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Sonntag, 1. Mai 2011

Erster Mai: Tag der A... ...ngst.

Willkommen zurück in meiner Welt. Ich brauche ja nicht glauben, ich wäre ein normaler Mensch. Wahrscheinlich hat mein Unterbewusstsein aufgerüstet und führt eine Art Endkrieg: wir machen jetzt eine große, verzweifelt, irre kaputte Künstlerin aus dir. Und basta. Da fährt der Zug drüber.

- und was bleibt mir anderes, als mich zu fügen?

Heute morgen schon angespannt aufgewacht, das hat mit... dem Blut im Freitagsstuhl ;) zu tun - ich hab mich schlicht elend gefühlt, weil 48 Stunden ohne nix & Angst vor dem nächsten Mal. (Ich habs dann geschafft, kein Blut, nur ein bisschen Schmerz - und fast eine Panikattacke am Topf ;) )

Meine Laune war also am Arsch, was ich auch rausgelassen habe - mich in Wut hineingesteigert - angefangen zu putzen - beim Abwaschen das Gefühl gehabt, das warme Wasser wäre siedend heiß, meine Hände haben gekribbelt -> Panikattacke, das Gefühl, ALLES - Hände, Arme, Füße, Beine, innen drin, würde taub werden.

Mein Kerl war gut, weil er mich einfach nur sehr sehr sehr festgehalten hat. Und dann haben wir ein bisschen geredet. Hat geholfen. Nicht ultimativ, aber auf ein "normales" (= "gewöhnliches" für mich) Angstlevel.

Und die Angst, die durchschaubare Hure, ist wiedergekommen, so ne Stunde bevor wir zum Bahnhof aufbrechen mussten. In der UBahn am Hinweg schon eine Attacke, bin weit weg gedriftet, mein Körper hat sich fremd angefühlt... Am Bahnsteig haben wir noch Cola getrunken, Pizza gegessen (und das, obwohl mein Hals so zu war) und eine geraucht... und ich hab mich wieder annähernd "normal" gefühlt... ein bisschen geweint beim Abschied. Dann war ich allein. Bin noch aufs Bahnhofsklo, zur Ubahn runter und Richtung nach Hause - und mit jeder Station, die wir passiert haben, ist ein Stück Angst dazu gekommen.

Meine Hände waren eiskalt und wurden so fremd... Schlucken ging schwieriger... Ich im Kopf drin ganz komisch... Schwächegefühle - vor allem dann beim Aufstehen - so ein entzündliches Jucken in Kopf, Armen und Beinen und im Bauch (was ein normaler Mensch wahrscheinlich bei Aufregung auch kennt, dieses seltsame Jucken im Bauch... nur eben extremer und weiter verbreitet... und mit Angstfokus drauf ;) )

Dann auf den Bus warten: hab mein Notizbuch rausgezogen und geschrieben. (Was für mich sehr sehr sehr gut hilft... weil ich denke, dass ich so - nämlich schreibend - sterben kann. Deswegen hab ich ja auch so Schiss in Klos, vollgestopften Ubahnen, beim Fernsehen.... weil ich nicht in einem Moment, wo ich mein Leben vergeude, sterben will. ;) )

Im Bus ist dann noch mal die Angst gekommen... ging aber... jetzt bin ich hier, gerade heimgekommen und noch sehr aufgekratzt - und innen drinnen in mir sind ganz viele kleine Feuerwerke (die Aufregung - aber extrem)


Ich hab eben beim Minigoogeln (nach "Tag der Angst" ;) ) einen schönen Blog gefunden, den wollte ich euch mal weitergeben, vielleicht findet ihr was nettes drauf... mich spricht das - obwohl NULL esoterisch veranlagt - ein bisschen an. http://meditationnose.blogspot.com/


Der Plan für heute Abend? Lesen - Schreiben - und ich hab seit gestern die fixe Idee, alles, was ich für "nach meinem Tod veröffentlichungswert" halte, in einen Ordner zu schmeißen und die Info, wo es zu finden ist und wie damit zu verfahren, weiterzugeben (Lieber A., falls du das liest... du bist gemeint ;) )
(NACHTRAG: im endeffekt hab ich nur ein bisschen den laptop aufgeräumt: im zweifelsfall findet man das ganze zeug in den "dokumenten" - am schreibtisch ist wohl auch immer aktuelles deponiert. )

Außerdem wollte ich noch unbedingt festhalten, dass ich verbrannt werden will, falls... Den Wunsch werde ich bei Gelegenheit auch bei meinem Vater deponieren. (Ja, klingt makaber... aber von ihm weiß ich es ja auch. Und: man kann ja echt nie wissen. Kinder überleben ist ja so absurd auch wieder nicht.)

Aber das wurde mir letztes Wochenende bei diesem Abend, an dem mir so viel über den Tod bewusst wurde, auch bewusst - dass ich es hässlich finde, langsam - soooo langsam - in einer Schachtel zu verwittern. Ich will nicht langsam immer mehr zusammenfallen. Ich will sterben und nach kurzer Zeit einfach nur noch... ein Häufchen Asche sein.

