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Donnerstag, 22. Dezember 2011

niedlichkeiten -

gestern abend bis 10 ging noch alles gut.
ich habe gebacken. alleine! in der nacht! huhuuuu.
die mb hatte mir geschrieben, sie käme um 10 - weswegen ich aber nach 10 akut nervös und immer immer ängstlicher wurde. bis dreiviertel 11 war ich nah der panik, gegen 11 bin ich rausgelaufen - wusste aber, dass sie demnächst kommt. bin auch auf sie gestoßen, draußen, an der straße.
war ein bisschen beschämt.
hab gesagt, mir hats gegruselt.
sie meint so... sie verstehts, aber sie hat halt keine angst in der nacht.
(sie hat halt angst vor andren dingen.)

mein vater hatte mich auch am abend angerufen, ich darf kommen - morgen abend. (sehr gut, sehr gut... ne ganze nacht hier steh ich momentan nicht durch.)
mal sehen, was da aber gesprächstechnisch noch auf mich zukommt... (meine eltern wissen von den panikattacken vor einem jahr. aber sie wissen nicht, wie dreckig es mir geht und wie dreckig es mir die ganze zeit geht. müssen sie auch nicht. ich will nur, dass sie begreifen, dass ich einen knacks hab. und irgendwann irgendwann... vielleicht auch drauf kommen, dass der knacks nicht meine schuld ist. )


heute morgen bin ich dafür kaum aus dem bett gekommen. war auch zu spät. und hab so latentes kopfweh. dem rücken gehts aber besser. ich deute das aber als gutes zeichen, so insgesamt. kopfweh krieg ich meistens nach verspannungen und dann bedeutet es aber auch, dass die verspannung sich auflöst.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

die fehlende akzeptanz.

ich habe gerade das erste der fürchterlichen telefongespräche mit meinem vater hinter mich gebracht. er kann es nicht verstehen. (aber er wird fragen und von seiner seite gibt es das ok - das ich schon am vortag von weihnachten kommen dürfte)

eigentlich... ist es nichts weltbewegendes. ich habe eine angststörung, ich fürchte mich allein in der nacht und will nicht eine vorweihnachtsnacht mit horror.

ich wünsche mir irgendwie dass jemand sagt: versteh ich. kein problem, ich bleibe da. oder: komm vorbei.

aber stattdessen treffe ich nur achselzucken, ignoranz und geh... das versteh ich nicht.

und ich komme mir tatsächlich vor als wäre ich der einzige mensch auf der welt mit dieser angst.
(aber ich vermute stark, die meisten anderen sind verheiratet und nie nachts allein - bzw. alle heilige zeit EINmal und dann posten sie in foren, dass sie angst haben - das findet man nämlich, wenn man danach sucht.)

ich komme mir gerade vor wie eine aussätzige.
wie ein alien.
kein wunder, dass es so schwer für andere ist, zuzugeben, dass man seelische probleme hat.
ich hab an sich kein problem damit aber wenn dann so ein gespräch passiert: ich schäme mich. ich fühle mich wie dreck. lebensunfähiger dreck.

Dienstag, 20. Dezember 2011

miau.

ich gewöhne mich an den schmerz.
der schmerz gewöhnt sich an mich.

ich habe so eine irgendwie-lösung für die bevorstehende einsame nacht gefunden. (ich werde früher zu meinen eltern fahren. ich muss ihnen das nur noch sagen. und sage ihnen die wahrheit. ich hoffe nur so sehr, sie verstehen es. ich glaube nicht. niemand versteht, dass eine "erwachsene" die ängste einer 2jährigen hat. dass eine erwachsene wie eine 2jährige ist, manchmal. schon gar nicht die eltern. die in der 2jährigen schon eine erwachsene gesehen haben.)

alles wird irgendwie gehen.

ich werde bald schlafen gehen.
morgen früh wird sich alles zeigen: ob ich mich bewegen kann. ob ich mit dem plan so weiter machen kann. besorgungen, arbeit, usw.

ich werde mir eine andere - kleinere - tasche nehmen. ich laufe schon zu lange jeden tag mit einer 15kg-tasche herum. sie verführt auch dazu, sie ist so groß.

