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Sonntag, 1. September 2013

(sonntag)

bin noch da, lebe noch, noch von angst gebeutelt. anders wird es ja nicht mehr. jeden tag fühle ich, dass es gerade der schlimmste tag ist, aber das ist so nicht wahr: es sind alle tage gleich schlimm - im rückblick. aber das gefühl geht nicht weg. logisch: weil immer die gegenwart das schlimmste ist.

gestern war ich draußen, habe mich mit der freundin getroffen, einkaufen, essen holen, zu ihr. mit meinen beinschmerzen. ging aber. nach dem essen war mir ein bisschen komisch, vor allem, weil ich wusste, ich muss noch allein durch die stadt fahren.

bin dann zur ubahn und dort habe ich eine feine panikattacke bekommen - und zwar so eine, die ich gar nicht mehr kannte: panik durch äußere einflüsse. in den letzten monaten bekam ich praktisch nur panik durch schmerzen oder gehirngespinste. besessen davon, dass mit meinem körper etwas nicht in ordnung war.

mein panikerlebnis gestern abend war folgendes:
ich wartete 4 minuten auf die u-bahn (anzeigetafel), dann kam sie. es war 10 uhr abends, die ubahn kam aus der peripherie und war BUMVOLL. (später herausgefunden, dass ein konzert grad aus war, dass wohl extrem gut besucht war) - so viele menschen habe ich hier in w. noch nie in einer ubahn gesehen, nicht mal zu stoßzeiten. man hätte sich wirklich mit gewalt reindrängen müssen. habe ich natürlich nicht getan, auch wenn die aussicht auf eine ubahn 7 minuten später (erst danach ist mir eingefallen, auch die wäre total überfüllt gewesen) nicht gut war.
aber dann: die ubahn fuhr an, - und fuhr 10 meter weit, dann blieb sie wieder stehen. zwei drittel des wagens standen also noch in der station. und die ansage "zug fährt ab" wiederholte sich ununterbrochen. ein technisches problem also. (ich war so DANKBAR, nicht eingestiegen zu sein, ich hätte da drinnen das tausendfache an panik bekommen) - ich sah zu und die ubahn stand. dazu die stimme aus dem lautsprecher. adrenalin im körper und die gedanken: "das ist nicht richtig, es wird etwas passieren, das ist wie im film, gleich explodiert die ubahn, ..." usw. bin dann schneller und schneller wieder zurück zum ausgang gegangen. dachte wirklich, nicht übertreiben, nicht rennen, aber verschwinde hier, bevor was passiert. absolute surreale situation + meine panik.

war dann draußen und hatte richtige saubere panik: herzklopfen, zittern, hyperventilieren, angst. hab die freundin angerufen, ihr das erzählt, ausgemacht, dass sie mir ein taxi ruft (wäre sowieso nicht anders von dort weggekommen) und ich noch schnell geld abheben geh.
und dann bin ich mit dem taxi heim. (ursprünglich wollte das die angst ja sowieso, aber das kann ich mir ja nicht leisten. - aber gestern... ich wäre wohl erst sehr spät heimgekommen wenn die ubahnen in so einem langen intervall fahren und soviele menschen drin sind)

zuhause war mir noch zittrig, habe mich dann beruhigt und es war nichts bis auf das übliche.

heute war ich den ganzen tag zuhause (die freundin war jetzt am abend da) und horch die ganze zeit in mir rein, vormittags habe ich gelesen, zu mittag versucht, meine hüfte einzurenken (oder so) -
jetzt abends habe ich -einfach so- irre verspannungen bekommen, leichte kopfschmerzen, leichte muskelkrämpfe.
meine muskeln scheinen sowieso grade durchzudrehen; der verstand sagt ja, dass all diese hüftsachen und das taub werden von händen und füßen (das habe ich in den letzten wochen andauernd*) nur von den muskeln und verspannungen kommen - bzw. von einem ein bisschen kaputten rücken. (röntgen letzte woche hat ergeben: leichte fehlhaltung und leichte bandscheibenabnützung)

*in den nächten ist es grade so extrem, dass ich aufwache, weil mir die hände einschlafen - obwohl ich nicht darauf liege/ auf der anderen seite liege. es ist total verrückt. bin nachts aber gottseidank zu müde, um durchzudrehen, ich schüttle dann nur die hand und schlafe irgendwann wieder ein.

und jetzt: september.
gruselig!

den ganzen sommer hatte ich angst davor:
* unizeug vorbereiten
* unizeug
* zahnarztsachen (!!!) - am 11. soll die weisheitszahn-op sein und wenn ich daran denke.... omg. die zähne sind ja komplett unterm zahnfleisch, dh. es wird blutig, brutal - und noch dazu findet es in einer klinik statt, weil der eine weisheitszahn so verdammt nah am nerv ist. (wenn ich dran denke, was passieren kann...) - dh. meiner zahnärztin ist das sogar zu heikel. ohgottohgottohgott.
muss davor viele sachen klären. ganz viel mit der therapeutin darüber sprechen. den zahnärzten im vorhinein klar machen, dass ich keine tabletten schlucken kann. (und diesmal will ich antibiotika flüssig!!! das muss doch irgendwie gehen. - zerbröseln ist ja keine gute idee, dann kommen am ende brösel in die wunde (und entzünden sich, haha.) -

morgen fängt es schon an.
in der früh geh ich arbeiten, nachmittag weiß ich noch nicht und abends muss ich in die stadt fahren (ich! jetzt! mit der panik! allein! fuck!) zu einem vorbereitungstreffen von der uni aus. (und dort am besten noch einen guten eindruck machen.)

herrje herrje.

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