(Und eigentlich mag ich dieses Thema total... es gibt da noch etwas, was mich total anspricht, nämlich die Möglichkeit, zu einem Diamant gepresst zu werden - Diamantbestattung - Bestattung Wien - das ist ein bisschen teuer, aber ich finde den Gedanken WUNDERSCHÖN.

An sich mag ich auch die Möglichkeit der verstreuten Asche, die aber wohl rechtlich ein bisschen kompliziert ist... aber in China (im Yangtse!) verstreut zu werden, das wär auch schön.

Wahrscheinlicher ist, dass ich wohl einfach irgendwo ein Urnenkästchen bekomme - oder so - und da hätt ich neben Namen, Lebensdaten auch gern noch ein Zitat... irgendwas Poetisches, was viel Wahrheit über die Welt umfasst. Muss ich mir wohl noch überlegen. ;)  )

Ich hoffe, ich hab jetzt niemandem mit dem Gequatsche angewidert, aber es muss auch einfach mal angesprochen werden. Vielleicht ist das Befassen damit die einzige Möglichkeit, die Angst zu überwinden... nicht so einfach, weil ich mich wohl doch öfters damit befasse und keine unmittelbare Besserung erfahre ;) aber... naja zumindest eine gute Ausrede, UM sich damit zu befassen. Es geht uns ja alle an.

5 Kommentare:

  1. für den fall des falles ja.
    aber ich denke nicht, daß du nah am fall des falles bist. ich begehe morgen meinen ersten monatstag seit meiner legendären flucht von zuhaus (eine der wichtigsten und positivsten entscheidungen der letzten jahre bzw. meines gesamten lebens, die ich getroffen hab, darüber bin ich mir von tag zu tag immer mehr im klaren). und seitdem bei mir: 0 gedanken an irgendeine körperliche krankheit im endstadium und an die vorstellung, am nächsten tag nicht mehr lebend aufzuwachen. es hat auf einmal völlig aufgehört.
    seitdem auch: sodbrennen kräftig reduziert. müdigkeitsanfälle kräftig reduziert. usw. gedanken an eine mögliche (positive) lebenszukunft kräftig gewachsen.
    es ist so viel psyche. es ist viel mehr psyche, als man es sich überhautpt vorstellen kann.
    somit ist diese thematik auf dich bezogen auch wohl eher sehr unaktuell, denk ich.

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  2. ja, schööön. *räusper* reden wir später DARÜBER noch mal. ich glaub das nämlich nicht, dass nur eine räumliche versetzung probleme löst. eher war das die aktion/die handlung - anstelle lethargie - etwas gelöst hat.
    (aber immerhin gut, dass es trotzdem bei dir besser ist und dir neue hoffnung gibt.)

    was auch heißen würde -> auf meinen fall übertragen, was sollte ich ändern? ist ja gängiger ansatz, dass man etwas, dass die panikattacken auslöst, verändert und schwupps sind die panikattacken weg. oder so.

    aber was lässt sich verändern?
    angefangen hat es in china, ausgebrochen ist es in österreich. die geografie kann also nicht die lösung sein.

    druck von außen - wie ändern? ich kann etwas aufgeben, das meine existenzgrundlage ist (arbeit) oder etwas aufgeben, woran mein herz hängt (uni, beziehung)

    ersteres wäre wohl auf jeden fall die schlechteste entscheidung, zu zweiterem... denke ich auch, dass da mehr von mir absterben würde, als es so langsam hier sowieso tut.

    vermutlich ist es gerade eins der schlechtesten themen für mich - dein umgang mit dem leben vs. mein umgang - weil ich viel mehr in einem netz voll abhängigkeiten bin. ich kann nicht einfach aus der wohnung, aus dem job, aus dem leben, aus der welt. und würde ich es wollen?


    bin weiterhin der meinung, dass alle probleme meiner welt in mir begraben liegen.

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  3. Upsala...

    das war jetzt eine schwere Kost.

    hab mich an manchen Stellen wiedergefunden: Was ist, wenn der Tag kommt usw.

    Dann aber auch das Grübeln, woher kommt das alles genau, wann ging es los usw.

    Aber irgendwie ist das Nachdenken darüber eine Endlosschleife, die noch mehr runterzieht.

    Mir hilft dann sehr oft der Satz: Es ist wie es ist, basta. Wir sind hier alle nur zu Besuch auf diesem Planeten. Und dann kommt eine kleine Entspannung.

    Man liest sich liebe Sara und ich hoffe, morgen scheint wieder die Sonne bei Dir LG Ines

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  4. ach, vielleicht ist es gescheiter, darauf per mail zu antworten...
    na jedenfalls wurde mir eh auch grad vorgestern(?), als ich zu einer mir nahen person gemeint hab, daß etwas geht, geantwortet, daß es aber nicht so leicht wäre, wie ich es mir vorstelle. und ich hab drauf entgegnet, daß ich auch nicht davon gesprochen hätte, daß es leicht wäre, aber daß es halt möglich ist.
    ich bin jetzt nicht der oberexperte, der wüßte, was für eine veränderung es bei dir konkret bräuchte, aber ich kann mir halt vorstellen, daß es da etwas geben könnte, das nach veränderung schreit...ich weiß es nicht.

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  5. a., ja, email.

    ines, ich bin eine grüblerin. immer. nur die grübelperspektive kann sich ändern.

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