und vielleicht werde ich mir selbst ein geschenk machen und eine neue tasche kaufen, eine sauteure, auf die ich schon ewig spekuliere.
und es dann an die bedingung heften, dass ich nie wieder so viel tragen darf.
(was unmöglich scheint. außerdem kommen die verspannungen weniger vom tragen, als von der ständigen angst. aber es führt halt eins zum anderen und bla - )

whatever.
ich wünsch mir trotzdem einmal ein glückliches leben.
aber ich glaube, dazu brauche ich ihn.

und jetzt wünsch ich mir, ich würde sterben.

okay, vielleicht nicht ganz so krass: aber ich hätte im moment nix dagegen.
ich ergebe mich meinem schicksal und ein bisschen schmerzfreiheit wär auch nicht schlecht.

ich war bei der therapeutin, hab über die angst geredet - und dann ging es wieder nur die meiste zeit um meine mutter - bin rausgegangen... und konnte nicht mehr gehen. also, ohne nicht vor schmerzen zu brüllen.

ich bin dann zur orthopädischen praxis, die unten im haus meiner therapeutin ist, gegangen und hab mich sehr entschuldigt, aber gefragt, was ich tun sollte. kam dann auch gleich dran. (und konnte davor nicht mal mehr sitzen und hab vor schreck/schmerzen auch meine telefonnummer vergessen)

irgendwas ist mit meinem muskel im rücken, mit einem muskel, an den auch beine & arme gekoppelt sind, denn wenn ich auch nur irgendetwas bewege, tut es unglaublich weh - ich fühle mich, als hätte man mir irgendeine stange quer durch den körper gerammt.

die orthopädin hat mir dreimal in den rücken gestochen, betäubung, hat sie gemeint.... und mir medikamente verschrieben. (mal sehen, ob ich sie nehme... wenn die schmerzen bleiben, bleibt mir diesmal kaum was anderes über... und im moment sehn ich mich ein wenig nach einem schmerzmittelrausch)

danach war/ists dann ein bissl besser gewesen - zumindest gehen kann ich jetzt ohne schmerzen, aber wenn ich meinen rücken/meine arme bewege, tut es noch immer entsetzlich weh.

bin heimgefahren und hab die restliche tagesplanung (scheiße... dabei bin ich eh im stress) sausen lassen...

und jetzt hier, im bett und: ablenken.

ich hoffe, ich bin zumindest bald wieder so mobil, dass ich die sachen zuhause tun kann....

Montag, 19. Dezember 2011

ps.

ich habe das mit der musik extra dazu geschrieben, weil für mich so etwas (hör doch musik! stopf dir doch was in die ohren! sperr dich doch in eine box und dreh das licht ab! ist ja eh alles egal! mach dir einen schönen abend!) PURER hohn ist.

oder würdet ihr einem reh, das von wölfen umzingelt ist, sagen, dass es einfach nicht hinhören soll? sich einfach keine sorgen machen soll?

wenn das so ist, liebe leute... esst doch was. seid doch fröhlich... oh, das könnt ihr nicht? versteh ich nicht...

*kopfgegenwand*

was soll ich tun?

toll: vorhin erfahren, dass ich vom 23. bis 24. dezember hier allein zu haus ausharren darf. in der nacht. mit meiner panik, momentan. ich hab alles dran gesetzt, am 23. hier schon wegzukommen, zu meinen eltern. aber es geht nicht.
danke aber auch.

ich hab keinen plan was ich tun soll.
freunde werden nicht vorbeikommen und auf mich aufpassen.
in ein hotelzimmer oder die ganze nacht in einem 24-stunden-café herumzusitzen ist mir zu utopisch. (oder vielleicht der letzte rettungsanker.)
beruhigungstabletten oder sonst ein massaker sind keine möglichkeit, weil ich ja am 24. zum verschissenen weihnachten aufbrechen muss, relativ früh. (also kann ich vermutlich auch nicht die ganze nacht durchzittern und tagsüber schlafen.)

ratschläge? die ich noch nicht kenne?

bitte nicht mit musik, tv oder ähnlichem zeug kommen. wenn ich nachtangst habe, sitze ich irgendwo mit großem messer in der hand herum und höre auf das leiseste geräusch. ich schubse sogar die schnurrenden katzen weg, weil ihre "geräusche" die gefährlichen geräusche übertönen könnte.
ich bin wie ein reh, umzingelt von wölfen, die sie nicht sehen kann, dann. bereit zum lossprinten. der horror, wenn das über 12 stunden so geht.

