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Mittwoch, 18. September 2013

(mittwoch, 2)

eine enttäuschung. alles bleibt an mir hängen: diagnose, therapie, heilung. alles meine verantwortung, alles mit einsatz meiner kraft (die ich nicht habe) zu erreichen. haha. psychiatrisch/psychologische unterstützung = ein scherz. im endeffekt wohl so etwas, was der supermarkt für die ernährung ist... alles ist da, aber entscheiden musst du selbst, wählen und zubereiten und überhaupt. und alles kostet geld und manches ist nicht da.

von der arbeit zur therapie:
langsames, unsicheres gehen, rauchen an der haltestelle, kopf schütteln über mich und den gedanken, ich könnte strom abbekommen, weil regentropfen von den leitungen fallen.
in der straßenbahn von minute zu minute hangeln, ein bisschen weinen.
angekommen: in der bank, beim bankomaten die panikattackenspitze erleben: auf der stelle treten, weil die spannung nicht auszuhalten ist, dann schnellen schrittes direkt zur therapeutin, obwohl es viel zu früh ist.
mit angst und tränen bei ihr reingeplatzt, im weiteren verlauf ein paar mal geweint und meistens doch nur punkte massiert und tränen unterdrückt. ich zahl ja nicht für mein weinen.
(und über f. geredet und das ist schön. auch wenn sie nur ganz langsam checkt, welche rolle er spielt. ich kann es nicht so richtig aussprechen.)

heimgehen noch immer mit angst, aber gefasster. am weg noch einen neuen kalender und kaffee gekauft, beim warten auf den bus überlegt, ob ich nicht doch gerne rausgehe, weil ich diese spannung mag: dieses seltsame fokussieren, das man unter angst hat, so, als würde man einen science-fiction-film ansehen.
auf den letzten 100 metern nach hause beruhigt und musik gehört, ein wenig geträumt (mir ging es in letzter zeit so schlecht, dass ich nicht mal tagträumen wagte - schlechtes zeichen)

zuhause essen, kaffee, extrem müde werden.

später mit freund + auto zum psychiater fahren.
weiß, hohe räume, der psychiater: schwarze kleidung, groß, eine erscheinung. im gespräch aber leider ernüchternd, sehr nachgiebig, sehr passiv - und fragt mich, was ich tun will/soll/muss. rede zögernd von den medikamenten. er fragt mich, welche. meine güte! sind wir schon soweit? ich muss ärzten sagen, welche krankheiten ich habe, wie man diese am besten behandelt und mit welcher sorte der medikamente??????? verfluchte kacke. echt.
(dann in seinem bücherregal einen haufen unausgepackter bücher gesehen - da wurde mir ein wenig schlecht und sein eindruck noch mal übler... aber ich bin mal nicht so. es ist nicht ganz schlecht. aber meine hoffnung ist weg.)

das AD, das er als ersten versuch probieren würde (meine güte, ich, kaninchen, müsste es ja probieren), hab ich jetzt recherchiert - es ist mehr als alle anderen sedierend. ich brauch nix sedierendes!!!!! ich hab einen guten schlaf und in der früh MUSS ich aufstehen und arbeiten gehen. ich kann keine 15 stunden am tag schlafen.

muss ihn also morgen anrufen. sagen, dass das sicher nicht geht, - warum zum teufel will er mir ein sedierendes geben, wenn es 10 andre nicht sedierende gibt? (es wäre ein nassa - und kein ssri und ich denke eben schon, dass ein ssri besser wäre.... und da sind wir wieder bei dem thema, das mich fuchst: bin ich der verdammte psychiater oder er???)

(öfter der gedanke: wenn es so weitergeht, studier ich es und behandel mich wirklich ausschließlich selbst. )

genervt, sehr.
klar, mit dieser wut, dass mir nicht wirklich geholfen wird, dass alles nur auf meinen schultern lastet, obwohl ich KRANK bin, mit dieser wut bin ich schon öfters über krisen gekommen.
aber ich habe das gefühl, dass ich das nicht für immer kann: irgendwann ist diese energie aufgebraucht ----


am heimweg geweint, dann lange im internet über ADs gelesen, dann allein zu hause gewesen und abgewaschen - rücken/hüfte/beine haben sich gerührt und ich ein wenig panik geschoben.

jetzt das blöde gefühl, ich dürfte keine panik mehr haben, weil ich ja scheinbar mich selbst heilen muss.

oh mann.

ich will hilfe, unterstützung, wärme.
jemand der mir sagt, was ich machen soll und mir hoffnung gibt, dass es besser wird.

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