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Sonntag, 16. Juni 2013

(sonntag, 2)

oft bewusst: kein schritt weiter.
manchmal muss ich deswegen weinen. dann vergesse ich es wieder.

ich hab noch keine strategien gegen die angst gefunden oder entwickelt oder wasweißich. einzig: manchmal taucht die angst leichter auf und manchmal nicht so leicht. und ja, wenn ich gut abgelenkt bin (also in realen träumereien und realer verzweiflung versinke), dann kommt sie nicht so leicht.
aber kommen kann sie und wenn sie kommt: ich habe keine waffe.

ich kann noch immer nicht allein gelassen werden.
nachts, über nacht gar: gar nicht. wenn mein freund nicht da ist, begebe ich mich in die obhut meiner freundin (und ich bin ihr so unendlich dankbar dafür, dass ich das darf!) - dann schlafe ich bei ihr im wohnzimmer. allein in meiner wohnung: keine chance, ich hätte die ganze nacht nur rasende panik und würde nicht schlafen (bzw. wenn, dann erst nach sonnenaufgang, für vielleicht 1-2 stunden) -

und auch so: alleine, tagsüber, in meiner wohnung: kriege ich angst. weil ich ja alleine bin, weil ich ja umfallen könnte (und tot sein). und dann kommt die angst: die arme, hände werden mir taub, es kribbelt, ich fühl mich nicht ganz da, mir wird heiß, mein herz, mir wird schwindlig, meine finger kribbeln, etc etc etc -

die wege, draußen, die ich alleine bewältigen kann, sind die, die ich dauernd fahre: von zuhause in die arbeit, von der arbeit in die uni, von der uni heim. oder auch: von der uni in die bibliothek und von dort nach hause. auch da, manchmal die angst. sicher ist es nirgends.

(ich kriege auch zuhause angst, wenn der freund daheim ist; wenn es unbedingt sein muss)

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alle wege, die sonst wohin führen (in einkaufscenter, in restaurants, in andere städte) versuche ich soweit wie möglich nur in begleitung zu begehen. und selbst dann bekomme ich meistens angst, aber ich kann mich daran festhalten, dass jemand da ist.
es hat aber auch so schon unschöne szenen gegeben: in salzburg (letzten sommer), wie ich einfach nur noch schluchzen konnte, inmitten der ganzen touristen. und dann am weg zum bahnhof das gefühl, ich würde durch weichen teer waten. es gruselt mich, wenn ich daran zurückdenke, weil damals das sterben so nah an mir war.

oder auch, vor ca. einem jahr, als ich einkaufen war mit der freundin: wir saßen da auf der einkaufsstraße auf einer bank und ich konnte sie nur noch fragen, ob ich sterben würde, immer und immer wieder. (und ja: dafür bin ich verdammt dankbar, dass ich eine verständnisvolle freundin habe.)


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die meiste zeit drück ich das ganze weg und lebe so vor mich hin, an den grundpfeilern einer improvisierten sicherheit. nur, wenn diese wackeln (weil zB der freund für ein paar tage wegfährt; weil ich irgendwohin allein hinmuss, ...) - dann kommt alles wieder hoch. oder natürlich, wenn es einfach so  vor meine augen fällt.
die letzten tage immer wieder, weil ich draußen diese unbeschwerten sommermenschen sehe. (und ja - früher war ich auch mal unbeschwert. frei. im tun.)
- da ist so ein krasser unterschied zwischen deren welt und meiner.
und kein weg dazwischen.

und jetzt - sind es bald 3 jahre und ich hab noch keine lösung und ich leb noch immer in meiner angst und mir gehen die wege aus, damit umzugehen und -
ach,
einfach.


ich will diese jetzige meine welt nicht und ich weiß nicht, wie ich in eine andere komme. oder wie ich mich ändern könnte.

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