Samstag, 17. Dezember 2011

die letzten tage.

dienstag.

ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern. ich war auf der weihnachtsfeier meines nebenfaches, wo alle die weihnachtsfeier DES jahres gefeiert haben & ich: nichts gegessen, keinen alkohol getrunken, mich nicht amüsiert & mich darauf ausgeredet, dass DIE weihnachtsfeier (meines hauptfaches) am freitag statt findet. war um 8 zuhause. ich glaub ich habe dann mit meinem neuen freund die ganze zeit gechattet.

mittwoch.

horrortag der erste. mitbewohnerin war abends weg. ich hatte angst, habe es aber noch geschafft, ein wenig zu tun: abzuwaschen zum beispiel. (normalerweise wenn ich nachts angst habe, kann ich mich kaum rühren, gehe nicht in andere zimmer, bin sehr leise - damit ich alles unheimliche hören kann. )

und wieder mit dem freund gechattet.

donnerstag.

wieder so ein horrortag wie letzte woche einer war. einer, wo ich ab 5, 6 uhr abends sehr nervös bin - weil allein in der wohnung & draußen ist es schon dunkel. das baugerüst wackelt und macht krach im wind, es ist furchtbar. ich bin dann wieder so total abgedreht wie letzte woche.
habe eine stunde draußen, an unsrer straße, in der nähe der bushaltestellen verbracht, bin herumgelaufen (es war scheiß kalt) und hab mir nichts mehr gewünscht, als dass die mitbewohnerin aus dem nächsten bus aussteigt. tatsächlich kam sie wieder erst gegen mitternacht und hat sich stundenlang nicht auf meine sms und anrufe gerührt (versehentlich, meint sie.)

und wenn ich in der wohnung war: ich lege keine sekunde das messer aus der hand. ich bin so auf der hut. weil ich mich so schwach fühle, dass ich alle möglichen vorsichtsvorkehrungen, die zu treffen sind, treffen muss.
die nächte sind komplett verrückt. die nächte sind im moment der wahnsinn.

(und ich muss sagen: tagsüber habe ich kaum angstattacken. vielleicht ist das ja die besserung? vielleicht geht jetzt alles auf meine angst-vorm-alleinsein&angst-im-dunkeln und wenn ich die lösen kann, bin ich frei? wäre zu schön... jedenfalls weiß ich, was nächsten dienstag das hauptthema bei meiner therapeutin wird. )

ich hab also die ganze woche zu wenig und viel zu schlecht geschlafen.

gestern, freitag:

der war ok. DIE weihnachtsfeier am plan. mein besäufnis am plan - ich hab seit monaten nix getrunken.
war arbeiten, dann hab ich am nachmittag rumgewurschtelt und gebacken. es lief. keine panikattacken wegen dem herd oder sonst irgendein scheiß.

abends dann: ich hab mich schnell betrunken (bier, punsch, später auch schnaps), es war aber langweilig, weil die richtigen menschen nicht gekommen waren. ich hab die meiste zeit den menschen beim karaoke zugesehen.

erst ab mitternacht wurde es für 1,5 stunden wirklich schön, weil uns jemand mahjongg beigebracht hat und wir gespielt haben. und ich neue leute kennen gelernt habe.

um 2 waren wir dann zuhause.
die restliche nacht - bis 8 uhr - hab ich mit einem neuen bekannten und dem einen freund gechattet. verrückt. aber ok. (außerdem war hier sturm dh so ein arger lärm... ich bin also mit dem aufbleiben den einfacheren weg gegangen.)

und schlecht war mir die ganze zeit, sodbrennen, wegem dem alk vermutlich. ich war doch sehr beduselt gestern, nach mitternacht habe ich aber nur noch cola getrunken und war auch wieder relativ nüchtern.

heute ist ein bisschen ein horror. dadurch, dass der kalte sturm durch die ritzen gepfiffen hat und ich sowieso vermutlich ein wenig verkatert - und total übermüdet bin, habe ich wahnsinniges halsweh und fühl mich nicht so recht fit...
ich hab von 8 bis 10 uhr geschlafen, dann - weil mich die mitbewohnerin aufgeweckt hat :( - noch von 11 bis glaub ich so halb 3


heute abend, wenn es wahr ist, kommt er wieder hierher und alles wird besser.

