre ohr sogar noch ein bisschen wärmer als das vorher heiße jetzt abgekühlte ohr: solidaritätsfiebern.

man stirbt nicht dran. das ohr fällt nicht ab. und sonst.

leberkäsesemmelessen hilft.

(freitag, 3)

darf mich nicht in sicherheit wiegen.
darf nicht alle dinge nicht ernst nehmen.
dings hinterm ohr nicht ernstgenommen = ohr angeschwollen, rot, heiß.
prima.
und ich meine zu sterben. -.-

(freitag, 2)

habe also zuerst meinen kaputten körper zur ubahn geschleppt (15 minuten)
ubahn war dann fast angenehm, weil sitzen.
dann noch durch den stadtpark: da stand ein (silber?grau?)reiher mitten im ententeich.
dann der film (brutal, aber gut.) und ich mit meiner angstgeplagten blase. (war vorm film am klo, hätte eigentlich reichen müssen, aber nach 20 minuten im saal hab ich es gemerkt und es wurde immer schlimmer, bis ich schmerzen hatte und mich gar nimmer konzentrieren konnte - bin also raus und wieder rein, das zählt als mutprobe: weil ich herumlaufen musste vor den menschen.)
danach den freund überredet, was essen zu gehen, war fein.
dann ein bisschen einkaufen.
der freund ist heimgefahren und ich bin allein ins buchgeschäft, hab sehr zielgerichtet eingekauft und viel geld ausgegeben (3 hardcover, neuerscheinungen) und dann allein heimgefahren: auch ok.

jetzt bin ich hier und muss noch kurz in den supermarkt, weil morgen alles zu hat wegen feiertag. (und also 2 tage ohne supermarkt)

alles andere verdränge ich.

(freitag)

gestern noch viel gelesen. aber schmerzen und regungslosigkeit.

heute kurz nach dem aufwachen schon fast weinen: will nicht. alles scheiße.

jetzt zu einem viennale-film, aber mich beschäftigt mehr, welche krankheit ich bei 2std stillsitzen ausbrüten kann (mir tut sicher alles weh, ich kann ja eben nicht mal mehr sitzen) als der film selbst. oh und natürlich zuerst diesen scheißhaufen (mich) durch die halbe stadt fahren.

mag auf pause drücken. oder sollte drogen nehmen. istzustand kaum aushaltbar. geschweigedenn änderbar.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

(donnerstag, 3)

war sogar kurz draußen, die wolken waren über den ganzen himmel zerwischt.

-

dann hat mich endlich der mensch von dem vorsorgedings (versicherung für bestattung usw die direkt mit der bestattung dann abgewickelt wird) erwischt und wir haben geredet und einen termin für nächste woche (nach der psychotherapie, lol) ausgemacht.

werde also vermutlich ab nächster woche dann eine versicherung für meine bestattung haben. morbid. ("sie sind ja noch jung, ihr risiko ist gering, ...") - er hat aber auch nachgefragt, wie ich jetzt auf das komm. aber die geschichte mit meiner schwester (10 jahre fürs grab bezahlt, danach wurde es aufgelassen) ist eigentlich eine gute, logische begründung (und wahrscheinlich auch grundlage meines handelns. vor langer zeit hat mich meine therapeutin gefragt, ob ich das grab haben wollen würde und mittlerweile bin ich zu dem punkt gekommen, wo ich weiß, dass ich das grab haben will. ich scheue mich nur noch vor der organisation - werde aber wahrscheinlich bald die friedhofsfirma kontaktieren und mal nachfragen wie das ist, ob das geht usw. es wäre schön, das nutzungsrecht für das grab zu haben, weil ich dann (hoffentlich) meine schwester aufgehoben weiß (meine güte, ja, ich hoffe überhaupt mal, dass sie da noch drin liegt!) und zweitens hätte ich dann ja auch gleich ein grab für mich. (also ich hoffe, ich passe da noch rein.)

der versicherungsmensch hat nämlich auch gleich gefragt, ob ich ein grab habe, weil sonst ist es eben ein bisschen teurer. überhaupt gehört es ja zum guten ton, ein grab zu haben. und wenn es in meiner familie noch kein familiengrab gibt (meine großeltern liegen über die stadt verstreut - metaphorisch - auf verschiedenen friedhöfen, an verschiedenen plätzen), dann begründe ich jetzt eben die tradition eines familiengrabes.

meine familie ist ja sowieso traditionslos. außer bargeld bzw. wahlweise schulden gibt es kaum etwas zu vererben. ich will etwas aufbauen: zumindest eine grabstelle und eine bibliothek. (lebensziele, habe ich. lol.)

die frage nach einer restlichen familie, die sich nach mir reinlegen darf, kommt dann danach und ja - wünsche - funktioniert hoffentlich in meinem sinne.

wie ist das mit diesem sprichwort für männer: ein haus bauen, einen baum pflanzen, bla?

ich will: ein grabnutzungsrecht, einen uni-abschluss und dann ---

***

mein hintermohrtumor schmerzt. werde endlich suppe kochen. dann lernen, lesen.

(donnerstag, 2)

verrückt werden am heimweg: merken, dass man aufs klo muss. merken, dass man hose und socken spürt, extrem spürt. schwindel. im dm: kleine schlimme schwindelattacken. draußen:angst. kopf nicht drehen trauen. alles so schwer, boden so nah. ablenken mit: fingernägel in den arm drücken, gesicht zerkratzen (weil ich die eine seite nicht mehr gespürt habe), mit kleinen dingen auf der jacke (knöpfe, reißverschluss) spielen, sie in die handflächen drücken. versuchen zu schreiben, aber im bus sind so viele menschen, kann nicht schreiben, wenn ich angst habe, dass wer drauf schielt. dabei hilft schreiben als einziges wirklich. mit mir selbst reden im kopf.
eine rauchen, weinen.
zuhause ankommen.

-

(donnerstag)

gestern gemerkt, dass diese komischen ohrschmerzen einen grund haben, weil hinter dem ohr der knochen dicker zu sein scheint als auf der anderen seite. (lymphknoten, alienbaby, was auch immer.)
ist aber wenigstens nicht das allein: über den hals zieht es in die schulter, also auch was verspannungsmäßig.
überhaupt seit ein paar tagen halbverstopfte kopfleitungen: weil ich mit nassen haaren schlafen gegangen bin, weil mein immunsystem (endlich) abkackt, weil ich so viel geweint habe (und der schnodder kreuz- und quer geflossen ist. weinen reaktiviert ja bei mir fast mehr rotz als tränen.) weilweilweil.
zähne tun auch ein bisschen weh. (und ja, ein bisschen angst, dass es davon kommt: zyste + weisheitszähne sind ja noch immer drin und nicht gut.) 

ich werde heute also mal wieder so tun, als würde ich eine erkältung ausbrüten und netter zu mir sein. auch wenn ich nix ausbrüte.

sonst ist alles noch so wie vorher, scheiße halt.
sehr scheiße.
keine hoffnung.

einziges ziel im moment ist es, zu überleben und mich um mein nachleben zu kümmern. ich will ein grab. ich will ein grab lieber als ein kind. ^^ im moment zumindest.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

(mittwoch)

überall gewesen, wo ich sein musste.
katastrophenzug, feuerwehr, apokalypsenszenario in der stadt und ich weiß noch immer nicht, warum.

