anspannung, leere, dinge außerhalb meiner kontrolle: gefühle.
ich lese viel über das sterben, ich fühl mich so nah.
ich fühl mich so nicht lebendig.
ständig spüre ich mich falsch, ich bin nicht zuhause in meinem kopf. ich bin neben mir und ich bin sehr müde: so müde, wie ich nicht sein sollte, weil ich jetzt nicht schlafen kann: ich habe vor dem schlafen angst. (verständlich, bei der letzten nacht.)
muss noch wach bleiben, obwohl mein körper so müde ist.
ich sehe dinge doppelt, wenn etwas streifen hat oder kästchen, dann verschwimmt es vor meinen augen: geschriebene zeilen zum beispiel auch.
ich gehe aufs klo, ich gehe in die küche und hole mir essen, ich esse: und wunder mich darüber, dass ich das noch kann, ein sterbender kann der das noch?
ich bin in der höchsten grübelstufe gerade und ich hasse dieses wort grübeln: weil es bedeutet, dass man etwas nach hängt, dem ein normaler mensch nicht nachhängen soll/kann/darf, weil er keine zeit dafür hat.
es fühlt sich alles nicht richtig an.
ich bin hier nicht richtig. falsche zeit.
das einzige, was ich irgendwie wollen könnte, ist im moment, ein paar menschen nette dinge zu sagen, nur um es zu tun: um etwas abzugeben, wenn ich nicht teil der welt mehr bin.
ich fühle mich seltsam, so ist das wohl: ich menstruiere, ich sitze den ganzen tag nur mit der wärmeflasche herum, ich werde leerer und leerer.
ich warte.
die ganzen letzten tage war mir zu kalt, als ließe mich allein schon die umwelt sterben: sterbende werden nach und nach kalt, an händen und füßen angefangen. marmorierte haut, die habe ich seit ein paar wochen.
ich bin nicht mehr teil dieser welt und ich finde nicht mehr zurück. nichtsdestotrotz habe ich ein paar minuten am tag, wo ich einfach nur froh bin, über: alles/nichts. die luft schmecken. diese seltsamen gefühle mögen.
ich fühle mich mit meiner angst meist in einem surrealen traum - und manchmal liebe ich diesen traum. vielleicht bin ich dankbar dafür, diese erfahrungen zu machen, weil sie über ein normales maß an erfahrung - an empfindung - hinausgehen.
dennoch switche ich. zwischen den welten.
ich kann schon in die normale menschenwelt hinein; meistens bin ich drinnen, wenn ich mit anderen - mir nahe stehenden - menschen rede. teil eines größeren systems. in meinem eigenen system sind nur die schmetterlinge.
und nichts wird fertig: nicht das leben, nicht das sterben.
oft die pläne, doch wenigstens den tod vorzubereiten: abschiedsbriefe, regelungen, aufräumen. nein.
die pläne zum leben: nein.
so sehr ich alles wollen würde: tun, reisen, werfen.
ich kann es nicht. und ich kann nicht etwas tun, dass diese verantwortungswaberung ausweitet, das andere menschen mit hineinbezieht.
(ich wünsche mir so sehr ein kind und es geht nicht, es geht nicht, es geht nicht, ich verbiete es mir.)
(...)
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