Montag, 12. Dezember 2011

ich weiß gar nicht, wie oft ich mich - jeden tag - frage, was der sinn der angst ist.
als ob ich die wurzel der angst finden könnte, verstehen und es irgendwie besser würde.
aber: mei banfa. (wie die chinesin in mir sagt.) - es gibt keinen weg.

die angst ist sinnlos und geht nicht weg.
es ist irgendwie wie ein negativorgasmus. andauernder.
ich glaube, ich schlafe sogar mit einem angstpegel.

und ich wunder mich so, dass im endeffekt nichts passiert.
(aber im grunde ist der unterschied zwischen dem außen ("es passiert nichts. nichts schlimmes hier") und dem innen ("horror. panik. angst. ständig. katastrophen. tod. ende. schmerzen.") fürchterlich genug.)

offlinegeschreibsel, montag.


schritte, laufen, tapschen – dazu ein gerüst im wind. das gerüst im wind.
letztens hat mich im wahnsinn dieser baumelnde weihnachtsmann draußen fast verrückt gemacht.
pumpern.
ich sollte mich an die geräusche gewöhnen.
ich sollte mich an alles gewöhnen.
ich sollte nicht mehr das besondere in allem sehen, denn es erschreckt mich.
bei dem geschrei und getrappel oben (unten?) denke ich nur an massaker. bald wird hier einer reinkommen und hier eines veranstalten.

überbleiben wird halbfertiges: der schal. der kleiderständer. meine pyjamahose. all diese lesezeichen mittendrin. macht ein museum daraus!
aber – wie bei allen menschen (das sind geheimnisse, die noch vor mir verborgen sind) – wird wahrscheinlich alles in schwarze müllsäcke gestopft.
der hauch des todes, wie bakterien. entsorgung.
(ich habe meinem menschen gesagt, die bücher seines vaters. er hat sie ins regal geordnet. so soll es sein. )
wie kann euch alles nicht beunruhigen?
der wind im gerüst hört sich wirklich wie einige männer an, die darauf herumlaufen.
(und das jetzt monate, jahre – die sommerstürme hindurch. ich kann nicht mehr alleine sein. )
(immerhin, wer sich bei diesem wetter aufs gerüst traut –
- der scheut vor nichts zurück)

heute morgen hatte ich den roman im kopf, in abgehackten inneren monologen, dialogen, kursiv und gerader schrift. ein 30jähriger mann, der sich fürchtet, die umwelt, die sich verzerrt.
ich kann mich kaum konzentrieren bei den gerüstgeräuschen.
warum winterwind? das einzig beruhigend ist, dass draußen wirklich der wind weht.
in der wahnsinnsnacht war ich draußen und habe dem gerüst zugehört. 

montagmorgen -

eine ruhige nacht.

gestern abend eine zugodyssee. aufgrund von einem unfall fast die doppelte fahrzeit, fast 6 stunden. durch unbekanntes land. (was langweilig war, weil schon nacht und dunkel.) seltsame stimmung im zug.

und die zweifel, die ganze zeit zweifel am wochenende. zu viel denken.

trotzdem hab ich mich sicher bei ihm gefühlt.

also: es gilt jetzt die tage mo - fr unter den tisch fallen zu lassen. mehr will ich nicht.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

draußen.

bin im ausland. zugfahrten sind schön und beruhigend. überhaupt war ich nach der extremen angst der letzten nacht heute so geklärt wie luft nach einem gewitter.
lang hält es aber nicht an.

aber egal. ich bin jetzt in sicherheit.
ich bin bei ihm.

willkommen im horror.

es ist nach halb 4 und ich bin wach.
ich könnte schlafen.
kann aber nicht: weil das kleine kind allein zuhause ist, im dunkeln und bei sturm.
deswegen warte ich, bis die mb zurückkommt.
dann schlafen.

ich war nahe am wahn heute. zweimal für eine halbe stunde sogar draußen in der kälte rumgelaufen, weil ich mich in der wohnung zu sehr gefürchtet habe. (ich fürchte mich sogar jetzt noch. stunden später.)

ich kenne niemanden, der so verrückt ist, wie ich.
ich kenne niemanden, der so nichtlebenkann wie ich.