Dienstag, 22. Oktober 2013

emails sind überbewertet.
weinen lenkt von den schmerzen ab, nur kurz.
supermarkttreppen.
ein ekel an charaktereigenschaften, ein paket, geschnürt.

warte, warte, warte: nichts.

(dienstag)

und wieder den montag überlebt: vor dem ich im vorhinein so viel angst immer habe (von 9 - 9 funktionierend) und der dann aber doch der höhepunkt der woche ist. (traurigerweise.)

arbeiten bis mittags, dann neuerdings immer therapiestunde (wobei wir es nächste woche schon wieder auf donnerstag rückverschieben), dann langsam richtung uni bewegen, meistens dazwischen noch auf ein anderes institut, dann in der hauptbib bücher zurückbringen und holen, dann im uni-hauptgebäude abhängen, im café ein getränk und was zu essen kaufen (ich bin ehrlich verliebt in das uni-café, der kaffee/tee ist billig, sie haben praktisch alles und meistens sogar mini-schokodonuts zu 1 euro je 2 stück.) und dann sitze ich in einem innenhof herum, schreibe, rauche zu viel, lese ein bisschen, dann beginnt der kurs und danach das tutorium und das schönste davon ist irgendwie trotzdem immer noch das licht abzudrehen, den hörsaal zuzusperren und den schlüssel zum portier zu bringen. (= sich 3 minuten lang wie ein professor fühlen)

das tutorium selbst wird aber immer weniger besucht und es ähnelt im moment wirklich eher noch meiner ursprungsarbeit: alle möglichen fragen beantworte ich und zeige dinge/tricks her, die ich halt selbst in den letzten jahren herausgefunden habe. (langsam muss ich aber versuchen, ein bisschen was inhaltliches zu machen. wobei eh schon wurscht ist, wenn kaum jemand kommt.)

danach muss ich meistens ewig auf die straßenbahn warten, brauche lange nach hause und bin zuhause zu nix mehr fähig, außer am sofa zu sitzen (gestern sogar zu müde zum rauchen) und irgendwann ins bett zu wechseln.

der dienstag ist als post-montag-tag anstrengend, ich bin erschöpft, ich würde gerne ausschlafen, bin aber auch schon in der arbeit und ab 12:30 hab ich den übersetzungskurs (der absolut freiwillig ist und den ich gar nicht in meinen eigentlichen (3) studienplänen unterbringen kann; aber ich find ihn trotzdem notwendig - und im moment pusht er mich gerade auch ein bisschen, weil ich merke, dass ich es kann oO ) und am späten nachmittag dann ein proseminar.

Montag, 21. Oktober 2013

(montag)

jeden tag werd ich müder.
bewegungen:unmöglichkeiten.
und noch immer die marienkäfer (und die sonne).
weinen, weil ich nicht nach china kann.
weinen, weil ich mich kaum mehr erinnere.
weinen, weil ich nicht weiß, was echt ist.
bin nur ein schmetterling, kann nicht schreiben, alles nur im traum.
die ganzen aufzeichnungen und all das geld, dass ich gefunden habe, die kinder, die ich geboren habe.
und dann ist da diese wohnung mit bücherwänden und die sonne geht hinter dem wohnzimmer unten und das ist nur der platz, wo ich in den tiefschlaf rüberkippe, in dem ich aus dem haus rase und rase und rase und nicht weiß, wo oben oder unten ist. nichts davon echt. aber alles so weh.

die plakate, die ich im traum sehe, auf denen steht "so fühlt sich die welt an für ein schmetterlingskind" - guck und schmetterlingskind ist a) kind mit dieser krankheit und b) ein sternenkind vulgo ein totes kind und c) eine kombination aus schmetterling und kind und d) jemand, der gar nicht da ist, aber über aufzeichnungen attribute der beiden dinge bestimmt und sie an sich reißt.

für mich fühlt sich trotzdem so die welt an: alles voller stacheln, alles voller scherben.

Sonntag, 20. Oktober 2013

(sonntag)

müde.
seit gestern bauchschmerzen, ähnlich wie eisprung, aber in bein und rücken ziehend, rund um das, was ohnehin meistens kaputt ist.

nichtsdestotrotz mit dem freund zum zentralfriedhof gefahren.
zwei stunden spazieren dort: vom eingang zum hinteren ende zurück. am hinteren ende liegt die schwester. das grab noch unberührt, mit der grabsuche und den namen von den nachbargräbern dann noch einmal genau verifiziert, dass es dort sein musste. (kein name, keine nummer: nur diese angabe in der online-gräbersuche (super sache - vor allem, wo aufgelassene gräber auch verzeichnet sind) )

am eingang schon eine kleine weiße kerze gekauft, die steht jetzt dort, angezündet.

sonst so: kondensstreifen (der flughafen ist daneben, dauernd fliegen die landenden flugzeuge über die gräber - und hinten fährt die eisenbahn vorbei. überhaupt ein super ort, will definitiv dort begraben werden.), krähen, eichhörnchen, bäume.

oh und endlich habe ich es auch fotografiert. (es wird auch einfacher werden, es nächstes mal zu finden. es war erst mein zweites mal dort, das erste mal war ich vor 4 jahren dort. und viel vorher wusste ich nicht, wo es war, weil es damals die online-gräbersuche noch nicht gab.)


diese leere fläche. dieselben voraussetzungen, dasselbe ausgangsmaterial. die jüngere schwester, weil sie 13 minuten länger gebraucht hat. und dann ist sie da unten mit kaum noch etwas vorhanden* und ich bin da draußen, 27 und noch lebendig.

* letzte therapiestunde war das ein thema. überhaupt ist es im moment ein thema. wieviel ist von einem babykörper nach 27 jahren noch übrig? die therapeutin meinte zuerst, sogar die knochen wären weg. ich glaube das nicht recht.
tatsächlich finde ich es aber schlimm, dass sie kein "echtes" grab hat, sondern nur eines, das vor 17 jahren aufgelassen wurde, weil meinem vater der "totenkult" (wie er sagt) egal ist. mir aber nicht. mag pathetischer materialismus sein, aber ... erinnerung muss so statt finden. würde sie gerne ausgraben lassen und in einem richtigen, ihr gehörenden grab bestatten. (ein familiengrab beginnen, vielleicht, meine familie hat ja sowas nicht) -
aber als schwester darf ich sowas nicht, denke ich, solang meine eltern noch darüber entscheiden können.
und mit einverständnis bzw. überhaupt darüber sprechen darf ich nicht rechnen.

ich versuche jetzt seit einiger zeit, für mich selbst vorzusorgen (interesse angemeldet und anscheinend versucht ein mitarbeiter mich zu erreichen, verpasst mich aber immer) und ... sowas wie eine bestattungsversicherung abzuschließen. (hier geht das: da kann man sich im vorhinein aussuchen, was mit einem passiert und im vorhinein dafür bezahlen. das will ich tun. weil ich weiß, dass ich die bin, die sich am meisten darum schert. alle um mich rum interessiert es nicht (vater) oder sie haben zu wenig geld, um es dafür zu verschwenden (freund).

ich bin ein friedhofskind. meine freizeit hab ich - meistens wenn ich schule geschwänzt habe, sonst durfte ich ja nicht raus - auf friedhöfen verbracht. in fremden ländern bin ich immer gleich zu den friedhöfen gegangen (sprachreise in der schule nach südfrankreich - ich habe soviel zeit auf diesen schönen friedhöfen mit blick aufs mittelmeer verbracht, sie übertünchen andere erinnerungen)

jetzt mach ich es viel zu selten und muss es meistens rechtfertigen.


