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Dienstag, 10. Januar 2012

ein tag der sentimentalen gedanken.

gott. ich hab grad die photobooth-fotos durchgesehen. von, ich glaube 2008 (mitte) bis jetzt. die veränderung. es ist furchtbar. (und es tut mir so leid, dass es von einem jahr china nur cirka 20 gibt.)

ich habe mich gefragt, was passiert ist.
mir ist aufgefallen, ich ähnle jetzt noch mehr meiner mutter.
ich werde also verrückter, ich werde mehr abschaum, biomüll -

eines der großen ziele meines lebens (neben fortpflanzen und texte hinterlassen) ist es, nicht zu werden wie meine mutter. das ist der druck einerseits und der sog andererseits, weil ich mir immerzu einrede, dass ich einfach schon unbewusst dahinsteuere. sei es erblich (großmutter und mutter waren verrückt), sei es durch mein wissen über das alles & das gemurkse, das die fast-mutterlosigkeit mit mir angestellt hat.

ein kinderwunsch wächst seit china - fast zeitgleich mit der angst, fast zeitgleich mit meiner beziehung - und genauso groß, wenn nicht größer wächst die angst heran.

kopf formuliert: das ist eine scheißgroße bürde zu tragen. etwas zu wollen, etwas auf jeden fall besser machen zu wollen (als ich klein und naiv war, dachte ich, naja - ich kann es ja nur besser machen!! - well... ich könnte es genauso nur ein bisschen anders scheiße machen.) - und gleichzeitig zu wissen, dass es genauso furchtbar ablaufen kann.

und noch etwas ging mir heute durch den kopf/herz/körper - was eher selten passiert, weil ich vergesse, verdränge - die schwester.
und immer noch nicht hab ich die naive, unsinnige frage meiner therapeutin (ich wüsst auch niemand anderen kompetenten) gestellt, ob ich vielleicht davon ein trauma habe.
wenn man 9 monate gemeinsam aufwächst und dann auf die welt kommt - und weg ist die andere hälfte. (und 12 jahre später kommt man versehentlich drauf, weil man geheim herumwühlt und dabei plötzlich eine sterbeurkunde in der hand hält, von einer frau - die am selben tag geburtstag hat)

ob ich deswegen nicht allein sein kann.
(was sich so fortgesetzt hat, ich bin von einer beziehung - kaum konnte ich - in die nächste getaumelt, die zeit dazwischen war mit suche ausgefüllt und meistens sehr kurz.)

jedenfalls war mir heute übel und alles und ich war traurig und da kam sie mir in den sinn - und ich dachte mir, vielleicht bin ich jetzt beide. und: wie seltsam das gewesen wäre, noch vor dem echten leben schon gestorben zu sein. - ich meine... es hätte mir ja passieren können, 50:50. bzw. kann es jedem passieren, der auf die welt kommt. ob das jetzt besser oder schlechter gewesen wäre. ... dass ich schon über ein vierteljahrhundert überlebt habe.

zuviel gedanken für zuwenig kraft dafür.

2 Kommentare:

  1. Hallo!

    Die Frage nach dem Trauma ist durchaus nicht naiv. Lies 'mal hier:

    http://www.evelynesteinemann.ch/wbb2/thread.php?threadid=38

    Alles Gute für Dich,

    Katja

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  2. danke für den link, das liest sich wirklich sehr interessant -

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