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Donnerstag, 16. Juni 2011

donnerstag

schreiben hilft. nein, nicht. aber es ist irgendwas, das ich tun kann, es ist etwas, das noch sinn ergibt und in die anderen bereiche eingreift, so dass sie auch noch sinn ergeben. soviel zur depression. ich fange langsam wieder mit der ergründungsphase an, manchmal gibt es phasen, wo ich mich analysier & manchmal gibt es phasen, da will ich von dem theoretischen scheiß einfach nix hören.

gestern zum xten mal wikipediaartikel über die scheiße gelesen, da steht ein schlüssiger absatz drin, über den wohnortwechsel der angst, ich such mal:
"Nach psychoanalytischem Verständnis handelt es sich bei der Ausbildung einer Phobie in allererster Linie um eine aktive psychische Leistung und zwar im Besonderen um das Ergebnis einer intrapsychischen Abwehr: angsterregende Bewusstseinsinhalte werden verdrängt, wobei an die Stelle der ursprünglichen Inhalte (es kann sich um Vorstellungen oder Gefühle handeln) belanglose äußere Situationen gesetzt werden. Die Angst wird also an einen anderen „harmlosen“ Ort verschoben, dem der „eigentliche (verbotene und deshalb angstbesetzte und verdrängte) Inhalt“ nicht mehr angesehen und zugeordnet werden kann. Die Verschiebung ist selbst für den Betreffenden selber nicht mehr bewusst, auch er staunt, wo die Angst herkommt. Es ist zu beachten, dass die Phobie mehr als einfache Verdrängung ist. Diese würde zu einer akzeptablen Lösung nicht ausreichten. Durch die Verdrängung des spezifischen Vorstellungsinhaltes erfährt nämlich die vorher gebundene und gerichtete Furcht eine Regression zu einer ungebundenen entdifferenzierten diffusen Angst, die wegen des freien Flottierens äußerst schlecht zu ertragen ist. In einer zweiten Phase muss daher der Hauptabwehrmechanismus des phobischen Modus, nämlich die Verschiebung, zum Einsatz kommen, wodurch „künstlich“ die Bindung an einen neuen Inhalt erreicht wird. Greenson formulierte dies einmal so: „Eine Form der Angst wird als Abwehr gegen eine andere Angst benutzt.“
Der Vorteil des Verschiebungsmechanismus liegt darin, dass aus der ursprünglichen inneren Gefahr eine äußere konstruiert wird: eine äußere Gefahr hat den „Vorteil“, dass sie leichter vermieden werden kann als eine innere.
Wie bei allen neurotischen Lösungsversuchen handelt es sich auch bei der Phobie um einen Kompromiss, der darin besteht, dass auf der einen Seite die verbotenen Wünsche und Strebungen unbewusst bleiben können und nicht wirksam werden, auf eine verzerrte Weise, nämlich als phobische Reaktion, aber dennoch partiell ausgelebt werden können."

Bei dem unterstrichenen Satz hab ich etwas aufgehorcht. Und in meinem Ponyhofmilchmädchenhirn kleistert es sich so zusammen: S. hat Angst vor XY, YZ und Z, weiß aber, dass das nicht zielführend ist. Bekämpft/Überwindet diese Ängste, erklärt sie für nichtexistent. XY & YZ & Z packen die Koffer und ziehen zu ihren Freunden MN, NO & OP, wo sie Partys schmeißen. Die Musik ist nicht zu überhören, Bierflaschen werden aus den Fenstern geworfen & der ganze Innenhof liegt voller Scherben. Da ist die Angst, zu laut, um als nichtexistent zu gelten. Und weil die Party so gut läuft, laden sie noch ein paar Leute ein. Und was macht man, wenn da eine Party ist, man nicht schlafen kann und die Polizei nicht anrufen will? Man geht hin, feiert mit und alles andere - auch die Polizei, die doch kommt - sind böse. Alles andere ist Angst. Und gleichzeitig weiß man, dass die Partymenschen trotzdem noch Fremde sind und die Glasscherben im Hof nicht aufkehren werden. Geschweigedenn je die Musik runterregeln.
Da haben wir den Salat.


zum eigentlichen leben: ich hab grad viel "to do" im rücken, vielleicht werd ich das mal niederschreiben später, um ein bisschen weniger nebel im kopf zu haben.

3 Kommentare:

  1. ich hab grad sogar soviel nebel im kopf, dass ich nicht weiß, was ich dir auf deinen beitrag antworten soll.

    eben wusste ichs noch.

    dafür weißt du, dass ich ihn gelesen habe :-)

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  2. Ich bin froh, dass Du den theoretischen Teil einmal "übersetzt" hast.
    Das versteht ja kein Mensch, wenn das so auf Wiki erklärt wird! Und dadurch kann auch kein Aussenstehender verstehen, wie es uns Phobikern geht.
    Aber Deine Erklärung ist es spitze! :-)

    Und schreib weiter. Mir hilft es tatsächlich. Der Nebel im Kopf wird wenigstens kurzzeitig weniger. :-)

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  3. hier was zur ablenkung, warst doch gespannt auf die FELDWEG-fotos ;-)))

    http://sonnenwinde.blogspot.com/2011/06/nacht-aktion.html

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