Samstag, 19. Oktober 2013

(samstag)

lebendiger.

gestern geglaubt, sterben zu müssen (wie immer), die schmerzen. am heimweg in die sicherheit laufen und dann kommt man in eine welt, die vom fremden mitbewohner auf den kopf gestellt wird: überhaupt, die belastung, der mitbewohner, der plötzlich da ist, in meinem irrenhaus - mein irrenhaus ist jetzt kein irrenhaus mehr, es ist ein hotel, in einem hotel kann ich nicht wohnen.

dann die nachrichten von einem freund, mit der freundin darüber diskutieren müssen, schließlich kam sie und am ende hatten wir eine miniparty im wohnzimmer, weil noch ein freund des freundes kam. (und wir haben eine speise erfunden, die gut geschmeckt hat.)

abends dann die hausübung fertig gemacht, dann angst vorm schlafen, irgendwann eingeschlafen. wenigstens ist der freund da, aber es steht im raum, dass er bald nach china reist. damit kann man mich umbringen. punkt 1: er wird wieder weg sein, für kurze zeit. aber er war die ganze letzte zeit weg, dauernd weg und ich hab so gelitten, ich hatte so angst. punkt 2: er fährt nach china. wir waren zusammen damals in china und danach war keiner von uns beiden irgendwo großartig. keine reisen ohne einander, praktisch aber sogar nicht mal reisen zusammen (außer in nachbarländer). und jetzt, er china: da ist meine sicherheit und mein traum und die 2 haben spaß miteinander und ich sitze hier allein, fürchte mich und habe keine chance. HASS. ELEND. wenn es wenigstens woanders wäre, aber warum muss er mich für einen ort verlassen, an dem ich am liebsten auch wäre, aber nicht kann?!

ich versuche es zu verdrängen, noch ist dafür zeit.

heute meine schuhe nachgekauft: teil meines körpers. das dritte paar 20-loch-martens meines lebens. ich muss sie erst einlaufen. (ich hoffe, ich sterbe nicht, bevor sie nicht eingelaufen sind.) rot, schwarz, schwarz. - obwohl ich diesmal auch was neues probieren wollte, aber im endeffekt hatten sie meine größe nur bei den schwarzen lagernd. also ersetze ich hiermit nur das vorige paar. aber ohne martens bin ich nicht ich. mittlerweile ein teil meines lebens. vielleicht haben sie mir früher gepasst, als ich als grufti abends durch tanzlokale gezogen bin.
jetzt trage ich sie mit erwachsenenmantel und blümchenschal. und es sieht vermutlich äußerst schräg aus, aber das ist eben so. findet euch damit ab. (ab und an sagen mir die leute, dass sie es nicht verstehen, wie ich diese schuhe tragen kann. dass sie mir absolut nicht passen.)

dann der übliche samstagseinkauf, ein mittagessen und ich saß später herum mit meiner literaturwissenschaft und kaffee und zigaretten. bin jetzt aufgekratzt, am rande einer panik. will weiterleben, will auf jeden fall weiterleben. muss gebete fürs nichtsterben sprechen, die ganze zeit im kopf, dabei bin ich nicht gläubig - außer vielleicht abergläubisch. kinderglaube: gespenster, schutzsprüche, pflastersteinstriche.

abends sind wir verabredet für koreanisches essen.

(der einschlafstress)

experimente mit mir selbst. was ich nie erwartet hätte, ist ja irgendwann eingetroffen; dass das einschlafen kaputt geht; dass ich hochschrecke; herzklopfen, angst, weil ich das einschlafen nicht mehr aushalte.

die letzten zwei tage eingeschlafen wegen sowas wie willensstärke: mir wurde absolut seltsam, schwindlig, alles hat sich gedreht, das herz fing an: und ich hab mich gezwungen, liegen zu bleiben, drauf zu scheißen - und dann bin ich eingeschlafen.

so als müsste ich  durch eine kammer mit eisiger dusche, bevor ich ins bett des echten schlafes käme. als müsste ich durch etwas unangenehmes, einfach nur durch - und das geht ja nicht, wenn man aufschreckt. aber umgehen lässt es sich auch nicht. das unangenehme bleibt, wenn ich schlafen will, muss ich durch.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

(donnerstag)

sachen zu erzählen.

ich hab den verrückten, den spray-typ wieder gesehen. heute in der früh, an der bushaltestelle neben dem supermarkt. es ist also hier auch sein gebiet. es ist aber meins, verdammt. und er ist psychotisch (oder so), er hat vor sich hingeschimpft. in der früh. auf den beinen. keine ahnung, in welchen verhältnissen er lebt, ich habe die theorie, dass die müllmänner (kamen eine halbe minute vor seinem erscheinen) ihn aufgeschreckt haben (müllraum?), er also obdachlos ist (oder so?)

hatte in der früh dann wirklich panik, er würde in den bus steigen, aber er ging in den supermarkt. (auch ungut: aus diesem supermarkt beziehe ich das meiste meiner lebensmittel - wenn auch sowieso misstrauisch, alles wird kontrolliert - und jetzt geht da drin noch ein verrückter umher und greift womöglich dinge an, die ich später kaufe. (kotzkotzkotzwürg) )

ich will, dass er nicht mehr auftaucht und ich ihn vergesse. gut, ich verdamme es, dass er überhaupt aufgetaucht ist. solche menschen dürfen auftauchen: gerne anderswo, im stadtzentrum, am anderen ende, irgendwo in der schnellbahn.

aber nicht dort, wo ich wohne, wo mein käfig sein sollte, wo ich sicher sein wollte. bitte nicht dort menschen, die sich selbst nicht mal kontrollieren können und keine distanz zu den menschen wahren. die mit irgendeinem scheiß in einem bus rumsprayen. bitte nicht hier bitte nicht hier.

machen kann ich aber eh nichts. kann nur nicht dafür garantieren, dass ich ihn nicht abgrundtief hasse, ohne ihn zu kennen. ihn verfluche.

