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Sonntag, 8. Mai 2011

sonntagabend.

hingeschafft (bus, schnellbahn) und wieder zurück.
kurzer angstanfall - nach dem essen - bei meinen eltern. nichts anmerken lassen. auch kein wort zu meinem zustand (sie wissen bescheid... im herbst war ich recht verzweifelt und hab mich schnell an sie gewandt... seither wird nicht wirklich darüber gesprochen.)

die körperlichen symptome sind wieder da (bauchschmerzen, hals, rücken) aber nur leichte angst. keine panik. bin das alles mittlerweile wohl schon zu sehr gewohnt. ist aber halt auch kein wohlfühlen.

und... ich will bitte nicht alt werden. ich will nicht erwachsen sein. ich will eltern haben, die für alle probleme lösungen haben und nicht ihre eigenen probleme mir erzählen. ich seh das hier (der gesundheitszustand meines vaters - es geht im gut, aber in der vergangenheit war schon einiges und auch jetzt schluckt er medikamente und hat schlechte tage) und ich seh das bei meinem freund und anderen freunden meiner altersklasse auch.

die eltern sterben uns langsam weg - vielleicht nicht so krass, aber uns wird einmal gezeigt, dass auch sie ein ablaufdatum haben. und wir müssen so sehr auf eigenen beinen stehen. wir können uns nur noch selbst vertrauen.

das ist so hart.

und ich dachte, ich wäre schon erwachsen geworden durch die finanziellen und die sinnkrisen, aber da kommen noch mehr krisen. da kommt die krise, dass man eigentlich allein ist auf der welt; definitiv allein - und alle, die man hat, die sind sozusagen nur eine bonusgabe, aber keine selbstverständlichkeit.

und in mir drin ist so sehr der wunsch nach geborgenheit, nach jemandem, der IMMER da ist, der für jede lösung ein problem hat.

3 Kommentare:

  1. Liebe Sara,

    ich glaube, das wünscht sich so fast jeder. Eltern, die wie ein Sicherheitsventil im Hintergrund sind. Bei denen man sich anlehnen, manchmal auch ausweinen kann und die einem zuhören, Hilfe und Unterstützung geben.

    Hatte gestern auch ein Telefonat mit meiner Mutter, da ich ihr zum Muttertag gratulieren wollte. Schnell kam die Frage, wie es mir geht und als ich mit dem ersten Satz anfing, waren wir sofort bei ihren Krankheiten.

    So ist das eben mal und wir müssen akzeptieren, dass wir uns am besten auf uns selbst verlassen sollten. Wir sind jedenfalls immer für uns da ;-)

    Ansonsten schien der Sonntag bei Dir ja einigermaßen erträglich gewesen zu sein.

    Ich schicke Dir ganz liebe Grüße
    ines

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  2. Hi!
    Meine erste Panikattacke hatte ich kurz nachdem ich bei meinen Eltern ausgezogen bin. Ging mir gar nicht gut und das ganze Elend bei mir fing an. Ich suchte mir einen Therapeuten, der mir nach 15 Minuten (!) sagen konnte, dass genau das der Grund für meine Panik wäre: die Trennung von meinen Eltern. Dabei wollte ich schon immer auf eigenen Füßen stehen. Und im Nachhinein weiß ich, dass das damals eine absolute Fehldiagnose war.
    Ich wurde durch Dich gerade daran erinnert. Natürlich wolen wir für immer die kleinen Kinder bleiben und uns von unseren Eltern umsorgen lassen. Aber nimm Dein Leben in die Hand! Es ist toll, wenn man weiß, dass man es auch ganz alleine schaffen kann. Ohne Hilfe. Und meist ist das auch angenehmer, da uns keiner reinreden kann. Unsere Eltern sind immer für uns da. Aber sieh sie als letze Möglichkeit. Auch für Deine Eltern ist es sicher schöner zu sehen, dass es auch ohne sie geht. Denn dann wissen sie, dass sie alles richtig gemacht haben. Somit machst Du auch sie glücklich :-)
    Alles Liebe! Judith

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  3. Liebe Judith,
    ich bin eigentlich schon länger unabhängig von meinen Eltern - und unser Verhältnis war nie wirklich gut... eher so... "höflich distanziert", danach... in Kindheit und Jugend wurd ich halt unterdrückt wie nix.

    Aber im Hinterkopf hatte ich trotzdem immer den Gedanken, dass ich sie als letzte Stütze hätte - bzw. sie einfach so "konstant" sind.

    Ich hab das meine ganze Kindheit und Jugend beobachtet: jeden Tag zur selben Uhrzeit - fast auf die Sekunde genau - aufs Klo, jeden Tag das selbe Frühstück, fast dasselbe Abendessen; immer die gleichen 3 Käsesorten usw usf... alles praktisch, lösungsorientiert, alle Probleme immer gelöst...

    Und jetzt seh ich halt immer mehr die Fehler, die sie machen, das Leben, das gegen sie spielt, die Traumas, in die sie selber reinschlittern...

    das letzte reine Weltbild bröckelt...

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