(immerhin, ich habe anscheinend in der letzten zeit einen guten freund gewonnen, immerhin.)

Montag, 5. Dezember 2011

-

ein ganz normaler schlimmer tag.

mit deprieinbruch unterwegs, tränen in den augen, vollkommene sinnlosigkeit, hass auf diese pappfiguren-und-gebäude-welt, die so unnötig ist und gleichzeitig die verzweiflung gegen mich selbst, weil nichts zu spüren ist (außer angst, selbstmitleid und ähnlichem). habe in gedanken mir und den umgebungsmenschen die bäuche aufgeschlitzt, irgendwie, um gedanklich weiter zu kommen. war sehr gedankenabwesend, bin fast falsch in die straßenbahn eingestiegen und hab ähnlichen blödsinn gemacht. musste mich auf der toilette ermahnen, zu kontrollieren, dass es alles mit der kleidung stimmig ist.

bauchweh den ganzen tag, magen-(zwerchfell?)-stechen; bin scheinbar total verspannt, so ein spinnwebenpieksen hab ich, wenn ich mich seitlich drehe (wie ein kleines feuerwerk, das an einem punkt beginnt und sich ausbreitet)

es ist noch immer alles sinnlos. es nervt mich so, außer der angst nichts groß zu spüren. ich will liebe, glück: nicht haben, spüren. auch wenns weh tut. mir tut doch sonst auch so viel weh, in gedanken. aber immer nur so grausliches selbstgerichtet.

ich fühl mich, als würd ich keinen schritt vorwärts sein.
vielleicht in echt.
aber jetzt aufzuhören ist noch zu früh.

Sonntag, 4. Dezember 2011

überlebbar.

eine andere welt: mit der angst herumfahren. so, als ob man gar nicht da wäre. man kann sich fünf minuten später nicht mehr erinnern, wie es fünf minuten früher war und kann sich nicht vorstellen, wie es sein wird, gleich auszusteigen und auf der straße zu gehen. daneben stehen. oder in trance sein. irgendsoetwas ist es und dabei ist man noch da & hat gedanken im kopf, die sind auch nicht mal so unvernünftig. aber eingeschränkt. und nicht aufzubrechen.

gut, ich kenn das. ich kenn das von der magersucht. als es mir unvorstellbar war, brot zu essen. unvorstellbar, nicht den ganzen tag über dauernd zu resümieren, was jetzt gegessen/getrunken/abgearbeitet wurde. und da gings nur raus mit dem kopf voran. was leicht ist, weil: mund auf, essen rein. (und all die wutanfälle - die gingen auch vorbei)

und nu: ich kann mich schwer umbringen, um mir zu beweisen, dass ich vor dem tod keine angst haben muss. ich kann die dinge, vor denen ich mich fürchte, nicht ausprobieren. ich kann mich nicht ersticken, ich kann die ubahn nicht in die luft jagen usw usf.


ich weiß auch gar nicht dezitiert, was das ist, hier. ich hab einen wild zusammengewürfelten strauß angstwiesenblumen.

ich war heute unterwegs in einem park: weitläufig, der himmel von einem horizont zum nächsten. (ich bin ein stadtkind. ich bin ein wohnungs- und häuserschluchtenkind.) mir wurde da ganz schlecht davon. meine beine wurden müde. ich schwindlig. panik. ich bin halt immer weiter gegangen. bis ich in die ubahn einsteigen konnte. und war müde, war noch sehr ängstlich, aber die ubahn war meine zuflucht: warm, ein geschlossener raum, viele menschen. -

(ich trage noch immer den wunsch mit mir herum, dass es einen einfachen, nachvollziehbaren weg hier heraus gibt)
ich bin noch da. wie es scheint, in alter form.
wenig schlaf. angst vorm verschlucken/empfindlichkeit im hals.
werde dann mit der ubahn durch die ganze stadt fahren.
und herumlaufen. allein.

was mich nicht umbringt...