***

sonst ein langweiliger tag: arbeit, pakete abholen, wahnsinnig viel lesen (ein buch in 2 tagen), punktipunkti das übliche.
morgen noch mal sowas.
heute schon einen anflug von motivation verspürt: die kommt nämlich, wenn ich ein wenig sicherheit hab und mich nicht jede sekunde vor mir selbst (und der bösen umwelt) schützen muss.

(bla)

wie ich solche artikel hasse: http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-10/angst-panik-psychologie-therapie/seite-3

da ist jemand lange von der angst krank, dann geht er mal in therapie, dann wird er konfrontiert, dann wird alles regenbogenfarben und gut.

FUCK YOU.

so läuft es nicht.
so läuft es überhaupt nicht.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

(mittwoch)

ich bin müde. ausgehölt, spröde knochen vielleicht an der außenwand; ein abgestorbener käfer, der zerknirschen, zerbröseln kann.
bewegungen strengen so an, keine feuchten muskeln mehr, nur dieser panzer, der hin und her geschoben wird.

die menschheit sollte mir gratulieren, dass ich es geschafft habe. den ganzen normalen plan, die letzten tage, mit nur minimalen verspätungen und ausfällen (die aber nicht aufgefallen sind).
montag bis ganz spät, gestern bis recht spät + dann noch diese hurenscheiße, heute wieder bis relativ spät.

uni, arbeit, uni, uni, heimfahren - und ja, ich bin noch von gestern schockiert (ich will traumatisiert nicht so leichtfertig verwenden), ich habe mich tausend mal umgeschaut, ich will keine dunklen personen im dunkeln mehr sehen, ich fühle mich beobachtet, ich will nicht mehr -
es ist alles so anstrengend geworden, die sicheren plätze werden alle zu höllenplätzen.

heute im seminar gab es eine vorstellungsrunde, 30 leute, ich wurde übergangen. ich war einfach unsichtbar. es war sehr seltsam. noch seltsamer war es, am ende der stunde hinzugehen und wegen der anwesenheitsliste nachzufragen (weil ich ja meinen namen nicht gesagt hatte, weil ich mich ja eben nicht vorstellen konnte, weil ich ja eben nicht existiert habe) - und da wurde mir gesagt, ich wäre ja eh gesehen worden, es wäre alles in bester ordnung. nur: die kennen mich nicht (definitiv nicht), die kennen meinen namen nicht.
ich könnte schon allein deswegen paranoid werden: vielleicht hatte ich ein blackout und habe mich vorgestellt? vielleicht werde ich ganz verrückt?

ich muss das übrigens bei der therapeutin nächstes mal ansprechen. es macht mir ein wenig angst. jetzt lässt sie jede stunde dieses schöne "neurotisch"-wort fallen und ich muss nachfragen, wie das ist, ob das ein leo ist. ob neurose ein sicherer platz ist. ob neurose das gegenteil von psychose ist, ob sich das eh ausschließt. weil ich angst habe, dass mir meine neurosen, meine vorstellungen, aus meiner kontrolle weglaufen, ausufern, mich in einen abgrund stoßen.
was, wenn ich irgendwann überschnappe?

(das dachte ich gestern auch schon: was, wenn ich mir diesen spray-kerl nur eingebildet habe?)

(ich hatte übrigens den schönen plan, im drogeriemarkt an deodosen zu schnüffeln, um vielleicht den geruch wiederzufinden und mich zu beruhigen (deodorant vs. nervengift) - ich hab es aber nicht wirklich durchgezogen, es war mir zu mühsam: und ich hatte angst vor der wahrheit.
(ich hab nur lustigerweise an einem deo gerochen, das nach schokolade roch. und dachte mir, wenn ich das dann im bus riechen würde, dass ich garantiert durchdrehen würde. kaugummigeruch ist harmloser als schokogeruch, also dieser künstliche.)


egal, egal, wo war ich?

ich war heute sehr abwesend in den lehrveranstaltungen, aber ich war dort. ich bin herumgefahren, ich bin herumgesessen, auch, wenn es sehr anstrengend war (nur herumzusitzen).
ich war dort.
jetzt bin ich hier.

draußen der wind (herbst, blätter fallen, immer wieder das erstaunen, dass es schon so weit ist: ich hinke ständig der zeit hinterher) und am anfang hat er die mauern erschüttert und mein adrenalin mobilisiert.

draußen der mond, der war gestern auch schon da, seither verbinde ich ihn mit dem spray-kerl.

später kann man einen film draus machen. oder nicht.


ich will mich in der literatur/wissenschaft verlieren dürfen. einzigster, frommer wunsch. und ich bin dankbar, dass ich es so empfinde, dass es mich retten darf, dass es mein leo ist, dass es mein glaube ist.
(nur blöderweise merke ich immerzu, dass ich zu dumm und zu feig dafür bin. an den sachen muss ich arbeiten.)

(mittwoch, noch früh)

die nacht überlebt mit ein paar bewusstlosen stunden (darin viele träume).
im gewand geschlafen, gerade nach stunden geschafft, die schuhe auszuziehen, sonst hätte ich auch in schuhen geschlafen.
zähne nicht geputzt.

lebe noch.
der spray hat noch nicht gewirkt.

Dienstag, 15. Oktober 2013

man soll den tag nicht -

abend, loben, usw.


scheißtag, hm?

ja, war ein echter scheißtag.

und dann kam dieser gröhlende, schreiende psycho an der bushaltestelle, der in den bus eingestiegen ist, mit irgendeinem süßen spray herumgesprayt hat, mir dann quasi aufgelauert hat draußen und mich fast verfolgt.

es war die hölle. die hölle die hölle die hölle.

und ich werde noch länger brauchen, bis ich davon überzeugt bin, nicht durch diesen spray vergiftet worden zu sein.

(dienstag)

ganz ganz toll.
super.

scheißtag.


(der einzige höhepunkt war eine sehr gute übersetzungshausübung für chinesisch und dass ich sogar manche sachen "besser" übersetzt hatte als die chinesin der gruppe.)

alles andere eine katastrophe, eine katastrophe mit vielen bakterien.

Montag, 14. Oktober 2013

(montag, 2)

warten, rot angelaufene müdigkeitsaugen, schreibaufgaben.

den tag bewältigt, wie: weinen und den nebel anschauen, dann langsam arbeiten, dann fuß vor fuß setzen und ein bisschen weinen, geld abheben, mit der therapeutin über die begrabenen reden, ein notizbuch kaufen, zur bibliothek fahren, arbeit erledigen, zur uni weiterfahren, einen kaffee im uni-café trinken (ich fange an, es wirklich zu lieben: die getränke sind dort billig und gut und meistens ist sogar ein platz frei), bücher von der bibliothek holen, herumsitzen und warten (dabei schreiben und rauchen), einen studienkollegen wieder treffen, in der lehrveranstaltung sitzen, dann selbst reden - schließlich die lichter aus, den schlüssel beim portier zurückgeben, die bim und der bus durchs dunkle.

hier bin ich, warte und sollte etwas tun, bin aber schreckstarr.

