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Montag, 3. September 2012

(montag)

gestern kein ausflug. nur kurz zum zigarettenautomaten. ein bisschen angst, nicht viel, war ja in sicherheit. zuhause mit menschen. freundin kam am abend, backen und kochen, film anschauen und trinken.

heute furchtbar, heute angst. ich hab ein fälliges bibliotheksbuch, das ich nicht schaffe zurückzubringen, weil der weg zu lang ist, die angst zu groß; ab morgen werde ich also irgendwann hinfahren und mahngebühren zahlen. selbst schuld kein mitleid.

heute verkrampft sich alles an mir, das hat in der früh schon mit magen/zwerchfell/rücken angefangen, jetzt ist beinahe wieder alles im argen, mein hals zuckt die ganze zeit, mein puls rotiert. ich bin zuhause, allein und versuche nicht in panik zu explodieren, weil das ja auch unnötig ist, aber ich bin fast von gewissheit voll, dass ich heute nicht überlebe, aber gut, mein kopfzyniker sagt, das kennen wir ja schon, wie wissen ja wie das ausgeht, aber das wird er ohnehin an meinem todestag auch sagen, also also, also, was? ja, die panik ist unbegründet, aber jedes wiegen in sicherheit wäre auch unbegründet. ich kenne die zukunft nicht.

um halb sechs hab ich einen termin bei der physiotherapeutin, ich hoffe, das beruhigt wenigstens die körperängste. ich hoffe, das löst wenigstens verspannungen oder lässt mich meine schmerzen annehmen.

in der früh bin ich schon fast weinend in die arbeit gefahren und ich weiß nicht warum, aber das kommt am häufigsten montags vor. an den anderen tagen scheine ich mich schon daran gewöhnt zu haben, aber jeden montag werde ich erinnert und hoffnungen zerstört, warum auch immer. wurde dann aber wenigstens durch die arbeit abgelenkt, viel los. kurz tagträumen dürfen beim heimfahren und dann kam die nachmittagsangst.

ich hätte genug zu tun noch, aber ich kann grad nicht. ich kann mich grad nur an buchstaben und zigaretten festhalten.

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angst, angst, angst. kaum bewegen können. als wäre die angst skelett und muskulatur. sie macht, was sie will und sie will ein betonbunker sein. der rest von mir nur noch an die spannung angepasst. ich bin fest, könnte man meinen. gerade mit viel anstrengung abgewaschen. (ja, so tief gesunken, die einfachsten sachen.) atmen... atmen. wenn das so einfach wäre. überall, in jedem eck meines körpers ist angst.
nur noch abwarten, bis ich hinaus muss und dann hinaus.
aber: ich bin jetzt schon so vollkommen müde und erschöpft. angespannt und erschöpft. kein weg raus für heute nachmittag.

nachtrag:
physio vorbei, wieder zuhause. physio ganz angenehm, bis auf ein paar übungen und dass mein oberschenkelmuskel verspannt war und das lösen ziemlich grauslich & schmerzhaft. (haha... spricht ja sehr für mich... dass man auch verspannte oberschenkelmuskeln haben kann -.-)
panik auf den wegen... panik jetzt. kein durchatmen, eisen in und um die brust, tränennah... metallen. dieses metallene gefühl.

nachtrag 2:
unspektakulär, der tag geht zu ende. alles weinen hat nichts geholfen. aber angenehme berührungen. manchmal erhalten mich auch nur berührungen am leben. an der realität. ich drifte ohnehin zu viel weg, ich bin schon ganz in meiner eigenen welt. und dann steh ich vor dem leben der anderen, sehe zu, bewundere und erinnere mich ganz dunkel daran, dass es vor 2 jahren auch noch selbstverständlich für mich war. nostalgiemelancholietag. ich hab mich so tief in die scheiße geritten und merk das die meiste zeit noch nicht einmal. vielleicht doch antidepressiva. morgen kommt die freundin (und die nimmt ads) und wir werden viel reden, denke ich. ich habe angst, ich nerve sie mit meiner kranken welt... ich wünsche mir, dass es für mich nicht so schlimm wird und dass sie mich ein bisschen rausholen kann. un dass sie nicht die ganze zeit die kranke s. vor augen hat, sondern eh auch noch... mich... irgendwie.


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