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Freitag, 8. Juni 2012

ärger, hungern, brücken.

ich bin seit gestern wütend. ich will seit gestern schreien und menschen schlagen und mich selbst schlagen und sachen herumschmeißen und kotzen und und und.

schuld sind meine mitbewohnerin und ihr bruder, der auf kurzbesuch da war. an sich kein problem, auch wenn kurzfristig.

ich komme also am mittwoch spät nach hause, müde: die zwei sind im wohnzimmer und sehen fern - bis mitternacht, vielleicht noch länger, keine ahnung, hab dann geschlafen.
am donnerstag: frühstücken im wohnzimmer, herumtigern im wohnzimmer, abends im wohnzimmer sitzen - wieder bis nach mitternacht - fernsehen und am computer herumarbeiten.

klingt normal und nicht aufregenswert?

well, hier ist der haken:
unsere wohnung hat 3 zimmer. eines gehört offiziell mir, eines offiziell der mitbewohnerin. das zimmer der mitbewohnerin ist größer und heller und schallgeschützter vom wohnzimmer als meines. mein freund wohnt seit einiger zeit nun auch hier: in meinem zimmer. wir teilen uns die miete durch drei. mein freund hat meinen schreibtisch belagert. ich bin also immer im wohnzimmer. wenn aber nun eine 2-mensch-fernseh-party im wohnzimmer stattfindet, preisfrage: wo bin ich dann? vor allem, wenn ich arbeiten muss.

noch eine preisfrage:
man kommt in der früh ins wohnzimmer, in dem die mitbewohner mit dem kleinen zimmer und freund (ich) sitzt, mit zettel links und rechts vom hintern, laptop auf dem schoß, im wohnzimmer, gestresst dreinblickend.

man setzt sich hin, beginnt zu essen und zu plaudern. die mitbewohnerin sagt gestresst: ich muss arbeiten, ich muss das heute fertigmachen.

also die preisfrage: was macht man dann?

richtig: einfach ignorieren und drauf scheißen. soll die sich doch unter ihr bett legen, wenn sie ihre ruhe haben will. oder ins stiegenhaus setzen. meinetwegen darf sie auch für eine kurze zeitspanne aufs klo gehen und dort weiterarbeiten. aber wenn schon einmal der bruder hier ist, dann darf man doch wohl im wohnzimmer sitzen und herumtratschen und die arbeitende mitbewohnerin anschauen wie ein seltsames insekt.
schon, oder?

ich bin also sauer seit gestern, habe meinen armen freund zugeschimpft und zugelästert über die beiden und war den beiden gegenüber sehr kühl, aber nicht ausfallend. (das war mir wichtig und man kann sich vorstellen, wie schwierig mir die kontrolle gefallen ist.)

und jetzt hält es an: jetzt ist die mitbewohnerin nämlich sauer auf mich, jetzt haben wir wieder eine krise, jetzt hab ich in meiner beherrschten fassung verabschiedet und bekomme keine antwort, keinen mucks.


zur erklärung, nochmal: klar, darf er hier sein. sie dürfen auch im wohnzimmer sitzen. auch fernsehschauen. aber man kann ja zumindest mal fragen. zumindest mal ansatzweise fragen, ob man stören würde. ... nichts, nada. einfache komplette ignoranz.

die mitbewohnerin hat ein zimmer, dessen tür praktisch die ganze zeit geschlossen ist: weil sie arbeiten muss.
ich hab so etwas nicht. ich hab da keine möglichkeit dazu.


und die zwei damit zusammenhängenden dinge:
ich hab eine wut, dass ich kaum essen kann. gestern erst sehr spät überhaupt irgendwas gegessen, dann doch wenig, so im vergleich. heute wieder. ich muss mich zwingen. ohne essen laufen meine arbeitstage nicht.

aber ich könnt kotzen, vom gefühl her, so sehr kotzen.

und meine arbeit: hab ich natürlich nicht fertiggekriegt. ich hatte ja keine ruhe; und noch dazu all diese grauslichen schlechten gefühle in mir.

der heutige tag:
arbeit (viel)
bibliothek
uni
bibliothek
einkaufen (kleidung und so... mein freund hat mir das vorgeschlagen. wir haben zwar dann nicht so viel zeit bis ladenschluss, aber...)

und sonst hab ich ein arbeitsreiches, einsames, gefühlsschwangeres beschissenes wochenende vor mir.
morgen die präsentation fertigmachen. (mit glück heute, aber das bezweifle ich. die texte dazu muss ich aber heute auswählen und online parat haben)






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