(montag)

ruhiges wochenende mit schmerzen.

gestern einzig klare minute, in der ich dem freund erklärt habe, er solle sich mal gefasst machen: ich werde diese woche explodieren.

weil es ruhig ist, weil ich nicht weinen kann, weil ich den druck nur körperlich spüre (jaja, auch wenn ich davon ausgehe, dass es einfach nur mein verfallender körper ist. ich meine, - verarsch dich selber. die letzten tage immer wechselnd schmerzen  in hintern/beine/rücken, so wie eine isg-blockade, aber wechselnd. einmal links, einmal rechts, einmal links usw. verarsch dich selber. - ändert nur leider nichts an der tatsache, dass ich mich kaum bewegen kann. - schmerzmittel und spritzen sind allerdings keine alternative mehr.)

also, ich werde diese woche explodieren; zumindest wünsche ich mir das, ein wenig reset. weinen, weinen, weinen und befreit werden. frommer wunsch.

(obwohl ich am wochenende 10 explodierende minuten schon hatte. über meinen körper eben und muskeln und nerven. irgendwann nicht mehr ausgehalten, in diesem körper gefangen zu sein. gekratzt (ganz die haut weg, am oberschenkel, i'm impressed) und dann am fenster herumgerissen. handflächen gegen jalousielamellen gedrückt. dann wieder beruhigt, was bleibt mir denn übrig.


heute seit 5 uhr wach, weil der freund arbeiten gefahren ist.
noch im bett, kaffee leer.
arbeit wartet.
dann diese lange pause und ich wünsche mir, dass meine therapeutin für mich zeit hat, ich hab so bedarf.
am abend wieder der schwierigste teil der woche.

vielleicht hätte ich doch weiterschlafen sollen. es war ein bisschen gewagt, um 5 aufstehen und dann zu erwarten, dass ich nach diesem montag um 20 uhr noch in der lage sein würde, vor studierenden zu stehen. ha.

Freitag, 11. Oktober 2013

(freitag)

und weiter geht es. bin im hamsterrad. dauernd renn ich, der weg bleibt mehr oder weniger derselbe:

in der früh mit der angst aus dem haus, in den bus, vielleicht ein paar tränchen, dann arbeit, erschöpfung, heimfahren mit angst - ich kann da fast auf der straße linien markieren, wo sich das aufs jeweils nächste level steigert.

zuhause wird es ein bisschen besser - meistens.

heute war ich extrem müde, obwohl ich nichts getan habe zu hause: nur gegessen und filmchen geschaut und dann dacht ich mir: legst dich halt mal hin, machst die augen zu - ein paar mal bin ich fast eingeschlafen. aber dauernd war mir kalt und warm, frösteln - draußen der regen, es hat 10 grad abgekühlt. (am weg nach hause war mir elendsheiß und ich hab geschwitzt und das war auch teil des auslösers der heutigen panik)

bin jetzt endlich mal aufgestanden: wasser, kaffee, zigaretten. und ich so: rülpsen, blähungen und eine hässliche angst vor einer lungenembolie. wie immer also. ich sollte mich echt endlich mal dran gewöhnen und mich dadurch nicht mehr aus der ruhe bringen lassen.


(wieder und wieder)

ich bin also aufgewacht.
erstaunen.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

(donnerstag, 2)

in abständen heule ich.

dazwischen passieren komische dinge: dass ich energie habe, ein wenig haushalt zu machen; dass ich die schmerzen weniger spüre (sie aber nichtsdestotrotz da sind); dass ich vor mich hinwimmere und darüber nachdenke, warum dieses "mama", dieses standardgewimmere, mir so einfach über die lippen kommt, obwohl ich nie aktiv eine mama anwimmern durfte (wo habe ich das gelernt? ist das ein urinstinkt?)  - und dann war da noch unsere nachbarin, die 2 päckchen für mich entgegen genommen hatte, ich musste bei ihr anklingeln. und wir haben nur ganz höflich miteinander geredet und von ihrem rechten auge war eine träne halb runtergelaufen (sie ist schon etwas älter, über 65, vermute ich) und ich hab mich nicht nachfragen getraut und kurz vorher hatte ich auch erst geweint und das gefühl, eine träne (am spiegelbildlichen selben auge) hängen zu haben - es war sehr seltsam. und schade, dass ich nicht nachgefragt habe, aber sowas ist so schwer.

heute muss ich nur noch überleben, morgen arbeiten gehen, dann werde ich die uni (nicht pflicht) vermutlich sausen lassen. der freund kommt dann zurück.

morgen muss ich die chinesisch-übersetzungs-hausaufgabe einschicken, ich sollte mich am besten als heute darum kümmern (angefangen habe ich schon). außerdem bis dienstag die erste hausübung für ein bachelorseminar. die sollte ich auch anfangen.
und dann ist da so viel zu lesen. und noch eine proseminararbeit, die aussteht. und all diese alten sachen, die ich mitschleppe.

-

(donnerstag)

scheißtag nach dem scheißtag.

gestern die schmerzen, heute aufwachen und: ach, da seid ihr ja noch. mein körper = müll müll müll müll. kann mich kaum bewegen, wenn ich es tue, habe ich schmerzen, mittlerweile bin ich auch schon wieder so weit, dass mir füße, beine und hände kribbeln.

dafür viel geschlafen (8 stunden?) aber gebracht hat es eben nix. in der früh auch gleich zu weinen angefangen, im bus geweint, im büro geweint, jetzt mach ich mal pause, später weine ich sicher weiter. bin fertig, will nicht mehr, kann nicht mehr. die therapeutin hat mir auch abgesagt, weil sie verkühlt ist. ist ihr gutes recht. nur ist mir damit die letzte stütze weggebrochen, die ganze woche habe ich mich daran festgehalten, dass ich wenigstens heute reden darf.

immerhin habe ich heute keine uni und morgen auch nur freiwillig. muss mich also nicht mehr plagen (außer zur arbeit und wegen dem sonstigen druck, hausübungen, arbeiten, die ausstehen.)

Mittwoch, 9. Oktober 2013

(mittwoch)

zu stein. schmerzen. bewegungen nur unter schmerzen.

gestern bis abends auf der uni gewesen, kleinere panikanfälle dazwischen: zum beispiel habe ich einen schmerzhaften knubbel in der kniekehle entdeckt (sowas findet man in unterrichtsstunden), an dem ich rumgedrückt habe. zuhause dann den rot-blauen fleck entdeckt. (passiert mir öfter: schmerzhafte verhärtung drücken - und das wird dann zu einem blauen fleck. kann mir gerne jemand mal erklären, was ich da mache. denn meine blutgefäße zerreiße ich ja eigentlich nicht: es tut ja vorher auch schon weh.)

abends dann noch wäsche gewaschen und relativ brav für die uni gearbeitet (literatur für masterarbeit, hausübung für chinesischkurs) - und bin um 11 ins bett, nach einmal hochschrecken und ein wenig herumliegen war ich dann auch weg. um 4 bin ich aufgewacht, habe mich aber dazu gezwungen, nicht das bett zu verlassen (musste aufs klo), damit ich schneller wieder einschlafe.

