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Dienstag, 11. Oktober 2011

warum ich durchdrehe.

vorhin nach dem kurs an der volkshochschule hat mich eine kollegin (eine ältere dame) noch angehalten und gemeint, sie bewundere mich. (weil ich erwähnt habe, dass ich jetzt nebst sinologiestudium und ungarischkurs auch koreanisch lerne) - "und ein privatleben haben Sie ja auch noch", hat sie gemeint.

und ich hab jetzt versucht, einen möglichst aussagekräftigen satz für mich zu finden, nur um mir selbst mal wieder vor augen zu halten, warum ich durchdrehe. (zu der kollegin habe ich gemeint, "ich bin ungeduldig, es gibt so viele bücher zu lesen, so viele filme zu sehen und so viele sprachen zu lernen")

hier ist mein satz:
ich habe einen teilzeitjob, ein masterstudium, zwei offene bachelorstudien, eine internationale fernbeziehung, zwei katzen, eine wohngemeinschaft, bin schriftstellerin und lerne ungarisch an der volkshochschule.

nicht in den satz aufgenommen sind: ich habe eine depression, irgendwas mit angst und panik, regelmäßig panikattacken, was sich alles auf mein körperliches wohlbefinden auswirkt, ich habe eine schlechte beziehung zu meinen eltern, meine mutter ist verrückt und ich kenne sie kaum. ich hab minderwertigkeitsprobleme und will alles, verlange alles von mir selbst.

ich lese momentan selbst viel in den medien über generationenverallgemeinerungen, dass ich wohl in eine generation gehöre, die mit 25 schon tausend besondere sachen gemacht haben muss und können muss. und ich exkludiere mich da eigentlich immer.
obwohl: ich passe ja genau ins schema.
bin wohl ein kind meiner zeit.

wobei ich das ja nicht tu, um irgendwann einen besseren job zu bekommen. das ist mir egal. (was ich von herzen will, dazu ist das zwar alles hilfreich, aber nicht notwendig) - aber ich bin mir selbst nie genug. nie.
ich weiß nicht, wieviel das mit der generation zu tun hat - ob wir alle ein bissl gestört sind - oder nur mit meinem kranken hirn.

und ja, auch wenn das dämlich ist, sich selbst so einen satz à la "schau mal, wie toll du bist!" aufzuschreiben... ich brauche das. für mich selbst fühlt es sich nämlich nur zwar anstrengend, aber nicht wirklich gut an. aber wenn ich mir denke, dass ich diesen satz über eine andere person lesen würde, würde ich sicher denken "meine güte! meine bewunderung! - und ich bin ein stück dreck dagegen."

sich selbst mit sich selbst zu vergleichen ist dann aber auch schon wieder so abartig und verknotet sich in meinem kopf, dass ich damit dann ohnehin aufhören muss... aber ein klein bisschen stolz bleibt schon. und den brauch ich.

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