es ist so lächerlich.
ps. (weil ich ohnehin im moment nichts anderes tun kann als hier zu sitzen, angst zu haben und zu schreiben. was sollte ich denn tun? ich kann mich auf nichts anderes konzentrieren und kann mir keine hilfe holen)

die letzte zeit war ok. nicht weniger angst. auch todesangstanfälle, panikattacken, schmerzen... wie gehabt. aber ich werde doch stärker. (ganz langsam) und es führt auch nirgends hin, aber es hilft mir, mein gesicht zu wahren.

ich kann straßenbahnfahren, obwohl ich jede sekunde glaube, dass ich sofort sterbe (!!!) und mir nichts anmerken lassen. wie toll. ich würde das gerne in meinen cv schreiben.

aber viel anderes lässt sich mit der angst nicht anfangen. die angst ist das gegenteil von kreativität, auch wenn sie von ihr gesponsert scheint. klar: ich kann mir alles erdenkliche vorstellen.

(in meinem zimmer hat es gerade ein lautes geräusch gegeben. furchtbar.)

ach,....

sogar wenn ich über die angst schreibe, kann ich irgendwann nicht mehr weiterschreiben. ich sage ja, lähmung: die gedanken sind es auch.

(ins zimmer gewandert, weil ich den geräuschen nachspüren will. wenigstens etwas. jetzt werden aber die geräusche nebenan wiederkehren. )

ich wünsche mir jetzt sehr sehr sehr jemanden, der mich beschützt. ich hätte gerne jemanden, der meinen schlaf bewacht. ok, das gibts nicht. aber ich würde gerne im sicherheitswindschatten von jemandem schlafen.
immerhin, ich wäre die erste, die sich wegen der angst in der nacht umbringt.

unser haus ist jetzt eingerüstet. zweiter stock.
geräusche in der nacht, die neu sind.
die nach einbrechen klingen.
oder zumindest leute, die auf dem gerüst herumsteigen
vor meinem balkon sind, vielleicht auf meinem balkon, vor meinem schlafzimmerfenster.
selbst irgendein dummer halbwüchsiger könnte mich jetzt vor schreck sterben lassen,
würde er an mein fenster klopfen.
(ich hoffe, dass er es nicht tut. ich will diese extreme angst nicht spüren - das jetzige angstrasen-fieber-herzklopfen-dings reicht schon. und ich weiß nicht, ob ich dann nicht doch vielleicht genug wut habe, um mutig zu sein und ihn da runterzuschubsen)

aber eigentlich: einbrecher. böse menschen. böse menschen = mich umbringen wollen.
ich halte mich für den letzten dreck, der garantiert umgebracht werden wird.
weil muss.

und jetzt - so fiebrig zitternd obwohl eigentlich schlafen wollen und keiner da, der mir ein fünkchen sicherheit gibt - beneide ich alle, die auch gratwanderungen unternehmen, aber nicht diese.
selbsthass, verzweiflung, ungeliebtheit: bitte, bitte.
innen drin vor schmerz und wut zerissen sein: bitte bitte...
wenn ich das eintauschen kann gegen diese angst.

die angst, in der ich das nichts bin, der dreck - und so schwach, als könnte mich allein die luft erschlagen: weil ich mich davor fürchte.
die geräusche töten mich.

ich will keine angst mehr haben. aber ich kann nicht mutig sein.
weil ich nicht stark bin. oder sonst irgendetwas, das mir eine basis für den mut verschaffen würde.

weil ich mir nur einen anderen menschen wünsche, der stark für mich ist, mutig, der mich beschützt. und mir die welt zeigt. auch in der nacht. gerade jetzt.

(herzklopfen. geräusche. immer denke ich nach, welche waffe ich gerade hätte - in reichweite - die angst lähmt mich nämlich. (und das ist nicht nur meine vorstellung, sondern passiert tatsächlich in ausnahmesituationen) - jetzt gerade wäre es mein macbook. falls also jemand nur des geldes wegen hier hereinkommen will, dem kann ich im moment ohnehin nur mein macbook um die ohren hauen.)


ich weiß nicht, ob ich heute nacht noch schlaf finde. ich fürchte nicht. ich fürchte - wobei ich auch leider nicht weiß, warum gerade heute - diese nacht könnte eine von den wenigen horrornächten werden. total übermüdet, eigentlich die chance zu schlafen, aber: angst.

hallo ich bin die erwachsenenhorrorlebensvorstellung eines jeden kleinkinds.