war dann um 7 wach, bin aufgestanden, hatte viel zeit und bin zum früh-kurs pünktlich hingekommen. (und darf dran teilnehmen und überhaupt ist es so, wie ich es mir vorgestellt habe)

am weg vom kurs zur arbeit, vor 11 dann extreme magenschmerzen, weil ich zu dumm gewesen bin und nicht gefrühstückt hatte. hunger, krämpfe.

seit heute morgen spüre ich schmerzen im hintern und im rücken - auf der untypischen seite. und auch drehbewegungen etc gehen nur mit schmerzen, meine blockadenstellen auf brustkorbhöhe tun auch weh. bin also verdreht und geschlagen, irgendwie. verkrampft und blockiert.

und ich würde mir wünschen, dass es besser wird - ein bisschen zumindest. ich will lieber normale verspannungsschmerzen und nicht diese extremen, akuten schmerzen, die sich anfühlen, als würden die muskeln jetzt krampfen.

muss heute nachmittag noch mal  zur uni (und dort stundenlang rumsitzen auf harten sesseln - was prima ist, wenn die muskeln im hintern krampfen -.-) und hab ein wenig schiss.

würde mich gerne irgendwo mal hinlegen, ausstrecken, aber leider gibt es nirgendwo eine gelegenheit.... bis abends.

Dienstag, 8. Oktober 2013

(dienstag)

zwischenstand/bestandsaufnahme.

von ca. halb 2 bis kurz vor 6 geschlafen, war sehr müde. dann aufgewacht, hungrig, kalt, blasenentzündung - hab was gegessen, eine zigarette geraucht, warmes wasser getrunken, eine wärmeflasche erneuert und hab dann noch bis kurz vor 9 geschlafen. (wo ich eigentlich schon in der arbeit hätte sein müssen. wecker hab ich anfangs bewusst weitergedrückt und dann aber überhört.)

aber kein problem, dienstag ist nicht schlimm. langsam aufgestanden, kaffee, duschen, in die arbeit (viertel 11)

mir tut alles weh: rücken, oben und unten, wie kleine blockaden überall, heftigst verspannt; der hintern, die hüften, die leisten, die beine. ich versuche mich nicht aufzuregen, sondern rede mir immer zu, es ist halt von gestern, weil gestern so anstrengend war.

ist aber schwierig, weil ich alles permanent beim gehen spüre - alles tut weh.
und auch die blasenentzündungssymptome machen mich langsam fertig, vor ein paar tagen hatte ich das auch schon: mitten in der nacht aufwachen, kalt - aufs klo gehen und dann ziemlich schlimme schmerzen, die mich kaum schlafen ließen. tagsüber geht es irgendwie, ich spüre es leicht. nachts ist es schlimm.

heute also arbeit, ein kurs dazwischen, dann wieder arbeit (jetzt gerade) und dann fahr ich zum campus, zu einem weiteren kurs. dann gehts heim, einkaufen, wäsche waschen, die erste hausübung machen und vielleichtvermutlich durchdrehen. wenn nicht schon früher.

noch 3 nächte. jede nacht so lang. und so wenig schlaf.

(montag, 2)

dieser tag hinter mir, ewig auf den beinen.

in der früh in die arbeit, zu mittag zum arbeitstreffen, danach zum zuhause-institut (zum essen und tratschen), dann in die bib (eigentlich nur im internet surfen, aber ich wollte wo in ruhe sitzen), dann rüber zum anderen institut, in die bib (ein bisschen rumschauen), dann zurück zum zuhause-institut, weil dort die freundin grad war, wieder rumsitzen und tratschen, dann zum hauptgebäude fahren, dort in der bib ein buch zurückgeben und eins abholen, mir einen tee holen und dann eine gute dreiviertelstunde lang vorm hörsaal warten, war zu früh, las. und dann lehrveranstaltung und das tutorium. war mehr fragestunde als sonst was, aber - ich hab das hingekriegt. bin jetzt relaxter, was die nächsten angeht. um 20.45 war dann schluss und ich hab spontan noch den lektor angerufen, weil ich wusste, die treffen sich in einem restaurant - und bin dort hingefahren und bis kurz vor 11 dort picken geblieben.

und mit dem vorvorletzten bus jetzt nach hause gefahren.

dass ich sowas kann.

Montag, 7. Oktober 2013

(montag)

bloggen aus der bibliothek.

5 stunden in etwa geschlafen, gewartet, dass der mitbewohner heimkommt, dann doch noch nicht schlafen können, bett gewechselt, dann irgendwann in der früh aufgewacht, zu müde.

dem pünktlich-bus bin ich nachgelaufen und war dann 2 stationen lang sehr schwer atmend, aber ich hab ihn erwischt. (ich kann noch laufen, so schlimm kann es nicht sein)

viel arbeit, dann ein meeting von der arbeit aus, jetzt pause - mit studienkollegen tratschen, bibliothek (aber eigentlich nur zum rumsitzen), dann in die andre bib für die recherche, dann in die hauptbib, bücher abholen und noch essen & kaffee holen und dann den hörsaal suchen und: lehrveranstaltung und tutorium. ich fürcht mich.

aber viel mehr hab ich angst: mit all diesen wehwehchen auf mich selbst gestellt. mein bein schmerzt seit samstag thrombosehaft, schleim im hals (vor allem seit dem rennen heute früh), mein magen tat vorhin weh (vermutlich wegen dem stress), aber dann bin ich eben hier und denke mir: ich kann nicht atmen, hilfe, ich sterbe. so läuft das. und nichts, das mich tröstet.

Sonntag, 6. Oktober 2013

(sonntag, 2)

als ob mich all diese ungelesenen bücher retten könnten.
der aberglaube, der mich manchmal zwei packungen zigaretten kaufen lässt.
überhaupt die zigaretten.
überhaupt immer die gedanken.
die magischen.
und trotzdem funktioniert dieser zaun nicht. zäune, mauern, dasselbe klump.

als ob mich all die namen retten könnten, als ob mich irgendwann jemand als namen in den händen wiegen würde, nur weil ich es jetzt mit den anderen tue.
wieviele sterben, wieviele leben, wieviele geboren werden. so viele.

es gibt diese paar sachen, über die ich nicht nachdenken kann, ohne dass dieses garageneinfahrtstor heruntergelassen wird, scheppernd.
wo das universum aufhört. (klassisch)/ was außerhalb ist.
ob alle anderen menschen auch so ein ich sind, wie ich es bin. macht mich immer fertig. macht mich schon fertig, wenn ich mir die menschen ansehe, die mir ganz nah sind: die sind auch innen ein ich und sehen mich von außen.
(und dann sind hier so viele menschen auf der welt und so viele, die andauernd, pausenlos, jede sekunde ins unglück stürzen und die meisten sind sich selbst so wichtig wie ich mir)

ich schwebe.
immer wenn ich allein gelassen werde, schwebe ich, ich habe keine ansprache, ich bin allein mit meinem topf von irrationalen gedanken (was ist schon irrational?) und löse mich auf, ich wundere mich über die bläulichen adern, die überall hervorstehen und kann mich nicht an sie erinnern. alles ist eine krankheit. sauerstoff ist giftig.
ich löse mich auf und ich kann praktisch nur darauf hoffen, dass ich mich in eine panik steigere, weil es sich darin entlädt: weil ich dann zurück auf die erde darf, zurück in die müdigkeit, weil ich nur dann ruhe finde. nicht, wenn ich nicht weiß, wo all diese teile von mir selbst herumfliegen.

(sonntag)

und wieder so gut wie allein. (der mitbewohner hält extrem abstand, redet kaum mit mir, ist fast nie zuhause, zählt also nicht. außerdem hab ich eher noch mehr angst, weil er da ist, weil er mir so fremd ist. ja, es ist sehr fahrlässig, mich mit dem zustand hier alleine zu lassen.)

mein befinden hat sich nicht gebessert. schwebe noch immer zwischen der angst und einem unguten gefühl (irgendwas zwischen leere und absoluter traurigkeit). keine verankerung im leben, kein bisschen kraft, kein bisschen vertrauen in mich selbst.

und morgen fängt das semester an.

in dem ich arbeite, ein tutorium veranstalte (morgen die erste stunde... meine allererste stunde.), meine masterarbeit (weiter)schreibe, mein zweitstudium (bachelor) abschließen sollte und mein drittstudium zum spaß weitermache. und sowieso und überhaupt.

dabei will ich einfach nur irgendwo sein, wo man auf mich aufpasst. kein druck, keine angst. ich will urlaub von all dem, ich will mich in sicherheit wiegen dürfen. nein- immer weiter, jede sekunde, so -

Samstag, 5. Oktober 2013

Freitag, 4. Oktober 2013

(freitag, 2)

anspannung, leere, dinge außerhalb meiner kontrolle: gefühle.

ich lese viel über das sterben, ich fühl mich so nah.
ich fühl mich so nicht lebendig.

ständig spüre ich mich falsch, ich bin nicht zuhause in meinem kopf. ich bin neben mir und ich bin sehr müde: so müde, wie ich nicht sein sollte, weil ich jetzt nicht schlafen kann: ich habe vor dem schlafen angst. (verständlich, bei der letzten nacht.)
muss noch wach bleiben, obwohl mein körper so müde ist.
ich sehe dinge doppelt, wenn etwas streifen hat oder kästchen, dann verschwimmt es vor meinen augen: geschriebene zeilen zum beispiel auch.

ich gehe aufs klo, ich gehe in die küche und hole mir essen, ich esse: und wunder mich darüber, dass ich das noch kann, ein sterbender kann der das noch?

ich bin in der höchsten grübelstufe gerade und ich hasse dieses wort grübeln: weil es bedeutet, dass man etwas nach hängt, dem ein normaler mensch nicht nachhängen soll/kann/darf, weil er keine zeit dafür hat.

es fühlt sich alles nicht richtig an.
ich bin hier nicht richtig. falsche zeit.

das einzige, was ich irgendwie wollen könnte, ist im moment, ein paar menschen nette dinge zu sagen, nur um es zu tun: um etwas abzugeben, wenn ich nicht teil der welt mehr bin.

ich fühle mich seltsam, so ist das wohl: ich menstruiere, ich sitze den ganzen tag nur mit der wärmeflasche herum, ich werde leerer und leerer.
ich warte.

die ganzen letzten tage war mir zu kalt, als ließe mich allein schon die umwelt sterben: sterbende werden nach und nach kalt, an händen und füßen angefangen. marmorierte haut, die habe ich seit ein paar wochen.

ich bin nicht mehr teil dieser welt und ich finde nicht mehr zurück. nichtsdestotrotz habe ich ein paar minuten am tag, wo ich einfach nur froh bin, über: alles/nichts. die luft schmecken. diese seltsamen gefühle mögen.

ich fühle mich mit meiner angst meist in einem surrealen traum - und manchmal liebe ich diesen traum. vielleicht bin ich dankbar dafür, diese erfahrungen zu machen, weil sie über ein normales maß an erfahrung - an empfindung - hinausgehen.

dennoch switche ich. zwischen den welten.
ich kann schon in die normale menschenwelt hinein; meistens bin ich drinnen, wenn ich mit anderen - mir nahe stehenden - menschen rede. teil eines größeren systems. in meinem eigenen system sind nur die schmetterlinge.

und nichts wird fertig: nicht das leben, nicht das sterben.
oft die pläne, doch wenigstens den tod vorzubereiten: abschiedsbriefe, regelungen, aufräumen. nein.

die pläne zum leben: nein.
so sehr ich alles wollen würde: tun, reisen, werfen.
ich kann es nicht. und ich kann nicht etwas tun, dass diese verantwortungswaberung ausweitet, das andere menschen mit hineinbezieht.

(ich wünsche mir so sehr ein kind und es geht nicht, es geht nicht, es geht nicht, ich verbiete es mir.)

(...)

(freitag)

kleine zusammengesetzte horrorwelt.

gestern zur therapeutin gefahren, seltsam aufgedreht - hormone, vielleicht, ich habe gelächelt, in der straßenbahn. aber dann wurde mir langsam - komisch. habe mir einen tee bei mcdonalds geholt, geld von der bank und bin zu ihr. alles in ordnung, nur dass wir wirklich so viel über belanglosigkeiten geredet haben (wie man granatäpfel konsumiert - und ich weiß gar nicht mehr, wie wir auf granatäpfel gekommen sind)  -

danach zur apotheke und ein stück zur nächsten trafik gegangen, heimgefahren, eingekauft. angst. der arm, das aufgekratztsein, vielleicht der zu starke grüne tee, meine hormone, meine gebärmutter.

aber meine freundin kam kurz auf besuch vorbei, das war schön.

dann habe ich alleine gewartet und es ist so eiskalt in der wohnung.
jeden tag wird es eisiger.

der mitbewohner kam heim und hat kaum mit mir geredet (arsch. arscharscharscharsch. er wohnt erst seit ein paar tagen hier und ist so ignorant. wir werden ihn wohl rausschmeißen, wenn keine änderung passiert. ich meine, es ist MEINE wohnung. er wohnt hier. und entweder er hat ein interesse, an den menschen, die mit ihm eine klobrille teilen - oder nicht. und letzteres will ich hier in meinem zuhause nicht haben. ich putz ja net die bazillen von leuten, denen ich am arsch vorbeigeh.)

dann hab ich probiert zu schlafen, was aber vollkommen misslungen ist: mir war so eisig, unter der decke, dass ich gezittert habe, kälteschauer, ganz tief im körper - gleichzeitig aber so müde, dass ich immer eingeschlafen bin und wieder hochgeschreckt. das alte spielchen. ein paar mal hatte ich dann wahnsinniges herzklopfen (hatte mich wieder hingelegt und war noch so geschreckt, dass meine hände gezittert haben - nur vom puls! dieses blutpochen, extrem schnell, in den händen, so dass es mich geschüttelt hat) - teilweise habe ich mich gefühlt, als wäre ich in eine andere wirklichkeit gerutscht.

irgendwann bin ich dann aufgestanden, hab mir kuchen geholt, eine halbe zigarette geraucht und beschlossen, mich im wohnzimmer hinzulegen.
bin dort dann auch eingeschlafen.
mir egal, hauptsache, ich habe geschlafen (5 stunden)

habe halsweh. warum ist es überall so kalt? warumwarumwarumwarum? ich erfriere.

(und nach der arbeit werde ich aber übrigens zu DM gehen und mir eine wärmeflasche kaufen. weil ich ja erwachsen bin. und sich außer mir ja niemand um mein erfrieren schert.)

Donnerstag, 3. Oktober 2013

(donnerstag)

schwer zu überlebende woche, alles am krater, abgrund.

den ganzen tag bin ich alleine: mache arbeit, fahre herum, gehe nach hause und sitze ewig vor dem laptop, weil ich ein kleines aufgescheuchtes, verschrecktes tier bin, das sich nicht mehr bewegen traut. wenn der mitbewohner nach hause kommt (jeden abend spät nachts, wir reden kaum, es ist furchtbar - weil ich ihn fast nicht kenne und wir so keine vertrauensbasis schaffen können - ihm ist das wohl egal, mir aber nicht, weil er hier in meiner höhle wohnt) , gehe ich ins bett, schlafe zu wenig stunden, versinke, wache auf und bin zu müde, zu kopfwehig, zu verdreht und KALT es ist so KALT den ganzen tag... außer wenn ich eine halbe stunde bereits im bett liege, dann ist das der einzige warme ort: auch die katzen denken so und verlassen die ganze nacht den radius meiner körperwärme nicht.
aber überall sonst ist es so kalt, und das duschen am morgen: kaltkaltkalt.

und dann fahre ich hier her und ich bin müde und kann nicht mehr -
wieder zurück in diese position.
wieder zurück.

gestern panik bekommen, dann das kinderschluchzen angefangen, das ich starte, wenn ich allein bin und mich selbst nicht beruhigen kann, wenn alles aus mir rausbricht: ich bin dann eine 2 jährige die tränen brüllt. manchmal kann ich fast gar nicht atmen, weil der drang zum rausschluchzen so unaufhörlich ist.
(einzig belustigt mich der gedanke, was wohl die nachbarn denken. ich bin laut, wenn ich das habe.)

gestern mit der therapeutin telefoniert, in meiner verzweiflung, hat ein wenig beruhigt, weil sie so ein "professionelles" gespräch mit mir geführt hat, so rationell...
es ist komisch - emotionaler trost hilft fast gar nicht bzw. die meisten menschen können das nicht. aber "ernst" mit mir reden und mich ablenken - ja.


ich bin so unglaublich müde.
und menstruationszeit kommt wieder, vor einem monat hab ich am 3. menstruiert (ein paar tage zu früh) und jetzt hab ich keine ahnung, wann was kommt.
bei der frauenärztin war ja sehr deutlich sichtbar, dass da dieses komische pco dings ist, meine eierstöcke schauen wie kekse mit schokotropfen aus auf den ultraschallbildern. (ich finde das schön, ja, sie sind sehr schön und spannend, aber ich glaube, das ist nicht so gut. obwohl mich die frauenärztin doch beruhigt und tröstet, dass es sehr viele haben und dass alles kein problem ist)

vielleicht zucke ich deswegen also aus, auch wutanfälle gestern, fast dinge zerstört. und so viel angst. udn weinen. und einfach emotional nicht mehr mitkommen, biomüll. brauche trost. brauche auffangen. brauche ruhe. brauche alles, was ich nicht habe.

hier bin ich allein auf mich gestellt mit verantwortung auch für andere und für aufgaben. als wäre ich ein überdurchschnittlicher normalmensch. aber ich bin gerade eine unkontrollierte geisteskranke. hallo, hallo, hilfe.

nach der arbeit fahre ich zur therapie (wenigstens) - eine stunde nicht allein sein, reden können. werde mir am weg einen tee holen, habe halsweh. hoffe, die angst kommt nicht. will weinen. will schlafen. will schon freitag haben und wieder einen menschen bei mir, der mir nahe ist.

Dienstag, 1. Oktober 2013

(dienstag, 2)

ich mag diesen tag nicht.
mein magen macht sich den ganzen tag über schon bemerkbar.

als ich mit der freundin zu ihrer lehrveranstaltung gehen wollte, hatte ich plötzlich extreme magenschmerzen, die in den rücken ausgestrahlt haben - zwischen die schulterblätter, alles, sehr stark, konnte kaum gehen. ist nach einer weile besser geworden, aber die angst kam und... es war einfach zu schlimm. hab sie nerven müssen, es tut mir so leid drum.

dann hatte ich ne weile ruhe aber am heimweg ist es wieder stark zurückgekommen, zuhause habe ich ein bisschen joghurt gegessen und seither sodbrennen wie verrückt.

bin also kaputt.
brustkorb tut mir weh und ich vermut, es kommt trotzdem nur vom magen.

---

ich versuch, "normal" zu leben; ich war heute mit ihr mit, war dann in der unibib, bin dann wieder zurück zum institut gefahren und dort noch in der bib rumgesessen. dann heimgefahren, hab noch eingekauft, waschmaschine gestartet, ein bisschen chin. text abgeschrieben und jetzt sitz ich hier und versuch eine lösung zu finden -

weil es so weh tut, weil ich eine lösung brauche.
weil ich es mir erklären will, bevor ich mich in panik auflöse.

ich hasse diese tage gerade: ich fühl mich nicht ok, ich hab kaum trost, ich muss funktionieren und weiß noch nicht, ob ich es kann.

donnerstag ist erst therapie.

(dienstag)

alles wieder so präsent. gestern mit dem nebel im kopf eingeschlafen - recht schnell - praktisch durchgeschlafen bis 9. jetzt alle möglichen schmerzen, alles mögliche zwicken und mein überwinden: hinfahren zur uni - ich sitze gerade am institut, ich hab den schlüssel zurückgegeben; ich hab bücher zum zurückgeben mit (und werde mir neue holen für meine masterarbeit) - ich habe die zusammengeschusterte schultüte für die freundin mit, die heute mit ihrem neuen (3.) studium beginnt.

...

draußen sonne und fleckerlwolken, kein sonnenhund und menschen, die sehr platt wirken. der mitbewohner kam noch zur bushaltestelle und ist ein stück mit mir gefahren - warm werd ich aber nicht mit ihm, wir sind so unterschiedlich.

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ich weiß nicht, wohin das jetzt führt.
ich weiß nicht, wieviel ich aushalte; ob ich gut funktionieren kann, ob ich die angst überwinde oder ob es einfach nur dieses verdrängen ist und sobald ich wieder mehr raum und sicherheit habe, die angst überschwappt und ich schreie/weine.

...

ich weiß nichts.